27.11.2022

Event

Architekturarchiv Steiermark (ASt) eröffnet

Kultur
Das Gebäude der Münzgrabenstraße 36 ist die neue Heimat des Architekturarchivs Steiermark. Foto: Bernhard Reismann
Das Gebäude der Münzgrabenstraße 36 ist die neue Heimat des Architekturarchivs Steiermark. Foto: Bernhard Reismann

Am 30. November 2022 wird in Graz das neugegründete Architekturarchiv Steiermark eröffnet. Es gilt in seiner Konstitution als interdisziplinäres Vorzeigeprojekt aus dem Zusammenschluss von Forschung, Archiv und Kultur.

Mit dem neugegründeten Architekturarchiv Steiermark soll die Bedeutung des baukulturellen Erbes der Steiermark eine würdige Heimat finden. Es speist sich aus dem Archiv der Technischen Universität Graz und entstand unter Kooperation des Archivs mit dem Haus der Architektur (HDA) und unter der wissenschaftlichen Begleitung des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) der TU Graz. Die Eröffnung findet am 30. November 2022 statt.


Die „Grazer Schule“

Durch die Gründung des spezialisierten Archivs soll der international renommierten Grazer Architekturszene Rechnung getragen werden. In der Nachkriegsmoderne entstanden zahlreiche architekturgeschichtlich relevante Werke. Besonders die Zeit der 1960er bis 1990er Jahre firmierte unter dem Begriff der „Grazer Schule“ und erreichte auch internationale Erwähnung im Architekturdiskurs.

Die systematische Sammlung der Werke steirischer Architektinnen, Architekten und Architekturbüros soll als  zentrales Archiv nicht nur als Ankerpunkt für die Vor- und Nachlässe dienen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut akk werden die Bestände systematisch erforscht und in architekturtheoretischen Kontext gesetzt. Das dadurch entstehende Wissen kann und soll dadurch den Weg finden in Publikationen, Ausstellungen sowie auf Symposien. Somit soll es der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das HDA lässt seine Expertise einfließen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.

Das Architekturarchiv Steiermark. Logo: ASt
Das Architekturarchiv Steiermark. Logo: ASt

Kooperation als gemeinsames Interesse

Die Forschungsergebnisse können ebenso wie die Bestände ausgestellt und durch die Vernetzung des HDA in den nationalen wie internationalen Diskurs eingebettet werden. Dadurch ist das Architekturarchiv Steiermark ein Vorreiter in Sachen disziplinenübergreifender Kooperation. Nicht zuletzt wird so ein wichtiger Schritt getan hin zu einer Konservierung der jüngeren Geschichte in der Architektur.

Bei der feierlichen Eröffnung wird es Vorträge von Rektor Harald Kainz und Dekanin der Architekturfakultät Petra Petersson (beide TU Graz) geben. Ebenso sprechen Sandra Holasek (Abgeordnete zum Steirischen Landtag) und Markus Bogensberger (Fachteam Baukultur, Land Steiermark).

Die drei Gründungsinstitutionen werden vertreten von Bernhard Reismann, dem Leiter des Archivs der TU Graz, Beate Engelhorn, Leiterin des HDA Graz sowie Anselm Wagner, Institutsvorstand des akk. Die Architektin Karla Kowalski sowie der Architekt Konrad Frey, als maßgebliche Vertreter der Grazer Schule, werden ebenfalls durch kurze Vorträge die Schaffung des Architekturarchivs kommentieren. Es folgt eine Führung durch das Archiv mit einem anschließenden Umtrunk in der Cafeteria.

Das akk selbst hat sich bereits 2012 mit der Grazer Schule auseinandergesetzt, und fragt in seiner Publikation provokant: Was bleibt von der „Grazer Schule“?

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des HDA Graz.

Unser Kolumnist Georg Vrachliotis hat sich kritisch mit dem zeitgenössischen Konzept des Archivs auseinandergesetzt. Seine Kolumne lesen Sie hier.

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