06.03.2024

Architektur Event

Pritzker-Preis 2024 für Riken Yamamoto

Photo: Tom Welsh
Photo: Tom Welsh

In diesem Jahr geht der international höchste Architekturpreis an den 78-jährigen japanischen Architekten Riken Yamamoto. Seine Arbeit betont die Notwendigkeit von gesellschaftlichen Beziehungen und würdigt trotzdem die Privatsphäre des Einzelnen.


„Gefühl, einen Raum zu teilen“

Riken Yamamoto stammt aus Yokohama in Japan. Das Leben in der Gemeinschaft, ein „Gefühl, einen Raum zu teilen“, in dem die Privatsphäre auch einen Platz findet, ist das Ziel seiner Architektur. Unter dem Einfluss internationaler spätmoderner Architektur baut er Brücken zwischen Kultur, Geschichte und Bürgern mehrerer Generationen. All dies mit dem Bedürfnis, die Architektur auch an zukünftige Anforderungen anzupassen, damit sich das Leben darin in vielerlei Weise entfalten kann.


Transparente Architektur

Mit seinem eigenen Haus „Gazebo“ hat er sich ein Zuhause geschaffen, das mit einer transparenten Bauweise einen Raum für jedermann schafft. Menschen, die vorbeigehen, sollen ein Gefühl der Zugehörigkeit verspüren, und zusätzlich wird die Interaktion mit den Nachbarn gefördert. Die Grenze zwischen öffentlich und privat verschwimmt. Das lässt sich auch an größeren Wohnprojekten erkennen, wie beispielsweise dem Wohnkomplex „Pangyo“ in Seongnam, Südkorea. Mit transparenten Erdgeschossräumen wird ein gemeinschaftlicher Ort geschaffen, der Begegnungen fördert.

Die „Koyasu“-Grundschule in Yokohama hat mit ihren gemeinschaftlichen Terrassen und der Möglichkeit, in die einzelnen Klassenzimmer hineinzublicken, das Ziel, die sozialen Interaktionen zu fördern, erfüllt. Auch im Kunstmuseum in Yokosuka wird dies deutlich. Durch runde Aussparungen in den Wänden, Oberlichter, Brücken und weite Durchgänge werden die Räume durchlässig, und die Besucher erhaschen einen Blick auf Landschaft und die Aktivitäten anderer Museumsbesucher. Weitere Bauten wie „The Circle“ am Züricher Flughafen, die Future University Hakodate in Japan und die Tianjin- Bibliothek in China zeigen gleichermaßen die Qualitäten seiner Architektur auf.

Credit: Tomio Ohashi
Credit: Tomio Ohashi
Yokosuka Museum of Art
Credit: Tomio Ohashi
Yokosuka Museum of Art
Credit: Flughafen Zürich AG
Credit: Flughafen Zürich AG
Flughafen Zürich
Credit: Nacasa & Partners
Tianjin Bibliothek
Credit: Riken Yamamoto & Field Shop
Credit: Riken Yamamoto & Field Shop
Tianjin Bibliothek
Credit: Nam Goongsun
Credit: Nam Goongsun
Pangyo Housing
Credit: Kouichi Satake
Credit: Kouichi Satake
Pangyo Housing
Credit: Riken Yamamoto & Field Shop
Koyasu Elementary School
Credit: Mitsumasa Fujitsuka
Credit: Mitsumasa Fujitsuka
Koyasu Elementary School
Credit: Mitsumasa Fujitsuka
Future University of Hakodate
Credit: Isao Aihara
Credit: Isao Aihara
Future University of Hakodate
Credit: Tomio Ohashi
Credit: Tomio Ohashi
Gazebo
Credit: Ryuuji Miyamoto
Credit: Ryuuji Miyamoto
Gazebo

Neunte Preisträger aus Japan

Dieses Jahr wurde der Pritzker-Preis zum 53. Mal vergeben, und Yamamoto ist bereits der neunte Preisträger aus Japan. Kein Land hat mehr Preisträger hervorgebracht wie dieses. Es ist der international höchste Architekturpreis, der jährlich einen Architekten ehrt, dessen Arbeit einen bedeutenden Beitrag für die Menschheit und die gebaute Umwelt geleistet hat.

Letztes Jahr erhielt David Chipperfield den Preis. Lesen Sie mehr dazu hier.

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