24.04.2018

Produkt

Palmen, Marmor und Fiberglas in Mailand


Alte Klassiker – Neue Ansätze

Auf 24 Hallen präsentierte die Mailänder Möbelmesse – Salone del Mobile 2018 – dieses Jahr wieder Produkte aus der ganzen Welt. Neben der Hauptmesse, die sich Möbeln widmet, fand zeitgleich die Küchenausstellung EuroCucina und die Badezimmermesse Salone Bagno statt. Die Salone Satellite widmete sich jungen Designer unter 35 Jahren. 

Vitra findet zu seinen Anfängen zurück und produziert den berühmten Eames Chair ab sofort wieder mit den ursprünglichen Fiberglasschalen in den sechs Originalfarben. Seit Jahren fanden nur Liebhaber von Vintageläden die beliebten Fiberglasversionen. Die Modelle mit Sitzschalen aus Kunststoff werden weiterhin produziert, als günstigere Variante. Auch Knoll zeigte seine Klassiker von Mies van der Rohe und Eero Saarinen und präsentiert zusätzlich zum 80. Firmenjubiläum eine Sonderedition des Butterfly Chair. Die Neuheit sind hier neue Materialien: Die Sitzfläche der Sonderedition besteht aus thermogeformtem Filz. 

Marmor

Ein großes Comeback feiert Marmor auf der Salone del Mobile: Tischplatten in allen Größen und Formen aus dem edlen Material mischen sich zwischen die Exponate. Zum Beispiel bei dem dänischen Hersteller Fritz Hansen. Der legte die Beistelltische von Paul McCobb wieder auf mit Tischplatten in hellem oder dunklem Marmor. 

Junge Talente

Neben alteingesessenen Designgrößen stellte die Messe auch junge Talente vor. Der SaloneSatelliteAward kürte drei Produkte von Newcomern. Gewonnen haben dabei die Cucina Leggerra von Stefan Carta Vasconcellos, die Kindermöbel Ting Things von dem gleichnamigen kroatischem Label sowie die Soft Blocks der japanischen Designerin Yuri Himuro. 

Die Gewinner des SaloneSatellite Award:

Cucina Leggera – Die Leichte Küche – gewann den ersten Preis. Aus sieben Modulen bestehend kann die Küche ohne Schrauben und Werkzeug aufgebaut werden. ©FindinGALILEO
Tink Things bietet Möbel für Kinder und gewann damit den zweiten Preis. ©FindinGALILEO
Der dritte Preis ging an Soft Block: Eine Neuinterpretation von Bauklötzen, aus denen dekorative Elemente zusammengesteckt werden können. ©FindinGALILEO

Ausserhalb des Messegeländes widmeten sich viele Ausstellungen in der Stadt – der FuoriSalone – Jundesignern. In Zusammenarbeit mit dem Lampenhersteller Foscarini erarbeiteten Studenten der ECAL University of Arts and Design Lausanne neue Lampenkonzepte. Die Aufgabe hierbei war tragbare und mobile Lichtlösungen zu gestalten. Eine Ausstellung im Palazzo Litta präsentierte die Arbeiten. Auch Neuigkeiten aus der Schweiz präsentierte man dort: Die Stiftung ProHelvetia lud sechs innovative Design Studios ein ihre Prototypen vorzustellen. Dazu verwandelte sich der Garten des Palazzo in einen tropischen Ort, durch eine rosarote Brille gesehen. Die Swiss Design Map Milano verortete zudem die Ausstellungen von Schweizer Firmen, Hochschulen und Studios in der Stadt. 

palazzo litta

In der Zona Tortona verlieh der Rat für Formgebung den Newcomer Preis ein&zwanzig. Angelehnt an den Namen, stellte die Ausstellung 21 ausgewählten Prototypen vor. Sofia Souidi gewann mit ihrer Lampe „Gradient“ den Preis. Der Sonne nachempfunden, projiziert die Lampe einen Lichtkegel an die Wand, der über den Tag wandert und die Intensität verändert. Entstanden ist die Lampe aus der Idee heraus, Menschen, die den ganzen Tag im Innenraum arbeiten, Tageslicht zu schenken. 

ein&zwanzig kürte herausragende Produkte von Newcomern:

Das Label „Best of Best“ erhielt Sofia Souidi für ihre Leuchte „Gradient“. Die Designerin hat kürzlich am Royal College of Art in London ihr Master-Studium in Design Products abgeschlossen und lebt nun in Berlin. Bild : Sofia Souidi.
Ausstellung in der Via Tortona 31. Bild: Daniel-Banner.

 

 

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