05.10.2023

Wohnen

„Shift House“ auf Menorca von Nomo Studio

Beton Einfamilienhaus
Nomo Studio hat auf Menorca einen eindrucksvollen Betonbau namens „Shift House“ auf kleinem Grundstück geschaffen. Foto: © Joan Guillamat
Nomo Studio hat auf Menorca einen eindrucksvollen Betonbau namens „Shift House“ auf kleinem Grundstück geschaffen. Foto: © Joan Guillamat

Das Architekturbüro Nomo Studio aus Barcelona hat auf Menorca ein Ferienhaus mit dynamischer Ästhetik geschaffen. Obwohl das Grundstück klein ist, gelang es, einen eindrucksvollen Betonbau namens „Shift House“ zu errichten.


Spannung zwischen Beton und Glas

Das „Shift House“ wurde von Nomo Studio für einen privaten Kunden als Ferienhaus erbaut. Es besteht aus einfachen rechteckigen Volumen. Diese sind versetzt angeordnet, um trotz des begrenzten Raums eine dynamische Ästhetik zu schaffen. Die Fassade besteht aus sandfarbenen, geriffelten Betonwänden mit durchgehenden Fensteröffnungen. So erhält die Villa eine Kombination aus horizontalen Streifen. Neben Beton sind auch Massivholz und Glas als dominierende Materialien vertreten.

Der geriffelte Betonblock der Fassade erzeugt mit seiner Schwere eine Spannung zu den umgebenden Glasbändern, die sich 360 Grad um das Gebäude schmiegen. Sie bieten somit viel natürliches Licht und Ausblicke in alle Richtungen.

Foto: © Joan Guillamat
Die Betonwände werden von vertikal verlaufenen Riffelungen durchdrungen und bilden eine geometrischen Gegenpol zu den horizontalen Fensterformaten.
Foto: © Joan Guillamat
Fotos: © Joan Guillamat
Ein weiter Ausblick auf Menorca's Naturbelassenheit vervollständigt den anmutigen Charakter vom „Shift House“ und seiner mineralischen Baumaterialien.
Foto: © Joan Guillamat
Foto: © Joan Guillamat
Eine Mauer aus hellen Natursteinen grenzt das Ferienhaus von der Straße ab.

Meerblick vom Deck aus

Die Wohn- und Essbereiche befinden sich im Hauptgeschoss und führen auf die erhöhte Terrasse mit überlaufendem Pool hin. Hier wollen die Architekten ein „verspieltes Bootsdeckgefühl“ vermitteln. Zudem gibt es beim Schwimmen den besten Meerblick. Im Untergeschoss des „Shift House“ von Nomo Studio befindet sich ein versenkter Innenhof, der viel Licht für die drei Etagen des Hauses darstellt und auch für Belüftung sorgt.

Im unteren Stockwerk sind fünf Doppelschlafzimmer mit privaten Terrassen und eigenen Bädern zu finden und im Untergeschoss gibt es Lager- und Arbeitsräume. Die Dachterrasse mit Panoramablick ist möbliert und über eine Außentreppe zu erreichen.

Foto: © Joan Guillamat
Neben dem Infinity Pool, der Meerblick garantiert, sorgen auch die hellen Möbel auf dem polierten, weißen Beton für ein Boot-Flair.
Foto: © Joan Guillamat
Fotos: © Joan Guillamat
Auch ein Innenhof ist in das Gebäude versteckt eingelassen, der für ausreichend Licht und gleichzeitig Belüftung sorgt.

Nüchterne Eleganz

Im Inneren hat das „Shift House“ polierten weißen Betonboden und Travertinstufen. Diese sind mit schlichten weißen Wänden und Mikrozement in Khaki-Beige in den Bädern und Küchen kombiniert. Nomo Studio hat auch die Einbauschränke und die Badmöbel im Shift House entworfen.

Sie bestehen aus hellem Kiefernholz und handgefertigtem Rattan. Insgesamt haben die Innenräume eine luftige, strand-artige Atmosphäre. Glänzende Holzdetails wie massive Handläufe und integrierte tiefe Schwellen verleihen den Räumen Wärme.

Foto: © Joan Guillamat
Auch die Badräume werden von weiten Glasflächen umgeben.
Foto: © Joan Guillamat
Die Einbauschränke aus Rattan sind von Han gewoben und wurden ebenso von Nomo Studio entworfen.
Foto: © Joan Guillamat
Im Inneren sorgt die Farbpalette sowie das Holz für eine entspannte Strandatmosphäre.
Foto: © Joan Guillamat
Fotos: © Joan Guillamat
Polierter Beton trifft auf Travertinstufen im Treppenhaus.
Foto: © Joan Guillamat
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Das konsequent helle Farbschema erlaubt es den Räumlichkeiten im Innenhof, dass sie bei einfallenden Licht geräumig und warm wirken.

Strandhaus-Flair

Die Außenbereiche des Ferienhauses sind im Gegensatz dazu mit dunkleren Strohdächern und Teakholz-Arbeiten ausgestattet, die von Hand von einem Zimmermann angefertigt wurden. Dies verleiht der Villa ein Gefühl von nüchterner Eleganz und hochwertigen Materialien.

Foto: © Joan Guillamat
Foto: © Joan Guillamat
Holz ist neben Beton das dominierende Material beim „Shift House“: Teak ergänzt durch seine charakteristische Färbung die abgrenzende Mauer sowie die Fassade.

Die Idee des „Shift House“

Das „Shift House“ in Coves Noves auf Menorca ist 230 m² groß und dient als Einfamilienhaus mit Platz für Gäste. Der private Kunde wird es mit einer kleinen Familie als sommerlichen Zufluchtsort nutzen. Derzeit befindet sich das Gebäude im Bau. Zum Team von Nomo Studio gehören Alicia Casals, Karl Johan Nyqvist, Jennifer Méndez und Mira Botseva.

Foto: © Joan Guillamat
Struktur und Leichtigkeit halten sich bei der Architektur wie auch der Materialauswahl beim „Shift House“ die Waage.
Foto: © Joan Guillamat
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Aus jedem Winkel im und am Haus kann ein Blick auf die umgebende Landschaft erhascht werden.

Eine Symphonie aus Gegensätzen

Das „Shift House“ zeichnet sich durch seine Ästhetik und seine Design-Lösung aus. Alicia Casals und Karl Nyqvist von Nomo Studio begannen damit, ein einfaches rechteckiges Volumen mit ebenen und gegliederten Verschiebungen zu verändern. Sie wollten die geriffelten Betonwände mit den Fensterbändern, Terrassen und Innenhöfen unterbrechen, um eine dynamische Komposition aus Festigkeit und Leere, Schwere und Leichtigkeit zu erreichen.

Foto: © Joan Guillamat
Foto: © Joan Guillamat
Mit dem „Shift House“ versuchen Nomo Studio Kompromisse zwischen den Extremen zu finden.

Ein Spiel mit Texturen

Die Struktur des Hauses besteht aus Betonpfosten und in eine Richtung verlaufenden Platten aus vorgefertigten Balken und Leichtziegeln. Und die Sichtschutzwände setzen auf Bruchsteinmauerwerk, während Verkleidungen aus Teakholz und Untersichten mit Flechtwerkplatten der geriffelten Fassade neue Texturen hinzufügen.

Foto: © Joan Guillamat
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Dunkles Holzgeflecht lugt an den Decken hervor und bilden den Gegenpol zum glänzenden Boden.
Foto: © Joan Guillamat
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Die Detailiertheit des Entwurf offenbart sich erst bei genauem Hinsehen.
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