Vorbild Südtirol? Südtirol setzt Maßstäbe: in puncto qualitätvolles Neubauen im ländlichen Raum. Aber auch in Bezug auf den sensiblen Umgang mit dem Bestand. Lassen sich diese Ansätze auch übertragen? Dieser Frage gehen wir in der Juli-Ausgabe des Baumeisters nach.
Eine neue künstlerische Blüte
Südtirol ist seit Jahrhunderten ein Transitland. Hier treffen Nord und Süd aufeinander, wenn auch nicht immer konfliktfrei. Künstlerisch war diese Kulturgrenze immer fruchtbar. Die Kaufmannsstadt Bozen und die bischöfliche Residenzstadt Brixen legen beredtes Zeugnis davon ab. In den letzten Jahrzehnten erlebt Südtirol eine neue künstlerische Blüte – und zwar besonders im Bereich der Architektur. Heute kennt man Architekten wie Werner Tscholl, Walter Angonese, Michaela und Gerd Bergmeisterwolf oder Armin und Alexander Pedevilla nicht nur zwischen Brenner und Salurner Klause, sondern ebenso in Berlin oder Rom.
Trotzdem will die Südtiroler Landesverwaltung dem Neubauen nun Zügel anlegen. Denn die wirtschaftliche Prosperität und die bevorzugte Lage am Südrand der Alpen werden langsam zur Hypothek für die autonome Region. Bereits jetzt ist die Hälfte der bebaubaren Fläche verbraucht. Zersiedlung und Vervorstädterung drohen den Charakter der traditionell landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft tiefgreifend zu verändern. Dem immer weiter fortschreitenden Landschaftsverbrauch will die zuständige Landesrätin nun mit einem wegweisenden Gesetz entgegenwirken. Wir haben sie in Bozen zum Interview getroffen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an