Im Juli 2023 wurde in Frankfurt am Main ein neues Loft- und Bürogebäude fertiggestellt. „DAS BETON“ von Geiseler Gergull Architekten befindet sich in Ostend und bietet 2.500 m² Loft- und Büroflächen über sechs Geschosse. Mehr zum Projekt hier.
Ein konsequent monolithisches Gebäude
Zwischen Juni 2021 und Juli 2023 wurde das Neubauprojekt des Frankfurter Immobilieninvestors Ardi Goldman im Hafengebiet des Frankfurter Ostens errichtet. „DAS BETON“ von Geiseler Gergull Architekten befindet sich im Hinterhof der Bestandsimmobilie des gleichen Investors in der Hanauer Landstraße 136 und weist 2.500 m² Loft- und Büroflächen auf. Sie alle befinden sich auf den sechs Obergeschossen, denn das Gebäude ist aufgeständert und hat somit ein freies Erdgeschoss. Dieses dient als Parkebene. Hinzu kommt eine Tiefgarage.
Das Gebäude ist in einer monolithischen Sichtbetonbauweise aus LeichtbetonLeichtbeton: Leichtbeton ist ein Beton, der durch die Zugabe von speziellen Zuschlagstoffen eine geringere Dichte aufweist. Dadurch ist er leichter als herkömmlicher Beton und eignet sich insbesondere für den Einsatz in Fassaden oder Deckenkonstruktionen. gehalten. Die Wirkung wurde mit einer groben, individuell gefertigten Bretterschalung verstärkt. Dank dem Leichtbeton konnten die Architekten auf zusätzliches Dämmmaterial verzichten. Um eine natürliche PatinaPatina bezeichnet die natürliche Alterung und Veränderung von Materialien und Oberflächen im Laufe der Zeit. Bei Gebäuden können beispielsweise Fassaden oder Dächer aufgrund von Umwelteinflüssen wie Regen, Sonne oder Staub eine charakteristische Patina ausbilden, die das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. beim Alterungsprozess zu erreichen, wurden alle Materialien so weit wie möglich purPUR: Polyurethan, ein synthetisches Dämmmaterial, das eine hohe thermische Leistung bei geringem Gewicht aufweist. ausgeführt, also nicht verkleidet, verputzt oder gestrichen. Durch den Verzicht auf verklebte Baustoffe konnte das Gebäude konsequent monolithisch gestaltet werden. Auch im Innenraum sind die Leichtbetonwände nicht verputzt.
Hohe Energieeffizienz und ein grünes Dach
Das Dachgeschoss ist kein volles Geschoss und beherbergt ein sechs Meter hohes, begrüntes SatteldachSatteldach: Eine Art von Dach, das aus zwei geneigten Flächen besteht, die an der höchsten Stelle zusammentreffen. in Holzkonstruktion. Letztere ist im Innenraum sichtbar, da sie nicht verkleidet wurde. Das grüne Dach wurde gewählt, um dem Urban Heat Island Effect in der Gegend entgegenzuwirken. Denn in den letzten Sommern ließ sich in der Nachbarschaft eine starke Überhitzung der Dachterrassen feststellen. Grüne Dächer können bis zu 90 Prozent des Niederschlags speichern, der dann verdunstet, was die Lufttemperatur senkt und die Luftqualität erhöht. Dank der DachneigungDachneigung: Die Dachneigung beschreibt den Winkel, unter dem das Dach gebaut ist. profitiert das ganze Dachgeschoss von innen und außen von diesem Effekt.
Beim Bau kamen nur verzinkte Stahlteile bei den Geländern und der Eingangstür zum Einsatz. Auf Lackierungen wurde verzichtet. Somit konnten die Architekten Material sparen und nachhaltig sowie energieeffizient arbeiten. Am Ende seines Lebenszyklus soll das Betongebäude wieder in den Materialkreislauf eingeführt werden.
Die Heizung und Kühlung von „DAS BETON“ erfolgt über Luftwärmepumpen mit getrennten Kreisläufen zu den Standgeräten an der Nord- und der Südfassade. Sie ermöglichen eine hohe EnergieeffizienzEnergieeffizienz: Dieses Fachmagazin beschäftigt sich mit der Energieeffizienz von Gebäuden und Infrastrukturen. Es untersucht die verschiedenen Methoden zur Steigerung der Energieeffizienz und ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft.. Und dank Lüftungsanlagen mit WärmerückgewinnungWärmerückgewinnung: Wärmerückgewinnung ist eine Technologie, die Abwärme aus verschiedenen Prozessen erfasst und diese Energie zur Heizung oder zum Warmwasserbereitung wiederverwendet. ist ein hygienischer und zugleich nachhaltiger LuftwechselLuftwechsel: Luftwechsel bezieht sich auf den Austausch von Luft in einem Raum oder Gebäude durch natürliche oder mechanische Systeme. möglich.
Mit Leichtbeton Emissionen sparen
Die Wahl von LeichtbetonLeichtbeton: Leichtbeton ist ein Beton, der durch die Zugabe von speziellen Zuschlagstoffen eine geringere Dichte aufweist. Dadurch ist er leichter als herkömmlicher Beton und eignet sich insbesondere für den Einsatz in Fassaden oder Deckenkonstruktionen. als primäres Baumaterial ermöglicht unter anderem ein ruhiges Fugenbild. Die großformatigen Schaltafeln helfen dabei. Vor allem aber wählten Geiseler Gergull Architekten dieses Material aufgrund seiner porigen Struktur und geringen RohdichteRohdichte – Maß für die Dichte eines Werkstoffs im unbearbeiteten Zustand, wodurch es wärmedämmend wirkt. So ist es möglich, auf zusätzliche DämmungDämmung: Materialien, die verwendet werden, um Wärme oder Schall in oder aus einer bestimmten Zone einer Konstruktion zu halten. zu verzichten.
Außerdem ist der gewählte Heidelberger Leichtbeton sehr brandsicher. Er gehört zur höchsten Brandschutzklasse A1 und erfüllt die DIN 4102, BrandschutzBrandschutz: Der Brandschutz beinhaltet alle Maßnahmen und Vorkehrungen, die dazu dienen, Brände zu vermeiden, zu erkennen und zu bekämpfen. Hierzu gehören unter anderem der Einsatz von Brandmeldern, Rauchwarnern, Feuerlöschern und Brandschutzeinrichtungen wie Brandschutztüren oder Brandschutzverglasungen. im Hochbau. Verschwelungen oder schädliche Emissionen sind nicht zu befürchten.
Da Leichtbeton aus natürlichen Stoffen wie Bims, Blähbeton oder gesundheitlich unbedenklichen Recyclingstoffen besteht, ist er sehr umweltverträglich. Er lässt sich nach Ende der Lebensdauer des Gebäudes gut wiederverwerten. Und die Wärmedämmeigenschaften sparen Heizenergie ein, was weiter beim Einsparen von Emissionen hilft.
Lofts und Büros in dem kürzlich festgestellten Gebäude stehen nun zum Verkauf und zur Miete.
Weiterlesen: Nachhaltiger Betonbau verbreitet sich immer mehr, wie etwa bei diesem Projekt mit österreichischem Beton für die Fassade und innovativem Design.