Das zweite Heft unserer dreiteiligen Serie „Weiterbauen“ ist da: diese Ausgabe dreht sich um das Thema „Anbauen“. Die Architektenlandschaft ist sich einig: die Konzentration auf Bestand beim nachhaltigen Bauen ist notwendig und unabdingbar. Deshalb zeigen wir Bauten, die durch eine Erweiterung fit für die Zukunft gemacht wurden – und dabei zugleich an architektonischer Qualität gewonnen haben. Alles Weitere dazu im Editorial von Chefredakteur Fabian Peters.
Nachhaltiges Bauen im Zwiespalt
Noch immer liegen die Vorstellungen darüber, was nachhaltige Architektur ist, weit auseinander. Das fängt mit Kontroversen darüber an, ob mit „nachhaltiger“ Architektur 1:1 weitergebaut werden kann wie zuvor – nur dann eben klimaschonend. Kann es ein nachhaltiges Wohnhochhaus, einen nachhaltigen Bürobau mit Tausenden von Arbeitsplätzen geben? Oder einen nachhaltigen Flughafen? Verlangen solche hochkomplexen Architekturen zwingend CO2-intensive Baumethoden, die selbst durch die aufwendigsten Plus-Energie-Technologien nicht wettgemacht werden können? Lokale, nachwachsende und quasi unbegrenzt vorhandene Baumaterialien und mit minimalem Energieeinsatz – sprich mit Holz, Lehm, Sand und Naturstein sind begrenzt. Und deshalb sind die Grenzen dessen jedenfalls eng gesteckt. Und dies nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen.