In der zentralchinesischen Stadt Xi’an haben Neri&Hu den Museumsbau des Qujiang Museum of Fine Arts um eine Rotunde über tiefem Unterbau mit einer Fläche von 1.990 Quadratmetern erweitert. Der Rundbau wurde zwei Flügeln eines Bestandbaus auf einer Grundstücksfläche von 1.492 Quadratmetern eingeschrieben.
Neuer Haupteingang für das Qujiang Museum
Dieser Erweiterungsbau von Neri&Hu ist nun der Haupteingang des 12.000 Quadratmeter großen Museumareals. Von ihm aus kann man sich über Fahrstühle, Treppen sowie Rolltreppen schnell in die verschiedenen Ebenen der Architektur bewegen. Der Erweiterungsbau des Qujiang Museum of Fine Arts ist schon der zweite museale Kulturbau, den das Architektur- und Forschungslabor Neri&Hu für die Hauptstadt der Provinz Shaanxi geplant hat. Bereits 2012 hatten Neri&Hu mit dem Bau des Xi’an Westin Museum einen Kulturbau mit spannender Hybridstruktur geschaffen. Denn das Gebäude sieht auch eine Nutzung als Hotel vor.
Museum der Schönen Künste: Schatztruhe von Shaanxi
Das Qujiang Museum der Schönen Künste liegt beim Entrée in die Datang Everbright City mit seinem Mix aus moderner Stadtstruktur und Monumenten der Tang-Dynastie, darunter die berühmte, 64 Meter hohe Große Wildganspagode, die 652 erbaut wurde. Das Qujiang Museum der Schönen Künste liegt im historischen Kulturareal von Xi’an, in dem sich auch private Galerien niedergelassen haben. Als Institution nimmt das Qujiang Museum der Schönen Künste alle zentralen Aufgaben für die Erhaltung chinesischer Kulturgüter in der Provinz Shaanxi ein und unterstützt zudem viele kulturelle Unternehmungen in der Region.
Das Xi’an Qujiang Museum of Fine Arts bewahrt, sammelt und präsentiert vor allem alte chinesische Wandmalereien. Darüber hinaus widmet es sich der Förderung traditionellen chinesischen Brauchtums und betreut viele kulturelle Unternehmungen in Shaanxi. In einer Dauerausstellung auf einer Fläche von 1.100 Quadratmetern sieht der Besucher hier die gesamte Kunstgeschichte der altchinesischen Wandmalerei auf 88, meist originalen Tafeln, die ab der Jungsteinzeit entstanden und viele tausend Jahre alt sind. Zudem führen Sonderausstellungen auf 900 Quadratmetern Schauraum in die Welt der historischen chinesischen Goldwaren oder widmen sich Pablo Picasso und anderen bedeutenden Künstlern der westlichen Kunst. Um das wertvolle Erbe der einheimischen Wandmalerei optimal für die Nachwelt zu erhalten, gehört auch ein Zentrum für deren Konservierung, Restaurierungbezeichnet die wissenschaftliche und handwerkliche Wiederherstellung von Kunst- und Kulturgütern. Dabei wird versucht, den ursprünglichen Zustand des Objekts möglichst originalgetreu wiederherzustellen und dabei dessen Geschichte, Materialität und Formgebung zu berücksichtigen. und Erforschung zum Museum.
Genius Loci trifft auf lebendige Mischnutzung
Das experimentierfreudige Studio Neri&Hu hat der städtebaulichen und historischen Bedeutung des Areals Rechnung getragen und einen optisch markanten, farblich augenfälligen Baukörper in Terrakottarot geschaffen, der sich von den dunklen Bestandsbauten abhebt. Das architektonische Add-on von Neri&Hu ist ein kräftiges, als Einheit auftretendes Gebilde aus vier Bauteilen. Dazu gehört der teilweise versenkte Sockel, der Skulpturenweg, das erhöhte Podium und das eigentliche Monument, die Rotunde. Der gesamte Sockel ist in OrtbetonDie Ortbetonbauweise bezieht sich auf die Konstruktion von Betonstrukturen vor Ort, anstatt sie aus vorgefertigten Teilen zusammenzusetzen. Dies erfordert eine Form, in die der Beton gegossen und ausgehärtet wird. Es ist eine häufige Methode für den Bau von Fundamenten, Wänden und Decken in modernen Gebäuden. ausgeführt. Er liegt teilweise unter dem Niveau des bestehenden Platzes. Am Eingang zum ersten Stockwerk haben Neri&Hu die ursprüngliche breite Treppe übrigens teilweise beibehalten. Diese führt hinunter zu einer versenkten Piazza. In dem massiven Betonsockel liegen dann die ehemaligen Museumsräume und das Restaurant, die um neu eingefügte Einzelhandelsflächen und Sanitärräume ergänzt wurden.
Krönender Abschluss: Galerie und Amphitheater
Vom ebenerdigen Platz aus führen Rolltreppen in das unterirdische Museum auf der Ebene B2. Über dem versenkten Sockel befindet sich die Plattform, die als Pfosten-Sturz-Konstruktion ausgeführt ist. Ein Raster aus Steinsäulen und Glasfassaden trägt ein schwebendes Dach, auf dem sich die Einzelhandelsflächen befinden. Diese Einzelhandelsebene ist absichtlich als VorhangfassadeVorhangfassade: Eine Außenhaut eines Gebäudes, die aus Vorhängen oder anderen textilen Bespannungen besteht. ausgeführt, denn sie grenzt sich damit gegen den tiefen Sockel und auch dem darüberliegenden skulptural als Rotunde ausgeformten Bauteil ab.
Bekrönt wird der Erweiterungsbau für das Qujiang Museum von einer doppelnutzbaren Rotunde, die mit rotem Travertin verkleidet ist. Sie gibt dem Erweiterungsbau sein Gesicht, bestimmt seinen AuftrittAuftritt: Die Fläche, die der Nutzer betritt, wenn er die Stufe betritt. im Stadtraum von Xi’an. Der Innenraum oder Hohlraum der Rotunde funktioniert wie eine umlaufende Galerie. Das nach unten getreppte Dach ist außen schalenförmig ausgehöhlt und wie ein Amphitheater aufgebaut – ein Raum für performative Künste, Catwalks oder Treffen im Freien fernab des Straßenverkehrs. Rautenförmige Steine aus rotem Travertin prägen außerdem die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. der abschließenden Rotunde und sind in Abständen so angeordnet, das LichtLicht: Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. In der Architektur wird Licht zur Beleuchtung von Räumen oder als Gestaltungselement eingesetzt. durch die Fassade in den Innenraum dringen kann. So entsteht dort ein sich stetig änderndes Lichtspiel.
House of Remembrace: In Singapur haben Neri&Hu einen Siheyuan nach den Prinzipien des Feng ShuiFeng Shui: Eine asiatische Lebensphilosophie, bei der die Gestaltung von Räumen entsprechend ihrer energetischen Aspekte betrachtet wird. gebaut.