Maisonette-Wohnung in Antwerpen von Studio Okami

Der Riverside Tower ist ein brutalistisches Wahrzeichen Antwerpens. In dem Betonturm an Scheldeufer hat sich Bram Van Cauter, Gründer von Studio Okami, eine Maisonette-Wohnung ausgebaut. Wobei „ausbauen“ hier durchaus auch als „herausreißen“ verstanden werden kann.

Die Adresse ist begehrt: Der Riverside Tower ist das höchste Wohngebäude Antwerpens. Bereits vor einigen Jahren hat dort der Architekt Glenn Sestig für den Modedesigner Pieter Mulier ein vielfach publiziertes Penthaus gestaltet. Nun hat Studio Okami ein Maisonette-Apartment ausgebaut, das den Beton als Baumaterial feiert.

Der 71 Meter hohe Wohnturm liegt vis-a-vis der historischen Altstadt am Ufer der Schelde. Gebaut wurde er von zwei der renommiertesten belgischen Architekten der Nachkriegszeit – Paul De Mayer und León Stynen. Beide haben Hauptwerke des Brutalismusist eine Architekturströmung, die in den 1950er Jahren in England entstanden ist. Dabei werden oft rohe, unverputzte Betonflächen verwendet, die dem Bauwerk eine grobe und kraftvolle Erscheinung verleihen. Brutalismus wurde oft verwendet, um sozial- oder öffentliche Bauten wie Schulen, Wohnblocks oder Bibliotheken zu gestalten. Der Begriff Brutalismus geht zurück auf… in Flandern geschaffen. Auch der 1972 fertiggestellte Riverside Tower zählt dazu. Nur im 13. und 14. Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. des insgesamt 20-stöckigen Hochhauses befinden sich Maisonette-Wohnungen. Eines dieser doppelstöckigen Apartments hat nun Bram Van Cauter, einer der beiden Gründer von Studio Okami, für sich und seine Familie umgebaut.

Nackter Beton in der Maisonette-Wohnung

Eigentlich hatten Van Cauter und sein Büropartner Hans Vanassche neue Büroräume für Studio Okami im 10. Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. des Riverside Tower erworben. Der Verkäufer bot ihnen dann auch die Maisonette-Wohnung in der 13. Etage an und De Cauter schlug zu. Danach entkernte er das 230 Quadratmeter große Maisonette-Apartment vollständig und rissRiss: Eine Unterbrechung in einer Oberfläche oder Struktur, die durch äußere Kräfte verursacht wird. alle Wand-, Boden, und Deckenverkleidungen heraus, bis nur noch der nackte Beton übrigblieb. Dort wo die Wände und Decken nicht vollständig herausgenommen wurden, wurden sie großflächig durchbrochen. Verbleibende Wandstücke fungieren also als Balustrade oder rahmen Durchblicke innerhalb der Wohnung. So behält der Beton trotz des fast vollständig offenen Grundrisses seine Präsenz in der Wohnung. Schließlich wurde der Beton noch gesandstrahlt. Die Sauberkeit der Oberfläche steht nun in spannendem Kontrast zu ihrer Zerfurchtheit.

Den größten Raum im neuen Grundriss bildet ein doppelstöckiges Esszimmer, das im unteren Stockwerk offen in die geräumige Küche übergeht. Neben einem WC nehmen diese beiden Funktionen die gesamte Fläche der Wohnung in der 13. Etage ein. In der oberen, 14. Etage öffnet sich das Schlafzimmer in Form einer Empore zur Halle. Im Gegensatz zum darunterliegenden Geschoss erstreckt sich die Wohnung hier über die gesamte Tiefe des Riverside Towers. Dadurch besitzt das Maisonette-Apartment in der 14. Etage etwa die doppelte Grundfläche im Vergleich zum darunterliegen Stockwerk. Diese zusätzlichen Quadratmeter hat Studio Okami dann für ein Wohn- und ein Arbeitszimmer genutzt. Diese beiden Räume bieten einen besonders reizvollen Blick über die Schelde auf die Antwerpener Altstadt. Auch zwischen diesen beiden Räumen ist die Zwischenwand bis auf ein kniehohes Reststück entfernt worden.

