23.12.2022

Produkt

Umbauen: Der Baumeister im Januar 2023

Nachhaltigkeit
Das Faktorenhaus in Schönbach, Coverfoto: © Robert Rieger
Das Faktorenhaus in Schönbach, Coverfoto: © Robert Rieger

Mit unserer Januar-Ausgabe „Umbauen“ geht die dreiteilige Sonderserie „Weiterbauen“ in die letzte Runde. Die Arbeit im historischen Bestand erfordert viel Einfühlungsvermögen, um Alt und Neu harmonisch zu verbinden. Bei welchen Projekten dies besonders gelungen ist sowie mehr zum Thema verrät Chefredakteur Fabian Peters im Editorial.


Umbauen mit Slow Architecture

„Fast Architecture“ darf keine Zukunft haben. Das hat sie mit „Fast Fashion“ und „Fast Food“ gemeinsam. Im Angesicht der Klimakrise haben wir keine andere Chance, als unsere Konsumgewohnheiten radikal zu hinterfragen. Das gilt für unsere Architektur ebenso wie für die Kleidung, die wir tragen, oder die Lebensmittel, die wir zu uns nehmen. Unser Wirtschaftsmodell wird sich von Grund auf erneuern müssen. Ebenso wie „langsam“ erzeugte Nahrung und Garderobe wird „Slow Architecture“ erheblich teurer sein als Fast Architecture. Die ökonomischen und sozialen Verwerfungen, die das mit sich bringen wird, können wir derzeit erst erahnen. Erste Hinweise liefert die gegenwärtige Energiekrise.


Profite ohne Rücksicht – nicht nur in der Architekturbranche

Fast Architecture stillt rücksichtslos ein akutes Bedürfnis. Rücksichtslos deswegen, weil sie ohne Berücksichtigung einer nur begrenzten Lebenserwartung erstellt wird. Stattdessen wird sie unter den Vorzeichen maximaler gegenwärtiger Renditeerzielung gefertigt. Das bedeutet, dass an Material und Arbeitskräften das eingesetzt wird, was in der Gegenwart und der nächsten Zukunft die höchsten Profite verspricht. Wie in der Kleidung- und Lebensmittelindustrie ist das Geschäftsmodell der Fast Architecture längst das vorherrschende. Entsprechend mächtig sind die verschiedenen Lobbys, die hinter diesen Wirtschaftsmodellen stehen.


Die gesamtgesellschaftliche Konsumproblematik – „Umbauen“ hält dagegen

Eine nachhaltige, langsame Architektur muss nutzen, was an Bestand vorhanden ist und ihn bestmöglich an neue Nutzungen anpassen. Sie muss immer wieder zu reparieren sein. Sie muss Materialien aus der Umgebung nutzen, die mit geringstmöglichem CO2-Einsatz hergestellt oder aufbereitet wurden. Und nicht zuletzt muss sie von versierten Handwerkern unter guten Arbeitsbedingungen produziert werden. All diese Bedingungen gelten nicht nur für die Architektur, sie gelten für alle Konsumprodukte, wenn wir eine Chance im Kampf gegen die globale Erderwärmung haben wollen. Sind wir bereit, die Kosten und die damit verbundenen Einschränkungen als Gesellschaft zu schultern?

Das neue Heft ist jetzt bei uns im Shop erhältlich: B1: Umbauen

In der vorherigen B12-Ausgabe unser Serie „Weiterbauen“ haben wir den Oberbegriff des „Anbauens“ aufgegriffen, denn die Konzentration auf Bestand beim nachhaltigen Bauen ist notwendig und unabdingbar. Deshalb zeigen wir hier Bauten, die durch eine Erweiterung fit für die Zukunft gemacht wurden – und dabei zugleich an architektonischer Qualität gewonnen haben.

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