Mit der Neutra-Siedlung in Walldorf erschuf Richard Neutra eine grüne Oase. Ganz nach seiner Entwurfsphilosophie bezieht er die Natur erkennbar ein. Dabei ist die Siedlung eine der wenigen Arbeiten im Lebenswerk des Architekten, in der er ein städtebauliches Gesamtkonzept entwickelte. Die denkmalgeschützte Siedlung gilt als einzigartig in der Nachkriegsmoderne.
Die Neutra-Siedlung Walldorf als architektonischer Anziehungspunkt
Wer vom alten Ortskern Walldorfs aus den Bahndamm in Richtung Osten überquert, den umfängt plötzlich Ruhe. Viel Grün prägt das Wohnviertel. Kleine Gassen ziehen sich durchs Gelände. Sie tragen wohlklingende Namen wie Finkenweg, Meisenweg oder Drosselweg. Die Anlehnung an Vogelarten ist nicht das einzige Relikt, das die Natur hinterlassen hat. Einst stand hier im Süden Frankfurts ein Waldgebiet. Daran erinnern noch heute die mächtigen Bäume mit ihren schattigen, hohen Kronen und den ausladenden Stämmen. Die sogenannte Bewobau-Siedlung liegt idyllisch im Landschaftsraum. Vor etwas über 50 Jahren erschuf der Architekt Richard Neutra diesen besonderen Ort.
Heute dient der Ort nicht nur den zumeist betuchteren Anwohnern und Anwohnerinnen als atmosphärisches Zuhause. Für Studierende der Architektur und Designinteressierte gleichermaßen gilt er als Anziehungspunkt. Vor einigen Jahren stellte die Richard J. Neutra-Gesellschaft für Besucher und Besucherinnen zwei Informationsstelen vor Ort auf. Sie verkünden nun in englischer und deutscher Sprache den Leitsatz, dem Neutra in seinen Entwürfen folgte.