06.02.2024

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Das Miniatur Wunderland Hamburg

Hamburg
Das Miniatur Wunderland ist nicht nur eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Hamburg, sondern in ganz Deutschland. Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Das Miniatur Wunderland ist nicht nur eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Hamburg, sondern in ganz Deutschland. Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Das Miniatur Wunderland Hamburg wird regelmäßig zur besten Sehenswürdigkeit der Stadt gewählt. Hier ist die Welt im Maßstab 1:87 zu sehen, was jährlich über eine Millionen Besucher anlockt. Erfahren Sie hier mehr über das „MiWuLa“.


Größte Modelleisenbahn der Welt

Nicht nur Modelleisenbahnfans, sondern auch Touristen, Hamburger und Miniatur-Enthusiasten besuchen das Miniatur Wunderland in Hamburg in Scharen. Kein Wunder also, dass es sich bei der permanenten Ausstellung um Hamburgs – und laut einigen Listen sogar um Deutschlands – beliebteste Sehenswürdigkeit handelt. Als größte Modelleisenbahnanlage der Welt erfreut das Hamburger Miniatur Wunderland seit August 2001 das Publikum.

Die beliebte Sehenswürdigkeit ist in der Hamburger Speicherstadt zu finden, wo die Anlage zwei Etagen eines der alten Lagerhäuser belegt. Sie besteht aus verschiedenen Miniaturwelten im Maßstab 1:87. Alle 15 Minuten dämmert es im Miniatur Wunderland, gefolgt von Tag und Nacht. Über etwa 200 Knöpfe können Besucher bestimmte Vorgänge auf der Anlage auslösen, wie etwa drehende Windräder oder Torschüsse in der AOL-Arena. Dabei greifen die Besucher jedoch nicht in die Fahrpläne und Abläufe ein. Auch ohne Knöpfe zu betätigen, bewegt sich im Miniatur Wunderland stetig etwas. Schon seit 2005 haben die Betreiber ihr Ziel, die größte Modelleisenbahn der Welt zu bauen, erreicht. Über  1.000 Züge fahren insgesamt durch das Wunderland. Aber auch Autos, Fahrräder, Flugzeuge und andere Fahrzeuge sind zu sehen. Derzeit beträgt die Modellfläche des Miniaturwunderlandes 1.610 Quadratmeter. Insgesamt 360 Mitarbeitende sorgen dafür, dass im Miniatur Wunderland alles rund läuft.

Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Fotos: Miniatur Wunderland Hamburg
Der neueste Abschnitt im Miniatur Wunderland: Patagonien.
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Die verschiedenen Welten

Ein Rundgang durch das Miniatur Wunderland Hamburg ist eine echte Weltreise. Besucher sehen zuerst die Stadt „Knuffingen“, die bereits 2000 gebaut wurde. Auch Mitteldeutschland und Österreich gehören zu den ersten und ältesten Abschnitten. Es folgen Miniaturen von Hamburg und der Küste, darunter die beliebte Elbphilharmonie mitsamt Einsicht in den Konzertraum. USA und Skandinavien bieten neben Landschaften und Städten auch Straßen- und Schiffsverkehr. Im Jahr 2007 kam die Schweiz als neuer Abschnitt dazu.

Um den „Knuffingen Airport“ scharen sich besonders viele Besucher. Seit Mai 2011 ist hier zu sehen, wie Miniatur-Flugzeuge abheben und wie der Flughafenbetrieb funktioniert. Auch die Welten Italien, Monaco, die Provence, Rio de Janeiro und eine Kirmes zählen zu den neueren Abschnitten. Zuletzt wurde 2023 der Abschnitt Patagonien eröffnet. Bis 2028 sind weitere Modellbau-Abschnitte geplant. Besucher können im Miniatur Wunderland Hamburg den Modellbauern und -technikern über die Schulter schauen. Das Prinzip der offenen Baustelle und Werkstatt ermöglicht es, dem Entstehen neuer Welten beizuwohnen. Zudem sind die Betreiber sehr aktiv auf sozialen Medien, wo viele weitere Blicke hinter die Kulissen ermöglich werden.

Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Fotos: Miniatur Wunderland Hamburg
Knuffingen, Mitteldeutschland und Österreich sind die ältesten Welten im Miniatur Wunderland.
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Sozialer Einsatz

Das Miniatur Wunderland Hamburg zeigt nicht nur die Miniaturversionen von Sehenswürdigkeiten aus aller Welt, sondern ist auch politisch aktiv. Immer wieder finden sich Nachrichten, wie etwa zur Bundestagswahl 2013. Damals stellten die Betreiber des Wunderlandes jeder Partei ein Diorama zur Verfügung, um ihre utopische Welt zu zeigen. Bis heute sind diese Abbildungen von Wahlversprechen  zu besichtigen. Kommentare zur Klimakrise, Spendenaktionen mit Helene Fischer und Johannes B. Kerner im Mini-Olympiastadion sowie kostenfreie Eintritte für Menschen mit geringem Einkommen gehören ebenfalls zum Engagement des Miniatur Wunderlands.

Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Fotos: Miniatur Wunderland Hamburg
Die Städte Riomaggiore und Venedig im Abschnitt Italien.
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Die Technik der Anlage

Hinter den technischen Abläufen des Miniatur Wunderlands steckt eine ausgeklügelte Steuerung. Die Züge werden mit der Software RailWare gesteuert. Diese sorgt dafür, dass die Miniaturwagons selbstständig und zufällig über die Anlage mit ihrer Gleislänge von 15.715 Metern fahren. 46 Computer und zahlreiche Monitore machen das Kontrollzentrum aus. Es gibt vier Arbeitsplätze, die jeweils Zugang zu allen Monitoren und Computern ermöglichen. Über Rückmelder in den Schienen lassen sich alle Züge erkennen.

Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Fotos: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Beleuchtungssystem

Auch ein Soundtrack gehört zum Miniatur Wunderland. Von Bühnen mit Musik über fahrende Feuerwehrautos bis hin zu startenden Flugzeugen gibt es entsprechende Systeme. Da diese nicht immer zusammenpassen, mussten für den Sound drei unterschiedliche Lösungen gefunden werden. Insgesamt gibt es laut Angaben des Miniatur Wunderlands über 389.000 Lämpchen in der Anlage. Jedes davon ist einzeln ansteuerbar und kann auf Befehl leuchten. Vier Computer sind ausschließlich dafür zuständig. Besonders hell wird es in der Modell-Stadt Las Vegas mit über 33.000 Lämpchen. Wenn es Nacht wird, sorgt das computergesteuerte Lichtsystem im Miniatur Wunderland Hamburg für eine blaue Abenddämmerung. Nach etwa fünf Minuten folgt die rötliche Morgendämmerung, die den nächsten „Tag“ ankündigt. Mit der Dämmerung gehen die Lichter im Wunderland an. Sehr beliebt beim Publikum sind die Brände, die von LEDs simuliert werden.

Foto: Miniatur Wunderland Hamburg
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Auch die Hamburger Elbphilharmonie ist im Miniatur Wunderland zu bewundern.
Foto: Miniatur Wunderland Hamburg

Die Fahrzeug-Technik

Damit die Autos in den Abschnitten Knuffingen, USA, Skandinavien und Flughafen ferngesteuert funktionieren, haben die Profis einen feinen Metalldraht in die Miniaturstraßen eingelassen. Basierend auf einem System der Firma Faller folgen die Autos den Drähten, da sie kleine Magneten an ihrer beweglichen Vorderachse haben. Jedes Auto hat einen Mini-Motor, einen Akku und einen Mikroprozessor, um die Abläufe zu steuern. Lampen dürfen auch an den Fahrzeugen nicht fehlen. Die US-amerikanischen Feuerwehrwägen haben bis zu 65 kleine Lichter, um blinken zu können und ihre Frontscheinwerfer sowie die Rückleuchten zu nutzen. Ein Highlight ist der LED-Weihnachtstruck von Coca Cola mit seinen zahlreichen Lichtern. Zur Auto-Anlage von Knuffingen gehört auch ein Schattenbahnhof, in den bis zu 250 Fahrzeuge passen. Dieser ist für Besucher nicht sichtbar. Hinter der Autobahn gibt es einen kleinen „Wende-Schattenparkplatz“, damit Fahrzeuge erst nach der Warteschlange in entgegengesetzter Richtung in die Stadt zurückfahren.

Nach der Elbphilharmonie in Miniaturausführung lohnt es sich, mehr über das imposante Bauwerk im Hamburger Hafen zu erfahren.

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