Vier Wochen dauert das Abenteuer in Berlin bei léonwohlhage nun schon an und es prickelt noch wie am ersten Tag. Einzig die klassische Scham, die man zu Beginn einer jeden neuen Beziehung verspürt, ist mittlerweile einer angenehmen Vertrautheit gewichen. Ich habe meinen Platz im Wettbewerbs-Team gefunden. Hier arbeite ich mit meinen Kollegen in einem Aufgabenbereich, der dem der Universität wohl am Nächsten kommt. Nicht nur, da es sich in erster LinieLinie: Die Linie ist der Begriff für die Kabelverbindung zwischen elektrischen Geräten und dem Stromversorgungsnetz. Es handelt sich dabei um den Strompfad, der den Strom von der Quelle zu den Endgeräten leitet. um rein konzeptionelle Tätigkeiten handelt, sondern darüber hinaus auch Parallelen in Bezug auf ein etwas erfolgloses Zeitmanagement aufweist – ob das nun deprimierend oder beruhigend ist, sei dahin gestellt. Im Unterschied zur Uni sind es aber nicht, wie so oft der Fall, verschiedenste Freizeitaktivitäten, die bis kurz vor der Deadline meist interessanter erscheinen als die Arbeit am eigenen Entwurf. Es ist das kontinuierliche Weiterdenken einer jeden Idee. Jeder Tag bis zur Abgabe wird damit verbracht das Konzept neu zu hinterfragen. Nicht selten kommen die besten Einfälle kurz vor Fristende. Womit wir wieder bei dem Dilemma wären: die aufregende aber zeitaufwändige Hass-Liebesbeziehung mit der Architektur.
Sozialleben weicht Architektur
In den letzten zwei Wochen vor Abgabe werden die Tage kontinuierlich länger und das Abendessen teilt man immer häufiger mit den Arbeitskollegen. Ich merke, man braucht sehr viel Leidenschaft für die Architektur, um sich ihr so rücksichtslos hinzugeben. Gut, wenn das in einem Umfeld geschieht, in dem man um Mitternacht zwischen all den Plänen auch einmal mit einem Bier anstoßen kann.