26.11.2022

Event

Lina Ghotmeh gestaltet den Serpentine Pavillon

Holz Kultur
Der Serpentine Pavillon 2023 in London geht an Lina Ghotmeh. Mittelpunkt des Entwurf „À table“ sind Gemeinschaft, Natur und Baumkronen. Foto: Gilbert Hage
Architektin Lina Ghotmeh entwirft den Serpentine Pavillon 2023. Foto: Gilbert Hage

Der 22. Serpentine Pavillon in London geht an Lina Ghotmeh. Mittelpunkt ihres Entwurfs sind Gemeinschaft, Natur und Baumkronen. Was uns 2023 „À table“ erwartet, lesen Sie hier.

Lina Ghotmeh gestaltet den Serpentine Pavillon 2023. Damit tritt die im Libanon geborene und in Paris lebende Architektin in große Fußstapfen – in die von Zaha Hadid. Mit der Grande Dame der Architektur begann im Jahr 2000 das prestigeträchtige Projekt, den Pavillon in London zu entwerfen. Ab Juni 2023 ist dann Ghotmehs Pavillon „À table“ im Serpentine South zu sehen. Was uns erwartet, zeigen die ersten Visualisierungen.

 

Der Serpentine Pavillon 2023 in London geht an Lina Ghotmeh. Mittelpunkt des Entwurf „À table“ sind Gemeinschaft, Natur und Baumkronen. Visualisierung: © Lina Ghotmeh —Architecture Courtesy: Serpentine
Lina Ghotmeh entwirft den Serpentine Pavillon 2023 für Serpentine South, London. Visualisierung: © Lina Ghotmeh – Architecture Courtesy: Serpentine

Konkaves Nonagon

Die kleine Architektur ist eine offene. Sie besteht aus einem zweireihigen Säulengang aus schmalen Holzstelen. Das dünne gefaltete Holzdach liegt auf Holzrippen auf, welche wiederum auf den Stelen aufliegen. Partiell fassen die innenliegende Pfeiler semitransparente Elemente ein und bilden auf diese Weise den Raum des Pavillon. Dach und Boden sind nicht mit diesen Elementen verbunden. Ein semitransparentes Oberlicht in der Mitte des Dachs bringt nicht nur noch mehr Transparenz in die Architektur. Sondern es verdeutlicht eine Besonderheit des Entwurfs. Der Grundriss des Pavillon ist ein Polygon, genauer gesagt ein konkaves Nonagon. Eben jene Form ist es, die das Oberlicht hat. Überdies ist Form und Aufbau des Serpentine Pavillon 2023 sinnreicher zu deuten.

Der Serpentine Pavillon 2023 in London geht an Lina Ghotmeh. Mittelpunkt des Entwurf „À table“ sind Gemeinschaft, Natur und Baumkronen. Visualisierung: © Lina Ghotmeh —Architecture Courtesy: Serpentine
Lina Ghotmeh wählt bei ihrem Entwurf für den Grundriss und anderen Elemente ein Polygon. Visualisierung: © Lina Ghotmeh – Architecture Courtesy: Serpentine

Lina Ghotmehs anpassungsfähiger Serpentine Pavillon

Mit der stabilen und zugleich fragilen Struktur, dem geschlossenen aber auch offenen Raum in Verbindungen mit den Materialien nimmt der Pavillon laut Lina Ghotmeh die Natur des Parks auf. Ihr Entwurf lehnt sich an die Strukturen von Baumblättern sowie die Formen der Stämme und Baumkronen in der Umgebung an. Zwar ist die Architektur nächstes Jahr am Standort fest verankert, das System aber anpassungsfähig. Überdies kann der Pavillon auseinander- und wieder zusammengebaut werden.

Der Pavillon ist dabei nicht unmöbliert. Zusammenhängende Bänke und Tische, ebenso konkav zum Zentrum hin, umschließen den Raum. Wie die Möblierung und der Name „À table“ bereits andeutet, lädt Lina Ghotmeh mit ihren Pavillon zum gemeinsamen Verweilen am selben Tisch ein. Die Architektin will dazu ermutigen, in einen Dialog zu treten, zusammenzukommen und darüber nachzudenken, wie wir unsere Beziehung zur Natur und zur Erde wiederherstellen können.

Der Serpentine Pavillon 2023 in London geht an Lina Ghotmeh. Mittelpunkt des Entwurf „À table“ sind Gemeinschaft, Natur und Baumkronen. Visualisierung: © Lina Ghotmeh —Architecture Courtesy: Serpentine
Die Verbindung zwischen dem Serpentine Pavillon 2023 und seiner natürlichen Umgebung ist essentiell für Lina Ghotmeh. Visualisierung: © Lina Ghotmeh – Architecture Courtesy: Serpentine

À table – französisch, britisch, westafrikanisch

Während der Name „À table“ des Pavillon französisch ist und der Entwurf die Umgebung des Londoner Parks miteinbezieht, so ist die Architektur westafrikanisch angelehnt. Der niedrige, offene und runde Bau samt Atmosphäre, erinnert die Ghotmeh an die Toguna-Hütten des Dogon-Volkes in Mali. Hauptzweck dieser Bauten: Gemeinschaft. Dieses Stichwort passt zum Serpentine Pavillon. Das Projekt hat sich in seinen 22 Jahren zu einer partizipativ öffentlichen sowie künstlerischen Plattform entwickelt.

„Black Chapel“, der aktuelle Serpentine Pavillon von Theaster Gates, steht in den Kensington Gardens. Mit dem Künstler war erstmalig kein Architekt für das Projekt beauftragt. Mehr zu dem Serpentine Pavillon 2022.

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