Nachts leuchten die Visibubbles in der Stadtlandschaft.


Theresa Wunder

Unsere zwei letzten Baumeister Academy Gewinnerinnen sind wieder zurück in ihren Heimatstädten. Daher steht der Umzug der neuen Praktikanten kurz bevor: Ayman zieht für sechs Monate nach Rotterdam und Theresa geht für ein halbes Jahr nach Wien. Die Chance auf einen Praktikumsplatz gab es nur, wem die Bewerber einen Stegreifentwurf einreichen: einen mobilen Wohn- und Schlafplatz für Obdachlose. Diese Woche stellen wir Euch Ayman, Theresa und ihre Entwürfe vor.

Von der kleinen Stadt Kulmbach hat es Theresa für das Architekturstudium nach Frankfurt am Main verschlagen. Für den Master zog sie nach Regensburg, und von dort geht es weiter zu Querkraft Architekten in Wien.

Stegreifentwurf: Visibubble

Die Visibubble passt ihn einen Rucksack und lässt sich in kurzer Zeit aufbauen.
Nachts leuchten die Visibubbles in der Stadtlandschaft.

Ayman Omeirat

Beworben hat sich Theresa mit ihrem Projekt ‚Visibubble‘, das Menschen, die sonst im Stadtbild untergehen sichtbar werden lässt. Obdachlose Menschen bekommen mit ihrem Entwurf eine mobile Behausung, die sich auf dem Rücken tragen lässt. Der Rucksack beinhaltet eine pneumatische Konstruktion, die ein Akkukompressor aufbläst. Sitzt ein Bewohner in seiner Blase bei Taschenlampenlicht, erhellt die transluzente Konstruktion gleichzeitig das Umfeld. Damit rücken obdachlose Menschen wieder ins Blickfeld der Gesellschaft und machen das bestehende Problem sichtbar.

Der gebürtige Libanese Ayman zog von Beirut nach Berlin, um dort Architektur zu studieren. An der RWTH Aachen begann er vor einem Jahr seinen Master. Er gewann den ersten Preis des Wettbewerbs „Die Hochschule, die Zukunft und du!“ mit seinem Beitrag, mit dem er die Wohnungsknappheit von Studenten in Berlin durch neue Wohnkonzepte zu lösen versucht. Sein Baumeister Academy Praktikum absolviert er in Rotterdam bei MVRDV.

Stegreifentwurf: Innova(c)tive Space for Homeless

Innova(c)tive Space basiert auf der Idee gefundene Materialien in der Stadt zu recyceln, um daraus Obdachlosenschlafplätze zu bauen.
Die Räume sind 240 Zentimeter lang, 120 Zentimeter breit und 120 Zentimeter hoch.

Ayman hat für seinen Entwurf versteckte Räume in Berlin entdeckt, in denen kleine Häuser errichtet werden können. Mit einer Höhe von 120 Zentimetern können obdachlose Menschen sich dorthin zurückziehen. Um die Häuser zu bauen bedient sich Ayman der vielen Möbel und Materialien, die auf Berlins Straßen herumliegen. Die zukünftigen Bewohner helfen dabei, den Ort auszusuchen und die Mini-Häuser aufzubauen. Dadurch, dass Materialien wiederverwertet werden, bleibt die Stadt sauber und Obdachlose haben einen Rückzugsort in der Stadt.

Wir wünschen unseren beiden Gewinnern viel Erfolg, jede Menge spannende Eindrücke und einen hervorragenden Start in Wien und Rotterdam.

Ihr seid auch an einem Praktikumsplatz in Rotterdam, Leipzig oder Wien interessiert? Die Bewerbungsrunde für 2019 geht Ende September los. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier. 

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