Arte zeigt wieder die sehenswerte Dokumentationsreihe „Auf den Dächern der Stadt“, die sich mit der fünften Fassade in der Architektur beschäftigt. Die Reihe porträtiert Dächer aus fünf verschiedenen Städten: Rom, Bangkok, Berlin, London, Los Angeles. Dieses Mal steht Berlin im Fokus.
Vom Parkhaus zur Kita
Das Dach war lange der Ort, wo alles untergebracht wird, das man nicht sehen will: Lüftungsgeräte, Antennen, Kräne für die Fassadenreinigung. Doch die Dringlichkeit der Nachverdichtung, verdrängt auch Grün- und Freiflächen aus dem städtischen Raum. Da bietet die fünfte Fassade eine willkommene Freifläche in der Stadt, die als (semi) öffentlicher Raum genutzt werden kann.
Der Rundgang über die Dächer Berlins startet in Kreuzberg mit einem Beispiel kreativer Umnutzung von Gebäuden. In Kreuzberg wurde 1987 ein altes Parkhaus in eine Kita mit Dachgarten verwandelt. Dort finden die Kinder eine Ruhe-Oase inmitten der lärmenden Großstadt in der sie Kräuter und Gemüse anbauen können.
Die wilden 70er
In den 70er Jahren zogen zahlreiche junge Menschen nach Kreuzberg, besetzten Häuser und retteten viele Gebäude davor zerstört zu werden. Manche der ehemaligen Hausbesetzter leben bis heute in Kreuzberg. In der Dokumentation erzählen sie davon, wie sie die Häuser in Eigenregie renoviert und dabei auch grüne Dächer und kleine Dachgärten gestaltet haben. Bis heute pflegen sie diese in kollektiver Selbstverwaltung.
Engel über den Dächern
Im November 2009, zum 20. Jubiläum des Mauerfalls, inszenierte die Truppe des Theaters Anu, auf den Dächern von Berlin die Performance „Engelland“: acht Engel, acht Schicksale, die der Mauerbau bestimmte. Der Streifzug durch Berlin endet in Neukölln, wo man auf einem Parkhaus Klunkerkranich Berlins lebendige Musikszene entdecken kann.
Zu der Dokumentation geht es hier.
Bilder: © Gedeon Programmes