Von außen irritiert das Haus, weil man die Anbauten und Erweiterungen mit dekorativem Regionaldesign zu kaschieren versuchte. Innenräumlich erweist es sich als wohnliche Herberge, die allen Epochen gerecht wird.
Wenn man nach stundenlanger Autofahrt über den Brenner endlich im Hotel ankommt, spürt man den Urlaub sofort: Es riecht angenehm nach Holz, Eichendielen laden zum Barfußgehen ein, die Ausstattung verheißt räumliche Behaglichkeit, egal welches der unterschiedlichen neu gebauten oder renovierten Zimmer man erwischt hat. Es gibt kein peinliches Verweilen neben den aufgebahrten Ehebetten, stattdessen sind Schränke in Nischen oder Verkehrsflächen verbannt, ein kleiner Schreibtisch wartet einladend, zum Lesen ein gepolstertes Podest mit hölzernem Baldachin (das in einigen Zimmern als Erker den Balkon flankiert), und das von satinierten Glasscheiben abgeteilte Bad öffnet sich mit seinen weniger intimen Funktionen. Unser Zimmer bot sogar eine Galerie für die Kinder, die ein anderes Fernsehprogramm sehen wollen. Alle Einbauten sind aus Eichenholz gefertigt, gedeckte Wandfarben und warme unifarbene Stoffe bestimmen die Ausstattung, wobei man auf die Textilbespannung der Leuchten, die Licht eher verhindert als dämpft, lieber verzichten würde. Es sind Zimmer zum Wohlfühlen, bisweilen hat die Gestalter NOA (network of architects) aber wohl mehr das Design als die Architektur getrieben.