19.03.2019

Portrait

Na toll, und jetzt? Super Future Collective

uture collective besteht aus: F. Thiele

Das super future collective besteht aus: F. Thiele


Heute: Super Future Collective

Gerade mit dem Studium fertig – oder in den letzten Zügen – und echt. keinen. Plan., wie es weitergehen soll? An diesem Punkt waren wir alle schon. Gewöhnt, immer ein Ziel vor Augen zu haben, macht sich jetzt ein großes Fragezeichen breit. Adieu Uni, hallo Zukunftsängste. Wir haben das Gegenmittel: Junge Büros und Arbeitnehmer, die ihren eigenen Weg gehen. Wir haben sie nach ihren größten Ängsten, Inspirationen und Erfolgen gefragt. Heute stellen wir vor: Super Future Collective aus Nürnberg.

Schon im Studium in Nürnberg arbeiteten die fünf Architekten zusammen. Als sie im Sommer 2017 für eine Studie beauftragt wurden, wurde das Vorhaben ein Kollektiv zu gründen konkret. Doch ein Name fehlte noch. Sie entschieden sich dagegen, eine Person in den Vordergrund zu stellen. Die „super future“ ist ein Zeichen für ihren positiven Blick in das Ungewisse und das Kollektiv steht für die flexible Struktur ihrer Arbeitsgemeinschaft. 

 

Was hat euch während der Ausbildung geprägt?
Unsere Arbeitsplatz Situation im Bachelor-Studium. Die Architekturfakultät hatte zwei Etagen in einem Gebäude der Postbank gemietet. Die Arbeitsplätze konnten relativ frei gestaltet werden und wurden von älteren Studentinnen und Studenten immer an ihre Nachfolger vererbt. Man kam sich teilweise vor wie im eigenen Büros.

Was macht Euch am meisten Spaß?
Neben der Arbeit im gemeinsamen Büro auch gleichzeitig noch gut befreundet zu sein.
Gemeinsame Abende und hin und wieder mal ein Ausflug – wie zum Beispiel zur Biennale – sind so natürlich noch schöner. Großes Glück ist, dass wir aktuell an vielen verschiedenen Projekten mit unterschiedlichem Maßstab und Programm arbeiten dürfen. Dies ist keine Selbstverständlichkeit für Berufsanfänger.

Das Portiershäusschen der ehemaligen Humbser-Brauerei in Fürth wurde in ein Café umgewandelt.
Der Innenraum lehnt sich an die einstige Jugendstil-Brauere an. Der Leuchter aus Messingrohren bildet ein Raumformendes Deckenelement.

Welches Gebäude hat dich zuletzt sprachlos gemacht?
Das ist keine leichte Frage. Im Allgemeinen faszinieren uns Gebäude deren Konzept man direkt beim Besuch wahrnehmen kann oder Projekte, die aus dem Mut zu unkonventionellen Prozessen entstanden sind (dieser Mut kann auf Bauherren oder Architektenseite liegen). Beispiele dafür finden wir bei OMA, Lacaton Vassal, Vector Architects, Office KGDVS, um nur ein paar zu nennen.

Was hat den letzten großen Streit ausgelöst?
Einen wirkliche großen Streit hatten wir bisher glücklicherweise nicht.
Wir sind natürlich nicht immer einer Meinung. Ein bisschen Reibung ist bei fünf Leuten ja vorprogrammiert.

Im Nürnberger Süden liegt das Einfamilienhaus einer vierköpfigen Familie.
Eine einläufige Sichtbetontreppe verbindet die Ebenen miteinander. Im Obergeschoss befinden sich die privaten Räume der Familie: Bad, Schlafzimmer und Kinderzimmer.

Was bricht Euch das Herz?
Dass es keine gute Handhabe gegen uninspirierte Investoren-Architektur gibt.

Was geht gar nicht in der Architektur?
Architekten, die sich selbst zu ernst und zu wichtig nehmen.

Was darf Architektur nicht?
Architektur darf einen Ort weder dominieren noch gleichgültig sein. Sie soll dessen Qualitäten wahrnehmen und sie stärken.

Mal ehrlich: Wie viele Nachtschichten schiebt ihr im Monat?
Wir versuchen keine zu machen. Aber man kennt das ja, ein Wettbewerb geht nie ohne die ein oder andere Nachtschicht zu Ende.

Was kommt als Nächstes?
Hoffentlich eine super Future.

Die Baumeister Academy ist ein Praktikumsprojekt des Architekturmagazins Baumeister und wird unterstützt von GRAPHISOFT und der BAU 2019.

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