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Lockruf der Provinz

von Daniel Schönwitz
15.05.202014.05.2020
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Die Pandemie wird weltweit eine Flucht aus den Ballungszentren auslösen, prognostizieren Experten. Wo der Hund begraben scheint, könnte deshalb schon bald die Post abgehen. Der Volkswirt und Wirtschaftsjournalist Daniel Schönwitz beleuchtet heute, was für eine verstärkte Stadtflucht von Immobilienkäufern spricht und was das für die Märkte bedeutet.

Ich habe es im persönlichen Umfeld erlebt: Etliche Stadtbewohner sind während der Corona-Pandemie immer wieder aufs Land geflohen, sei es zu Verwandten oder in Ferienhäuser. Gerade Familien mit kleinen Kindern haben sich dem städtischen Trubel entzogen, um Infektionsrisiken zu reduzieren und Abwechslung in den Alltag zu bringen.

Solche Erfahrungen prägen Menschen und ihre Präferenzen nachhaltig. Das spricht dafür, dass Corona mittelfristig eine Stadtflucht auslöst – gerade unter jungen Familien: Die Krise könnte „Millennials“ in aller Welt aus den Innenstädten treiben, meint Terry Haggerty, Immobilien-Experte der US-Investmentbank Goldman Sachs.

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Für mich klingt das plausibel, auch weil infolge der Ausgangsbeschränkungen viele Menschen weiträumiger und schöner wohnen wollen. In den teuren Innenstädten ist das häufig kaum möglich. Im besonders betroffenen Spanien würden sich jetzt viele nach einem Garten sehnen, berichtete mir diese Woche ein Kollege, der seit Jahren auf der Iberischen Halbinsel lebt.

Und noch ein weiterer Effekt dürfte die Stadtflucht befeuern: Immer mehr Angestellte arbeiten im Homeoffice – und sind nicht mehr darauf angewiesen, zentral zu wohnen.

Erst die Speckgürtel, dann das Hinterland

Sicher, der Rückzug von Käufern ins Umfeld der Metropolen ist kein neuer Trend. Die steigenden Immobilienpreise in vielen Industrieländern haben schon vor Corona zahlreiche Menschen raus aufs Land getrieben: Im ländlichen Raum seien 2019 „teils kräftige Preissteigerungen“ zu beobachten gewesen, heißt es im aktuellen „Postbank Wohnatlas“ mit Blick auf den deutschen Markt.

Die wachsende Nachfrage in den „Speckgürteln“ der Großstädte ist damit ein weiterer Trend, der nicht neu ist, aber von der Pandemie befeuert wird. Dadurch dürfte er bald auch Regionen im Hinterland erreichen, die bisher nicht im Fokus von Käufern standen – nicht zuletzt, weil sie im urbanen Milieu bisweilen als „Provinz“ belächelt werden.

In Kleinstädten, in denen der Hund begraben scheint, könnte deshalb bald die Post abgehen. Immobilienentwickler und -investoren sind jetzt jedenfalls gut beraten, über den Tellerrand zu schauen. Und als Kind vom Lande weiß ich: Oft ist das vermeintliche Hinterland attraktiver, als eingefleischte Städter vermuten – nicht nur in landschaftlich, sondern auch wirtschaftlich.

Urlaub in der Heimat – aber nicht aus Flugscham

Wobei landschaftliche Reize auch die wirtschaftliche Attraktivität steigern können – gerade jetzt. Denn etliche Regionen werden davon profitieren, dass mehr Menschen die Ferien in der Nähe verbringen: „Generell wird der ländliche Raum in diesem Jahr beim Sommerurlaub eine besondere Rolle spielen“, heißt es beim Deutschen Tourismusverband.

Das gilt für andere Länder genauso. Denn selbst wenn Reisebeschränkungen aufgehoben werden, bleibt die Sorge, im Fall einer zweiten Corona-Infektionswelle fernab der Heimat festzusitzen.

Zudem gibt es gute Gründe für die Annahme, dass auch in der Post-Corona-Zeit die Zahl derer steigt, die Urlaub in Heimatnähe machen. Ich glaube allerdings nicht, dass der wesentliche Treiber dieses Trends die vieldiskutierte Flugscham ist. Denn machen wir uns nichts vor: Wer es sich leisten kann, lässt sich die Fernreise nach Australien, Kanada oder Südafrika auch weiter nicht nehmen.

Allerdings sind dafür bald tiefere Taschen notwendig. Denn der prognostizierte Rückgang der Flugpreise in den nächsten Wochen dürfte eine Momentaufnahme bleiben: Experten gehen davon aus, dass Tickets wegen strengerer Klimaschutz-Gesetze und neuer Sicherheitsvorschriften mittel- bis langfristig teurer werden.

Das birgt Chancen für ländliche Regionen mit intelligenten Tourismus-Konzepten – und für Gastronomen, Hoteliers und andere Unternehmer, die dort investieren. Auch für (Innen-)Architekten gewinnt die Provinz damit an Attraktivität.

Hier lesen Sie die letzte Kolumne von Daniel Schönwitz: Schöner wohnen nach Corona.

Daniel Schönwitz ist Wirtschaftsjournalist, Kolumnist und Medientrainer. Der Volkswirt lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. Folgen Sie ihm auf Twitter.

Diese Kolumne ist Teil des Homeoffice Spezial, in dem wir täglich aus dem Blickwinkel der Architektur über die wichtigsten Neuigkeiten zur Corona-Pandemie berichten.

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