04.08.2022

Produkt

Wirtshausstuhl neu interpretiert – eine Stuhlgeschichte

Schwarzwald-Atmosphäre in Stuttgart: ein neuer Wirtshausstuhl verbindet in einem Restaurant Tradition und Moderne. Foto: ©Joachim Grothus für Blocher Partners
Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Schwarzwald-Atmosphäre im Zentrum Stuttgarts: Für die Gaststätte „Rothaus im Gerber“ haben Blocher Partners bekannte Schwarzwald-Motive und die Gemütlichkeit rustikaler Wirtshäuser fernab jeder Retro-Folklore auf neue Weise interpretiert. Helles Holz im Gastraum und ein Kachelofen im Loungebereich vermitteln Behaglichkeit, das Schindelmuster an der Wand und das Lichtkonzept setzen zeitgemäße und frische Akzente. Tradition und Moderne verbindet auch die eigens entwickelte Stuhlserie „Honett“: ein formschöner Wirtshausstuhl aus massivem Holz, der bequem, robust und elegant zugleich ist.

Den Schwarzwald nach Stuttgart holen – das wollte die staatliche Traditionsbrauerei Rothaus mit ihrer ersten Gaststätte außerhalb des Stammsitzes im Hochschwarzwald. Für das neue Restaurant in der Mall im Gerberviertel haben die Stuttgarter Architekten Blocher Partners Vertrautes neu interpretiert. Heimatverbundenheit wird hierbei mit internationalem Flair vereint. Die Gestaltung spielt außerdem mit Assoziationen an das Raue und Herbe des Schwarzwalds, mit Authentizität und Bodenständigkeit.

Innenraum des Wirtshauses mit hellem Holzboden, Holzverkleidung mit Mustern an der Wand, auf der linken Seite hellle Tische und Stühle, rechts schwarze
Die Schindeln der Wandverkleidungen setzen sich zu einem Muster abstrahierter Tannenzapfen zusammen. Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Das Restaurant

Inspiriert vom Kontrast von dunklem Nadelwald und hellen Lichtungen gliedert sich die 760 Quadratmeter große Innenraumfläche dafür in verschiedene Zonen. Bar- und Loungebereich sind in dunklere Töne getaucht. Sie sind dabei von einer Decke aus schwarz geräucherten Holzschindeln überspannt. Zwischen Kachelofen und Kuckucksuhr lockt hier die Lounge mit bequemen Sesseln. Die Gaststube mit langen Holztischen ist dagegen geprägt von hellem Nadelholz. Sie kombiniert somit gekonnt Rustikalität und Leichtigkeit. Die Böden bilden Dielen aus geweißtem und geöltem Tannenholz. Die Schindeln der Wandverkleidungen wiederum setzen sich zu einem Muster abstrahierter Tannenzapfen zusammen. Diese zieren auch das Etikett des bekannten gleichnamigen Biers.

Schwarzwald-Atmosphäre in Stuttgart: ein neuer Wirtshausstuhl verbindet in einem Restaurant Tradition und Moderne. Foto: Joachim Grothus für Blocher Partners

Der neue Wirtshausstuhl: Elegant und authentisch

Als ein wesentliches Element im Gesamtkonzept wurden die Stühle von den Architekten selbst entworfen. Für Jürgen Gaiser, Innenarchitekt und Partner bei Blocher Partners, war es wichtig, einen sowohl massiven und bequemen, als auch einen ehrlichen Wirtshausstuhl zu entwickeln. Dieser soll bewährte Bauweisen mit zeitloser Linienführung kombinieren und auf Handwerkskunst, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit fokussiert sein.

Der Massivholzstuhl wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stuhlmanufaktur Horgenglarus gefertigt. Foto: horgenglarus

Nach einem ersten Entwurf kontaktierten die Architekten dann die Schweizer Stuhlmanufaktur Horgenglarus. In enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen – das über ein großes Know-how insbesondere bei Bugholzmöbeln verfügt und mit dem „Moser-Stuhl“ einen puristischen Designklassiker mit Kultstatus produziert – wurde der Massivholzstuhl minutiös detailliert und handwerklich präzise gefertigt. Wie beim klassischen Stabellenstuhl sind die gedrechselten Vorderfüße dabei in die Sitzplatte gesteckt. Die gebogenen Hinterbeine und Rückenstreben sind hier jedoch als ein Element gefertigt und durch den Sitz geführt. Dies erforderte ein ausgeklügeltes Stecksystem, ebenso wie auch die gefräste und gebogene Rückenlehne aus Vollholz.

Die Produktreihe umfasst neben den Stühlen eine Sitzbank und einen Barhocker. Foto: horgenglarus

Die Produktreihe zum Stuhl

Unter dem Namen „Honett“ ist der Stuhl kürzlich in Serie gegangen. Die Produktreihe umfasst einen ebenso schlanken wie stabilen Barhocker und eine leicht wirkende Sitzbank. Diese entwarfen die Architekten ebenfalls für das Restaurant. Eine Besonderheit des Barhockers ist, dass der Fußring, der für Stabilität sorgt, hier nicht aus Chromprofilen, sondern aus Gusseisen gefertigt ist. Dies verleiht dem Stuhl Robustheit. Doch die Sitzmöbel überzeugen nicht nur optisch, sondern auch durch ihre handwerkliche Qualität. Zu den Besonderheiten gehören außerdem samtweich geschliffenen Oberflächen wie auch der Komfort, der bis hin zur millimetergenauen Sitzmulde optimiert wurde.

Von Stuttgart nach Berlin: Dort gestalteten Ester Bruzuks Architekten das Restaurant „Remi“ im Suhrkamp-Haus.

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