Mit ihrem Team von Studio Other Spaces haben Olafur Eliasson und Sebastian Behmann in Paris eine kaleidoskopartige Struktur namens The Seeing City entworfen. Die dauerhafte Installation transportiert das Pariser Straßenleben auf das Dach. Mehr zum Projekt auf der von David Chipperfield Architects umgebauten Pariser Präfektur hier.
Fließender Übergang zwischen Innenraum und Stadt
The Seeing City ist eine ortsspezifische künstlerische Installation in Paris von Studio Other Spaces. Das dauerhaft installierte Kunstwerk befindet sich dabei auf den obersten beiden Stockwerken der ehemaligen Préfecture de Paris am Boulevard Morland. Wo einst eben jene Préfecture und später Teile der Stadtverwaltung untergebracht waren, befindet sich nun ein öffentlicher Campus, Sozialwohnungen, Luxusappartements, ein Hotel und eine Jugendherberge. Federführend für den UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. des Bestand und das Ergebnis des Mixed-Use-Konzepts ist kein geringerer als der diesjährige Pritzker-Preisträger David Chipperfield. Die Installation von Studio Other Spaces ist an dieser Stelle Teil des größeren Morland Mixité Capitale-Projekts, das ein neu belebtes kosmopolitisches Zentrum entstehen lassen soll.
Das Werk von Studio Other Spaces besteht aus einer Spiegeldecke im 15. Stockwerk und einer kaleidoskopischen Decke im 16. Stockwerk, die in den Himmel überzugehen scheint. Dadurch entsteht ein immersiver optischer Effekt, der das Straßenleben von Paris auf das Dach und in die Innenräume zu transportieren scheint. Währenddessen werfen die SpiegelSpiegel: Ein reflektierendes Objekt, das verwendet wird, um Licht oder visuelle Informationen zu reflektieren. die Aktivitäten in den Innenräumen zurück auf die Stadt darunter.
Auf den Kopf gestellt
Laut Studio Other Spaces soll die Spiegeldecke im 15. Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. den Raum entmaterialisieren. Die sich von außen nach innen erstreckenden SpiegelSpiegel: Ein reflektierendes Objekt, das verwendet wird, um Licht oder visuelle Informationen zu reflektieren. lassen dabei die Seine und die Straßen von Paris über dem Kopf der Besucher schweben. Somit entsteht der Eindruck einer auf den Kopf gestellten Stadt, die immer in Bewegung bleibt. Je nach LichtLicht: Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. In der Architektur wird Licht zur Beleuchtung von Räumen oder als Gestaltungselement eingesetzt. und Wetterbedingungen, Fluss und Verkehr, sowie je nach Bewegungen der Besucher ändern sich die visuellen Qualitäten.
Von der Straße aus erhalten Betrachter einen Blick in den 15. Stock, der normalerweise undurchsichtig wäre. Von den umliegenden Gebäuden aus ermöglicht The Seeing City ebenfalls Einblicke. Somit verwischen die Architekten die Grenze zwischen Innenraum und Stadt.
Seeing the City: Kaleidoskop der Stadt
Im 16. Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. des Gebäudes säumen dann Reihen von Kaleidoskopkästen die Glasfassaden. An zwei gegenüberliegenden Seiten des Gebäudes gibt es jeweils vier Spiegelglasscheiben, die als Kaleidoskop dienen. Die Seite zum Quai Saint-Bernard ist der Seine zugewandt, während die Seite zum Boulevard Morland auf das Stadtbild blickt. Die Seiten der Kästen sind dabei oben spiegelnd und unten transparentTransparent: Transparent bezeichnet den Zustand von Materialien, die durchsichtig sind und das Durchdringen von Licht zulassen. Glas ist ein typisches Beispiel für transparente Materialien.. So entsteht ein individuelles, verblasstes Muster, das zudem einen nahtlosen Übergang zwischen spiegelnden und transparenten Flächen kreiert. Zudem haben die Kaleidoskopkästen klare Glaskuppeln und sind nach unten hin offen. So entsteht der Eindruck, dass über ihnen der Himmel in das Innere des Kastens fällt.
Unendliche Permutationen
Durch diesen Überblendungseffekt von The Seeing City verschmilzt der Panoramablick auf die Stadt mit dem kaleidoskopischen Himmel. Innen und außen werden fragmentiert und neu zusammengesetzt, wobei je nach Perspektive unendlich viele neue Permutationen möglich sind. Auf der Außenfläche des Glases setzt sich dieser Effekt dann fort. Er ist auch von den umliegenden Straßen aus sichtbar. Bei ruhigem Wetter scheint das Werk im Himmel zu verschwinden. Bei Sonnenaufgang und Untergang unterscheidet sich die ReflexionReflexion: die Fähigkeit eines Materials oder einer Oberfläche, Licht oder Energie zu reflektieren oder zurückzustrahlen. stark vom umgebenden Himmel und stellt einen Kontrast dar. So entsteht laut Studio Other Spaces ein „zarter Leuchtturm“, der erkennbar ist, sich aber dennoch harmonisch in das Stadtbild einfügt.
Optische Neuinterpretation
The Seeing City wurde für den Kunden Société Parisienne du Nouvel Arsenal (SPNA) in Paris erstellt. Das Gebäude am Boulevard Morland wurde zwischen 2015 und 2022 unter Mitwirkung von David Chipperfield Architects und Calq Architecture renoviert und verändert. Studio Other Spaces war für die Dachinstallation zuständig, die zusammen mit dem Gebäude geplant wurde. Dafür gab es den ersten Preis für „Réinventer Paris“ und einen Preis für innovative Neuentwicklung beim Grand Prix SIMI 2022.
Das Studio Other Spaces sagte zum Kunstwerk, dass The Seeing City das bestehende Gebäude optisch neu interpretiert, anstatt ursprüngliche Strukturen durch etwas völlig Neues zu ersetzen. Das Projekt lebt von seinen immateriellen Qualitäten. Es soll die Menschen auf überraschende und dynamische Weise mit ihrem alltäglichen Kontext verbinden, sowohl vom Gebäude, als auch vom Boulevard aus.
Das architektonische Erlebnis über den Dächern von Paris ist auf viel Anklang gestoßen. Auf den Etagen 15 und 16 des Gebäudes befindet sich das Restaurant Bonnie mit Bar und Club, wo sich Besuchende erfrischen können.
Nicht verpassen: Im Mai erscheint unser Special mit Studio Other Spaces. Vorab erfahren Sie hier mehr über die Gründer von Studio Other Spaces, Olafur Eliasson und Sebastian Behmann.