07.03.2019

Portrait

Pritzker-Preis, dieses Mal wieder als Star-Preisung

Arata Isozaki also. Dieses Jahr. Der 1931 geborene Architekt, Stadtplaner und Theoretiker erhält den Pritzker-Preis 2019. Und die Reaktionen sind zwiespältig. Wieder mal. Die einen wundern sich, dass der Mann, dessen bekannte Bauten (etwa das Museum of Contemporary Art in Los Angeles oder das Olympiastadion in Barcelona) alle schon eine Weile stehen, den Großpreis nicht längst erhalten hatte. Andere finden die Wahl sinnvoll; manche aber auch eher unnötig – warum jemanden auszeichnen, dessen Werk eher an sein Ende gelangt, warum nicht lieber jemanden küren, für dessen (oder deren) Arbeit die Auszeichnung Antrieb sein kann? Meine Kollegen in der Redaktion reagierten eher gelangweilt.

Ich glaube: Die Pritzker-Jury muss sich in Sachen Auszeichnungspolitik entscheiden. Momentan scheinen zu viele unterschiedliche Motive parallel zu existieren. Ist dies eine Auszeichnung für ein bedeutsames Lebenswerk? Für interessante Büros, denen womöglich die Zukunft gehört? Für relevante politische Ansätze? Jede Richtung für sich genommen geht. Alles zusammen geht vermutlich eher nicht.

Und im Übrigen bleibe ich bei meiner Meinung, die ich bereits vor zwei Jahren formulierte: Der Pritzker-Preis wird zu häufig verliehen. Alle drei, besser noch alle vier Jahr wäre ein sinnvollerer Rhythmus.

Dennoch, das soll nicht untergehen: Gratulation, Arata Isozaki.

 

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