Wie schafft man Platz für 750 Kinder? Die Architekten sollten Tagesstätte und Jugendclub für das Quartier an einem Ort zusammenfassen. So entstand Kids’ City.
Stadt in der Stadt
Man kann es als ein beinahe unmögliches Unterfangen bezeichnen, heutzutage in der Innenstadt von Kopenhagen etwas von Grund auf neu zu bauen. Doch die „Kids‘ City“ in Christianshavn ist eine seltene Ausnahme der Regel. Das insgesamt 11.000 Quadratmeter große Gelände dieser „Kinderstadt“ ist ganz auf die Bedürfnisse der Altersstufen 0 bis 18 Jahre ausgerichtet. Die von Cobe und Nord Architects entworfene und im Jahr 2016 eingeweihte Kids‘ City integriert die alltäglichen Aktivitäten von über 700 Kindern, da es Kindergarten und Jugendclub in einer großen Tagesstätte vereint.
Das dreieckige Grundstück ist einzigartig, denn es grenzt auf der einen Seite direkt an einen Kanal und auf der anderen Seite an den nördlichen Teil der Freistadt Christiania, einer 1971 gegründeten alternativen Wohnsiedlung. Der beinahe ländliche wirkende Refshale-Weg trennt die Kids‘ City vom heute weltberühmten Christiania. Bei beiden Orten handelt es sich um ehemaliges Militärgelände. Der inselartige Charakter des Gebiets wird zudem
verstärkt, indem hier der östliche Teil des Stadtteils Christianshavn endet. Auf der anderen Seite der Prinsessegade liegt der Haupteingang der Kinderstadt, innerhalb eines sehr gemischten städtebaulichen Umfelds, geprägt von einer unscheinbaren Blockrandbebauung aus den 1880er- und 1970er-Jahren.
Im dicht bebauten Christianshavn werden neue öffentliche Einrichtungen dringend benötigt. Für die Kids‘ City entwickelten Cobe und Nord ein Konzept, bei dem die 4.400 Quadratmeter große Fläche des Gebäudeensembles in kleinere Einheiten aufgeteilt wurde, die zusammen die Miniaturstadt bilden. So entstand eine hauptsächlich aus schlichten zweistöckigen Bauten bestehende Stadt in einer Stadt, eine Ansammlung von anscheinend zufällig auf dem Gelände verteilten Baukörpern. Da jedoch viele der Gebäude entlang der Straßenseiten miteinander verbunden sind, wirkt das Ensemble wie eine Art zickzackförmige, niedrige Blockrandbebauung.
Die sehr individuell gestalteten Gebäude wurden mit verschiedenen Materialien wie Metall, ZiegelZiegel: Der Ziegel ist ein massives Baumaterial, das aus Ton oder Lehm gebrannt wird. Es gibt verschiedene Arten von Ziegeln, die jeweils für unterschiedliche Zwecke verwendet werden., HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. und GlasGlas ist ein transparentes, sprödes Material, das durch Erhitzen von Sand, Kalk und anderen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Es wird oft in der Architektur verwendet, um Fenster, Türen, Duschen und andere dekorative Elemente zu kreieren. Glas ist langlebig, stark und vielseitig, und kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden…. verkleidet, wobei vor allem der Kontrast zwischen hellgelbem Mauerwerk und mattschwarzen Fassadenplatten hervorsticht.
Zudem sind einige Bauten in unterschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet. Manche Gebäudeeinheiten besitzen Satteldächer oder überstehende FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind., die gleichzeitig als Brüstung fungieren und somit die Spielbereiche auf den vereinzelten Flachdächern umschließen. Betrachtet man alle Häuser von der Straße aus, so sind diese oberen Spielplätze nicht erkennbar. Eine Ausnahme bilden die Baukörper mit Holzfassaden: Deren vertikale Holzbänder bilden ein klar lesbares Zaunelement, mit dem der Bau jeweils gekrönt wird. Schlichte quadratische Aluminiumfenster wurden in unterschiedlichen Größen in die Fassaden gesetzt. Es gibt nur wenige speziell angefertigte Bauelemente – wie etwa die Metallschiebeläden mit „Schweizer Käse“-Rundfenstern.
Den kompletten Artikel lesen Sie im B4: Spielräume – Architektur für Kinder.