Das junge Weimarer Architekturbüro von Julia Naumann und Max Wasserkampf hat vor Kurzem eine bemerkenswert schöne Parktoilette im Park an der Ilm in Weimar fertiggestellt. Bauherrin war die Klassik Stiftung Weimar.
Der große „Park an der Ilm“ präsentiert sich als einzigartiger Landschaftsgarten am Rand der Weimarer Altstadt. Er gehört zum Weltkulturerbe, daher stehen auch kleinste Veränderungen und Bauten unter strenger Aufsicht. Während andernorts Stadtmobiliar wie Bänke, Papierkörbe, Telefonzellen und Toiletten visuell möglichst unsichtbar bleiben sollen, war die Bauherrin, die Klassik Stiftung Weimar, bei einer „Bedürfnisanstalt“ für den Park um Architektur bemüht.
Parktoilette als Gesamtkunstwerk
Das junge Weimarer Büro von Julia Naumann und Max Wasserkampf widmete der Aufgabe einer öffentlichen Parktoilette für die Besucher viel Zeit. Ihnen war aufgefallen, dass die Städte früher viel eher auf ein angemessenes, gut gestaltetes Stadtmobiliar auf ihren öffentlichen Plätzen achteten und dies auch als Teil des Stadtmarketings – wie man heute sagt – verstanden. Deshalb suchten die Architekten nach historischen Vorbildern und ihren Fügungen, übersetzten diese in eine zeitgemäße Sprache und schufen so ein bemerkenswert architektonisches Gehäuse. Bei der Planung der Einrichtung ergab sich die seltene Chance für ein kleines „Gesamtkunstwerk“, denn selbst die Gestaltung der Signaletik konnte einbezogen werden.