Shortlist Newcomer Award des Erich Mendelsohn Preis 2023

Der Erich-Mendelsohn-Preis wird seit 2008 alle drei Jahre in vier Hauptkategorien und einer Sonderkategorie vergeben. Zusätzlich gibt es einen Newcomer-Award. Die komplette Shortlist und Infos zum Erich-Mendelsohn-Preis gibt es im Text.

Erich Mendelsohn war ein deutscher Architekt, geboren 1887 in Ostpreußen und bekannt für seine geschwungenen Fassaden. Mit Ludwig Mies van der Rohe (in dessen Name erst kürzlich der EUmies Award vergeben wurde) und Walter Gropius gründete er den Berliner „Ring“, eine Vereinigung für progressive Architekten.

Während er in späteren Jahren durchaus formal strenger wurde, zeugen seine früheren Bauten teils von expressionistischem Pioniergeist. So beispielsweise auch der Einsteinturm in Potsdam. Als Architekt war Erich Mendelsohn vorwiegend in Deutschland, Israel und den USA tätig.

Der Erich-Mendelsohn-Preis wurde ins Leben gerufen, um dieses Streben nach Innovation ein Stück weit sichtbarer zu machen und gleichzeitig Architektinnen und Architekten zu würdigen, die das „architektonische Potenzial des traditionellen Baumaterials Backstein zukunftsfähig nutzen“. Eine renommierte Experten-Jury suchte aus den fast 600 Einsendungen die zehn vielversprechendsten Projekte aus. Mit dabei war Fabian Peters, Chefredakteur des BAUMEISTER Architekturmagazins.

„Aus den Einreichungen wird klar, dass die Themen Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Bauen eine große Rolle spielen.“ (Fabian Peters, Chefredakteur BAUMEISTER)

33 Projekte wurden insgesamt in der Kategorie Newcomer zugelassen. Neben Erstlingswerken von jungen Architektinnen und Architekten sind auch Entwürfe von Studierenden darunter. Damit streicht die Jury zusätzlich die Quintessenz des Erich-Mendelsohn-Preises hervor: Das Streben nach Innovation und Pioniergeist, auch wenn die materiellen Mittel und die Rahmenbedingungen (noch) fehlen mögen, um die Ideen umzusetzen. Franziska Käuferle, ebenfalls Jurorin und selbst Siegerin des Newcomer-Awards im Jahr 2020, sieht diese Entwicklung ebenfalls positiv: „Es sind oft die akademischen Projekte, die etwas wagen, mehr experimentieren oder sich Fragen stellen, die nicht mit dem Budget verknüpft sind.“

Die Shortlist der Newcomer-Awards des Erich-Mendelsohn-Preises 2023 sind:

• Fiona Rey (Universität Stuttgart) mit dem Schloss Neustrelitz – Musikakademie Mecklenburg-Vorpommern
• Niobe Voß (RWTH Aachen) mit dem Hafen Burgstaaken, Fehmarn
• Valentin Giesser (Universität Stuttgart) mit Stille Reihe, Kapelle am Kappelberg, Fellbach
• Victoria von Gaudecker (TH Augsburg) mit dem Ausbildungszentrum mit Forstfarm und Herberge, Buhweju (Uganda)
• Emilia Kuhlendahl (HafenCity Universität Hamburg, siehe Titebild) mit dem Kunstcampus Deichtorhallen – Ein Bundesinstitut für Fotografie, Hamburg
• Andreas Westendorf (Bergische Universität Wuppertal) mit einer Intervention an der Potsdamer Garnisonkirche, 3D-Druck mit Ton, Wuppertal
• Lür Schäfer (TU München) mit der Siedlung für Feldarbeitende, Es Pla (Mallorca, Spanien)
• Mariano Managò (Universität der Künste Berlin) mit Himmel & Erde, Berlin
• Louise Daussy (Akademie der Bildenden Künste München) mit Atmosphärische Wandel, München
• Jurek Brüggen (undjurekbrüggen, ETH Zürich) mit Luise 19E, Werder (Havel)

Die Shortlist ist ein Querschnitt durch die unterschiedlichen Ambitionen der einreichenden Architekturschaffenden. Sowohl Projekte, die Probleme des globalen Südens thematisieren, sind darunter, wie auch großmaßstäbliche und Zubauten. Die Siegerinnen und Sieger werden mit den Preisen Gold, Silber und Bronze sowie Special Mentions ausgezeichnet. Neben den Newcomer-Awards gibt es weiters folgende Kategorien:

• Wohnungs-/Geschosswohnungsbau
• Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte
• Büro-/Gewerbebauten
• Öffentliche Bauten/Sport/Freizeit
• Sonderkategorie Sanierung

Die Preisverleihung findet am 8. September 2023 statt, bei der auch die Siegerinnen und Sieger erstmals bekanntgegeben werden.

Weitere Infos zum Erich-Mendelsohn-Preis 2023 gibt es auf der Homepage.