19.05.2021

Hotel

Drehen und wenden: Nhow Hotel von OMA in Amsterdam

Ein Hochhaus ergänzt seit Neuestem die Skyline des Geschäftsviertels Zuidas in Amsterdam. Das Nhow RAI Hotel wurde von OMA entworfen und nimmt unter anderem auch ein Fernsehstudio auf.


Aufeinander gestapelt und gedreht: Nhow RAI Hotel in Amsterdam

Pläne: Laurian Ghinitoiu, Courtesy of OMA

Ein neues Hotel schmückt die Skyline des schnell wachsenden Geschäftsviertels Zuidas in Amsterdam. Das Hochhaus mit den vielen Spitzen ist das neue Haupthotel für das Messe- und Kongresszentrum Amsterdam RAI. Nach der Realisierung eines Nhow Themenhotels im Hochhaus-Cluster „De Rotterdam“, ist dies die zweite Zusammenarbeit zwischen der Hotelkette und dem Office for Metropolitan Architecture (OMA).

Der 91 Meter hohe Baukörper leitet seine Dreiecksform aus dem Grundstück ab. Eine Autobahn, eine Hauptverkehrsstraße und das Gelände der Messe begrenzen die Parzelle. In die Mitte der Fläche befindet sich ein zweigeschossiger runder Sockelbau. Er trägt drei aufeinander gestapelte dreieckige Prismen. Das mittlere Prisma ist um 60 Grad gegenüber den beiden anderen Körpern gedreht, so dass Überhänge entstehen, die als Dachterrassen genutzt werden.

Lageplan
Hotelgeschoss, unterer Baukörper
Hotelgeschoss, mittlerer Baukörper
Hotelgeschoss, oberer Baukörper
Konferenzräume, oberer Baukörper
Restaurant, oberer Baukörper

Nhow RAI Hotel tritt das Erbe einer bekannten Werbesäule an

Pläne: Courtesy of OMA

Haupteingänge und Hotellobby sind im runden Sockel untergebracht. Der Erschließungskern liegt mittig im Turm und zieht sich durch den Sockelbau und die drei aufeinandergestapelten Prismen. In den Hoteletagen, insgesamt 19 von 24 Stockwerken, führen drei Gänge in einen umlaufenden Flur. Von diesem Flur aus sind die Hotelzimmer zu erreichen, die sich zu den drei vollständig verglasten Fassadenseiten ausrichten.

Zu urban? Seeidylle gibt es im Hotel „Das Tegernsee“.

Mit insgesamt 650 Hotelzimmern ist das Nhow Amsterdam RAI Hotel das größte Hotel in den Beneluxländern. In den oberen Turmetagen sind öffentlich zugängliche und halböffentliche Einrichtungen verteilt. Neben einem Restaurant, Lounges, Besprechungs- und Konferenzräumen ist hier auch ein Sendestudio des niederländischen Fernsehens untergebracht.

Die 60 Meter hohe Werbesäule „Het Signaal“ die auf dem Europaplein. Im Hintergrund das Nhow RAI Hotel.

Foto: Laurian Ghinitoiu, Courtesy of OMA

Mit ihrem Neubaus erweisen die Architekten von OMA auch einem Stück Amsterdamer Alltagsgeschichte ihre Referenz: der 60 Meter hohen Werbesäule „Het Signaal“ aus den Sechzigerjahren, die auf dem nahen Europaplein steht. An ihrer Spitze leuchtet zu drei Seiten das Logo der Rai, darunter trägt sie Werbung für Heinecken, DAF und nun auch für das neue Nhow-Hotel auf dreieckigen Banderolen. Die übereinandergestapelten Dreiecksformen von „Het Signaal“ markierten jahrzehntelang die Amsterdamer Messe aus der Ferne. Nun tritt das Nhow RAI Hotel das Erbe der Werbesäule an.

Der ausführende OMA Partner Reinier de Graaf hat 2017 die Juni-Ausgabe des BAUMEISTERS gastkuratiert. Dabei hat er das Verhältnis von Architektur und Kapital untersucht und zeigt die Auswirkungen dieser Verbindung auf. Hier können Sie darüber lesen.

Scroll to Top