Studio Jan Vermeulen entwickelte in Zusammenarbeit mit Tom Thys Architecten ein Konzept für den Eingangsbereich und die Infrastruktur des Landschaftsparks „Prinsenpark“ bei Antwerpen. Hierfür entwarfen sie ein neues Besucherzentrum, welches die in die Jahre gekommenen Bestandsgebäude ersetzt.
Prinsenpark: Zunächst königlich, jetzt nachhaltig und wild
Der Prinsenpark ist ein Landschaftspark in Kempen-Nord in der Nähe von Antwerpen. Im Jahr 1880 war das Gelände ursprünglich für ein königliches Anwesen angelegt worden, das jedoch nie gebaut wurde. Nun hat sich der Park zu einem einzigartigen Schutzgebiet entwickelt, mit einem klaren Fokus auf das Naturerlebnis und einen Bildungsauftrag. Der Prinsenpark gewann 2021 den internationalen „Green Flag Award“ für seine nachhaltige Vision, seine guten Einrichtungen und sein breites Bildungs- und Aktivitätenangebot. Seit der Gründung hat sich über 140 Jahre die einzigartige Identität des Parks entwickelt. Bemerkenswert ist die Kombination der ursprünglichen königlichen, formalen Parkstruktur und der jetzigen wilden Flora.
Der Wald in der Mitte des Parks hat eine fast ovale Form und wird von einem Weg umrundet. Durch seine Bäume schlängelt sich ein Netz von Pfaden, in dem sich der Ausblick abwechselnd verdichtet und wieder lichtet. An seinen Rändern geht der Park teilweise in die umgebenden Wälder und Felder über, an anderen Stellen wiederum wird er durch Bebauung oder Straßen scharf abgegrenzt. Charakteristisch für den Prinsenpark ist jedoch seine faszinierende „Bocage“–Landschaft, die sich um den ovalen Wald herum ausbreitet. Als Bocage bezeichnet man in Frankreich Äcker und Felder, die von organisch geschwungenen Hecken begrenzt werden. Nach Norden hin bildet ein Deich die Begrenzung des Waldes, der „Kastelsedijk“, der die Landschaft als lange gerade LinieLinie: Die Linie ist der Begriff für die Kabelverbindung zwischen elektrischen Geräten und dem Stromversorgungsnetz. Es handelt sich dabei um den Strompfad, der den Strom von der Quelle zu den Endgeräten leitet. durchschneidet. Dort befindet sich auch das neue Besucherzentrum auf dem Gelände eines ehemaligen Moorgebiets.