Einbauten in Blau

Während die Architekten von Studio Okami beim Apartment im Riverside Tower großzügig Altes entfernt haben, waren sie beim Hinzufügen von Neuem sparsam. Die auffälligste Ergänzung ist eine hellblaue WendeltreppeWendeltreppe: Eine Treppe, die in Kreisform verläuft und normalerweise im Inneren von Türmen zu finden ist. mit angeschlossenem Steg. Die neue Treppe bildet die einzige Verbindung der beiden Etagen innenhalb der Wohnung. Ebenfalls hinzugekommen ist ein großer Einbau im Zentrum des oberen der beiden Wohngeschosse. Es nimmt in der Hauptsache ein Bad, ein WCEin WC oder auch eine Toilette genannt, ist eine Sanitäreinrichtung, die der Ausscheidung von Urin und Kot dient. Sie besteht aus einer Keramikschüssel, einem Spülkasten oder einer Spülplatte und einer Abflussleitung. Das WC, auch bekannt als die Toilette, ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Gebäudes, der für die menschlichen Bedürfnisse… und Stauraum auf. Studio Okami hat den Einbau auf der zum Arbeits- und Wohnzimmer weisenden Seite in leuchtendes Blau getaucht. Die übrigen Seiten zeigen dagegen einem zarten Inkarnatton, den auch der neue Boden der Wohnung besitzt. Auch das Bad im Innern des Einbaus ist vollständig in dieser Farbe gehalten. Besondere Lichteffekte entstehen dadurch, dass der Einbau nicht bis unter die Decke geführt ist. Er endet auf Höhe der Unterzüge. So reflektiert die Wandfarbe des beleuchteten Bads bei Dunkelheit in die Wohnräume der Maisonette-Wohnung.

Gäste wohnen in der Galerie

Ein Gästezimmer fehlt im umgebauten Duplex-Apartment. Das hat einen Grund: Bram Van Couter und seine Frau Doris konnten nämlich gleichzeitig noch eine zweite Maisonette-Wohnung im Riverside Tower erwerben. Hier ist nun nicht nur die Doris Van Couters Kunstgalerie (soon) untergebracht. Das zweite Maisonette beherbergt auch ein Bed & Breakfast, das gleichzeitig als Gästequartier für Freunde und Familie des Ehepaars Van Couter zur Verfügung steht. Die Gäste können dabei erfahren, dass der Riverside Tower viele Merkmale, die heute Co-Housing-Projekte auszeichnen, bereits vorweggenommen hat. So finden sich neben Gemeinschaftseinrichtungen wie einem Waschraum und einer Autowaschstation auch ein Gemeinschaftsgarten und eine Lobby mit Aufenthaltsqualitäten.

Maisonette-Wohnung: Küche im Judd-Design

Für die neue Küche aus EdelstahlEdelstahl: Eine legierte Stahlsorte, die resistent gegen Korrosion und Verschleiß ist. Edelstahl wird oft für Bauteile im Außenbereich wie Geländer oder Fassaden verwendet. hat sich Studio Okami von den Arbeiten des Künstlers Donald Judd inspirieren lassen. Hauptbestandteil ist dabei eine gewaltige quadratische Kücheninsel, die ein Schrankelement ergänzt. Aufgrund der offenen Raumstruktur sollte die Küche skulptural wirken, wenn sie nicht benutzt wird. Gleichzeitig sollte sie allen Komfort und alle notwendigen Funktionen für anspruchsvolles Kochen bereithalten. Eine besondere Herausforderung bei allen neuen Einbauten bestand übrigens darin, dass sie in die Aufzüge des Hauses passen mussten. Nur so konnten alle Teile der Einrichtung in den 13. und 14. Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. gelangen. Der Minimalismus, den Studio Okami bei der Umgestaltung des Maisonette-Apartments im Riverside Tower an den Tag legten, hatte also auch sehr praktische Gründe.

In Antwerpen bauten Atelier Kempe Thill und RE-ST die Konzerthalle „De Harmonie“ ebenfalls um. Lesen Sie hier mehr dazu.