Das junge dänische Büro Cobe gehört in Kopenhagen schon heute zu den etablierten Architekten und Stadtplanern, die nicht zuletzt mit ihren Quartiersentwicklungen und markanten Platzgestaltungen die Stadt wesentlich prägen. Im Aedes Architekturforum läuft vom 18. Januar bis 29. April 2020 eine Ausstellung, die dem Kopenhagener Architekturbüro gewidmet ist.
Drei auf einen Schlag
Architekturbüros beginnen in aller Regel mit kleineren Aufträgen und folgen, so sie erfolgreich sind, einem stetigen Wachstumspfad hinsichtlich der Größe der Aufträge wie der Zahl der Mitarbeiter. Das dänische Büro „Cobe“ zählt zu den Ausnahmen, jenen, die mit einem Schlag, mit einem großen Auftrag prominent werden. Jedenfalls beinahe. Dan Stubbergaard gründete Cobe im Jahr 2005 gemeinsam mit Vanessa Miriam Carlow; und nach den Anfangsbuchstaben der Heimatstädte beider Architekten, Kopenhagen und Berlin, wurde der Büroname gebildet – da denkt man unmittelbar an die in Dänemark nach wie vor populäre Künstlergruppe der Nachkriegszeit, Cobra, deren Name sich aus den drei Städtenamen in englischer Schreibweise, Copenhagen, Brussels und Amsterdam, herleitete.
Stubbergaard hatte bereits während seiner Studienzeit an der Dänischen Kunstakademie bei MVRDV und nach dem Abschluss als Architekt zusammen mit Bjarke Ingels im Büro „Plot“ gearbeitet, ehe er nach vier Jahren sein eigenes Büro gründete. Am Anfang stand die Mitarbeit am dänischen Pavillon bei der Architekturbiennale eben des Jahres 2006, der ein dänisch-chinesisches Gemeinschaftsprojekt zeigte und mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, das Büro aber noch nicht in den Fokus der Aufmerksamkeit rückte.
Das geschah zwei Jahre später, als Cobe gleich mehrere Wettbewerbe in Kopenhagen für sich entscheiden konnte. Der wichtigste – und die weitere Arbeit bestimmende – war der internationale Wettbewerb für das städtebauliche Projekt Nordhavn. Es ging um nicht weniger als die Planung eines Stadtquartiers für 40 000 Einwohner – nicht nur auf dem bestehenden Gelände des damals noch ganz in Betrieb befindlichen, Stück um Stück zu verlagernden Nordhafens der dänischen Hauptstadt, sondern darüber hinaus auf neu zugewinnendem Gelände im offenen Meer.
Das gesamte Porträt von Cobe und einen Artikel über eines von ihren Projekten – eine Ladestation für E-Autos – lesen Sie im B2: Verfertigung oder die neue Freude am Seriellen.
Ausstellung im Aedes Architekturforum
Aedes Architekturforum Berlin
Cobe, Kopenhagen
Our Urban Living Room
18. Januar – 29. April 2020
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