Ein neues Ausflugsziel in Wien: Das österreichische Parlament öffnet seine Pforten jetzt auch für Besucherinnen und Besucher. Nach einer umfangreichen Generalsanierung ist nun die Ausstellung im „Demokratikum“, gestaltet von Atelier Brückner, für jedermann zugänglich.
Parlament erleben
Seit über fünf Jahren schon sind die Wiener Architekten Jabornegg & Pálffy mit der Generalsanierung des Österreichischen Parlaments an der Ringstraße beschäftigt. Der UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. und die Erweiterung waren 2014 beschlossen worden. Am 12. Januar 2023 wurde das Österreichische Parlament feierlich wiedereröffnet. Seitdem können Besucherinnen und Besucher auch die Ausstellung im Parlamentsgebäude sehen. Eine Ausstellung, die die Demokratie feiert. Das neue Besuchszentrum ist dafür zentral und leicht zugänglich im Erdgeschoss angelegt worden. Es trägt den Namen „Demokratikum – Erlebnis Parlament“.
Das neoklassizistische Gebäude in Wien war ab 1874 nach den Plänen des dänischen Architekten Theophil Hansen entstanden. Er hatte damals nicht viele Vorbilder für Parlamentsbauten und entschied sich infolgedessen für eine Analogie zur griechischen Antike. Innerhalb der eklektizistischen Hülle verbergen sich aber eine klare, funktionale Anordnung von Nutzungsbereichen und linear ausgerichtete Raumfolgen. Auch integrierte er geschickt Hof- und Hohlräume für die technischen Errungenschaften, die die industrielle Revolution mit sich brachte – etwa weitgespannte Stahlfachwerke mit Oberlichtverglasungen und eine komplexe Haustechnik.
Das Parlament Wien: ein neues Besuchszentrum
Es war eine der wesentlichen Anforderungen des Wettbewerbs um die Sanierung, den Jabornegg & Pálffy im Jahr 2014 gewannen, umfangreichere Informationsflächen für die Öffentlichkeit zu schaffen. Den Architekten gelingt dies, indem sie den zentralen Eingang vom Ring in Wien in das Gebäudeinnere erweitern. Dort schafften sie ein großzügiges Foyer auf 1.500 Quadratmetern, das zum Ausgangspunkt für jeden Parlamentsbesuch wird.
Die Stuttgarter Ausstellungsgestalter Atelier Brückner haben die Szenografie des Demokratikums des Österreichischen Parlaments nun übernommen. Es ging ihnen darum, „Demokratie als die politische Grundlage unseres gemeinsamen Lebens zu vermitteln“, wie einer der Partner im Atelier Brückner, René Walkenhorst, bekräftigt. Es ist keine leichte Aufgabe, dieses abstrakte Wissen über die Staats- und Gesellschaftsform zu vermitteln – aus diesem Grund setzt Atelier Brückner hier vor allem auf ein interaktives Angebot mit nicht weniger als 27 Medienstationen, das auf die Neugier der Besucher setzt und sie zum Erkunden und Entdecken animieren will. Zusätzlich gibt es taktile Stationen und Hörtexte, so dass mehrere Sinne angesprochen werden.
Tipp für einen Wienbesuch: das Parlament
Das Parlament in Wien zu besuchen lohnt sich in der Tat, denn über das Demokratikum ist auch der Zugang zu weiteren Teilen dieses eindrucksvollen Gebäudes mit seinen denkmalgeschützten Räumlichkeiten möglich. Außerdem erreicht man von hier aus das neue Restaurant im Dachgeschoss. Der Eintritt ins Demokratikum ist zwar nur werktags frei, dafür hat man aber von der Dachterrasse einen schönen Blick über die Wiener Innenstadt.
Mehr zu der Ausstellung finden Sie auf der Website des Österreichischen Parlaments.
Und falls Sie dieser Artikel zu einem Wien-Besuch motiviert hat, dann besuchen Sie doch noch bis März 2023 die Friedl Dicker und Franz Singer Ausstellung im Wiener Atelier Bauhaus gleich mit!