Außenhaut mit Potential
GlasGlas ist ein transparentes, sprödes Material, das durch Erhitzen von Sand, Kalk und anderen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Es wird oft in der Architektur verwendet, um Fenster, Türen, Duschen und andere dekorative Elemente zu kreieren. Glas ist langlebig, stark und vielseitig, und kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden…. ist ein Werkstoff, der sich ständig weiterentwickelt, um den neuesten technischen Anforderungen und den Gestaltungswünschen von Architekten gerecht zu werden. Dementsprechend wird viel an Universitäten und Instituten über den Baustoff geforscht. Ein gutes Beispiel dafür sind die Forschungsaktivitäten der Juniorprofessur Ressourceneffizientes Bauen an der TU Dortmund von Jutta Albus. Dort geht es vor allem darum, Glas analog zu seinen Eigenschaften in den architektonischen Entwurf zu integrieren und dadurch einen optimierten Verbrauch von EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. und Ressourcen im Planungs- und Bauprozess zu erreichen.
In den Forschungen des Instituts spielt vor allem die GebäudehülleGebäudehülle: die äußere Hülle eines Gebäudes, die aus Dach, Wänden und Fenstern besteht und als Barriere gegen Wärme oder Kälte dient. Die Gebäudehülle ist im Wesentlichen die äußere Umhüllung eines Gebäudes, die es vor Witterungseinflüssen und Umwelteinflüssen schützt. Jedes Gebäude verfügt über eine Gebäudehülle, die aus vielen verschiedenen Teilen besteht…. eine Rolle: Sie bietet großes Potential für den Einsatz von Glas und kann durch eine intelligente Einbindung des Werkstoffs dazu beitragen, sowohl technische und energetische Parameter als auch das Ressourcenmanagement eines Gebäudes nachhaltig zu verbessern.
Dabei liegt der Fokus auf neuartigen Technologien und industriellen Fertigungsmethoden. Neben dem Einsatz von automatisierten Werkzeugen für die Produktion von Bauteilen werden Vorfertigungsstrategien untersucht, die aufgrund von materialtechnischen und konstruktiven Vorteilen eine Effizienzsteigerung im Bauablauf ermöglichen. In diesem Zusammenhang steht unter anderem das BBSR-Zukunft Bau Projekt ‚Prefab Housing‘, in der Kostensenkungspotentiale für den vorgefertigten Wohnungsbau untersucht und weiterentwickelt werden.
Anregungen für den Nachwuchs
Ressourceneffizienz spielt auch in der Umnutzung und Ergänzung von Bestandsgebäuden eine große Rolle. Die Reaktivierung oder ErneuerungErneuerung: Die Erneuerung beschreibt in der Regel den Austausch von veralteten oder defekten Anlagen oder Bauteilen gegen neue. eines Bauwerks bildet deshalb einen weiteren Schwerpunkt in der Lehre und Forschung des Instituts. Im Rahmen praktischer Projekte soll hier die Integration nachhaltiger Aspekte gefördert werden, wie z.B. das Seminar im Rahmen des evangelischen Kirchentages 2019 zeigt: Aufgabe ist es, einen Veranstaltungsraum zu entwickeln, der als temporäre Klimahülle – ebenso leicht auf- wie wiederabbaubar – eine besondere architektonische Erweiterung der aktuellen Versammlungsstätten darstellt.
Mit Begleitstudien und der Recherche von innovativen Anwendungen ergeben sich insbesondere für Architekturstudenten interessante Themenfelder. Durch kleine Entwurfsaufgaben und die Analyse von Beispielprojekten wird der Werkstoff Glas umfangreich untersucht und neu interpretiert. Je nach Aufgabe werden Nachhaltigkeitsprinzipien in Richtung aktive oder passive Nutzung unterschieden. Gleichzeitig sollen die Studenten die Integration von technischen Applikationen prüfen und weiterentwickeln.
Im Seminar ‚Resource Efficient Building Skins‘ zum Beispiel wurden aktuelle State-of-the-Art Technologien und Besonderheiten von Fassadenkonstruktionen untersucht. Die Bandbreite umfasste gebogene Hüllstrukturen, weitgespannte SeiltragwerkeSeiltragwerke: Tragwerke, die aus Seilen oder Kabeln bestehen. bis hin zu regenerativen Hochhausfassaden, die nach architektonischen, funktionalen, energetischer und konstruktiven Gesichtspunkten weiterentwickelt und als ganzheitliches System in eine potentielle Entwurfsaufgabe eingesetzt wurden.
Ziel des Lehrstuhls ist es, die Studierenden dahingehend zu sensibilisieren, in einem integrativen Entwurfsansatz sowohl gestalterische, konstruktive, funktionale, technische, wirtschaftliche als auch energieeffiziente, nachhaltige Eigenschaften zu berücksichtigen und weiterzuentwickeln.