08.04.2020

Öffentlich

Kopenhagen en miniature

Kids’ City Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast

Wie schafft man Platz für 750 Kinder? Die Architekten sollten Tagesstätte und Jugendclub für das Quartier an einem Ort zusammenfassen. So entstand Kids’ City.

Kids' City Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Die Kinder aus den Quartieren ringsum können von 0 bis 18 Jahren in der Kids‘ City bleiben und dort heimisch werden. Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Der Eingang zur Kinderstadt an der Prinsessegade ist weithin sichtbar als Stadttor ausgebildet. Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Jede Funktion bekommt ein eigenes Haus mit einem bestimmten Fassadenmaterial als Erkennungszeichen. Nur die Fensterrahmen aus Alu sind überall gleich. Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast

Stadt in der Stadt

Man kann es als ein beinahe unmögliches Unterfangen bezeichnen, heutzutage in der Innenstadt von Kopenhagen etwas von Grund auf neu zu bauen. Doch die „Kids‘ City“ in Christianshavn ist eine seltene Ausnahme der Regel. Das insgesamt 11.000 Quadratmeter große Gelände dieser „Kinderstadt“ ist ganz auf die Bedürfnisse der Altersstufen 0 bis 18 Jahre ausgerichtet. Die von Cobe und Nord Architects entworfene und im Jahr 2016 eingeweihte Kids‘ City integriert die alltäglichen Aktivitäten von über 700 Kindern, da es Kindergarten und Jugendclub in einer großen Tagesstätte vereint.

Das dreieckige Grundstück ist einzigartig, denn es grenzt auf der einen Seite direkt an einen Kanal und auf der anderen Seite an den nördlichen Teil der Freistadt Christiania, einer 1971 gegründeten alternativen Wohnsiedlung. Der beinahe ländliche wirkende Refshale-Weg trennt die Kids‘ City vom heute weltberühmten Christiania. Bei beiden Orten handelt es sich um ehemaliges Militärgelände. Der inselartige Charakter des Gebiets wird zudem
verstärkt, indem hier der östliche Teil des Stadtteils Christianshavn endet. Auf der anderen Seite der Prinsessegade liegt der Haupteingang der Kinderstadt, innerhalb eines sehr gemischten städtebaulichen Umfelds, geprägt von einer unscheinbaren Blockrandbebauung aus den 1880er- und 1970er-Jahren.

Ein Glücksfall für die Kinderstadt war das dreieckige Grundstück, das ebenso wie die angrenzende Siedlung Freistadt Christiania ehemaliges Militärgelände ist. Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast
Zwischen den „Quartieren“ liegen „Parks“, die als unterschiedliche Spielflächen gestaltet sind. Foto: Rasmus Hjortshøj/Coast

Im dicht bebauten Christianshavn werden neue öffentliche Einrichtungen dringend benötigt. Für die Kids‘ City entwickelten Cobe und Nord ein Konzept, bei dem die 4.400 Quadratmeter große Fläche des Gebäudeensembles in kleinere Einheiten aufgeteilt wurde, die zusammen die Miniaturstadt bilden. So entstand eine hauptsächlich aus schlichten zweistöckigen Bauten bestehende Stadt in einer Stadt, eine Ansammlung von anscheinend zufällig auf dem Gelände verteilten Baukörpern. Da jedoch viele der Gebäude entlang der Straßenseiten miteinander verbunden sind, wirkt das Ensemble wie eine Art zickzackförmige, niedrige Blockrandbebauung.

Die sehr individuell gestalteten Gebäude wurden mit verschiedenen Materialien wie Metall, Ziegel, Holz und Glas verkleidet, wobei vor allem der Kontrast zwischen hellgelbem Mauerwerk und mattschwarzen Fassadenplatten hervorsticht.
Zudem sind einige Bauten in unterschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet. Manche Gebäudeeinheiten besitzen Satteldächer oder überstehende Fassaden, die gleichzeitig als Brüstung fungieren und somit die Spielbereiche auf den vereinzelten Flachdächern umschließen. Betrachtet man alle Häuser von der Straße aus, so sind diese oberen Spielplätze nicht erkennbar. Eine Ausnahme bilden die Baukörper mit Holzfassaden: Deren vertikale Holzbänder bilden ein klar lesbares Zaunelement, mit dem der Bau jeweils gekrönt wird. Schlichte quadratische Aluminiumfenster wurden in unterschiedlichen Größen in die Fassaden gesetzt. Es gibt nur wenige speziell angefertigte Bauelemente – wie etwa die Metallschiebeläden mit „Schweizer Käse“-Rundfenstern.

Den kompletten Artikel lesen Sie im B4: Spielräume – Architektur für Kinder.

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