Gemeinschaftszentrum restauriert: Kinning Park Complex, Glasgow

New Practice, ein Architekturstudio mit Sitz in Glasgow und London, hat das Gemeinschaftszentrum Kinning Park in Glasgow restauriert. Somit ist ein Mehrzweckraum entstanden, der die Gemeinschaft, die Bürgerschaft, die Kreativität und das Wohlbefinden fördern soll. Mehr zu dem Projekt hier.

Der Kinning Park Complex wurde ursprünglich im Jahr 1910 als Anbau für die damalige Lambhill Street Schule gebaut. Heute ist der Komplex ein Gemeindezentrum. Seit 2017 hat das Architekturstudio New Practice gemeinsam mit dem Team von Kinning Park an einem Entwurf gearbeitet und damit letztendlich einen Preis vom National Lottery Community Fund Schottland gewonnen. Insgesamt 1,2 Millionen Pfund (1,39 Millionen Euro) wurden an das Projekt vergeben. Im März 2019 gelang es zudem, zusätzliche Förderung vom schottischen Regeneration Capital Grant Fund zu sichern.

So war New Practice in der Lage, die dringend notwendigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Gemeinschaftszentrum vorzunehmen. Dazu trugen auch ArmourConstruction Consultants, David Narro Associates und Max Fordham LLP bei.

Im März 2020 sollten die Arbeiten beginnen. Da Großbritannien jedoch stattdessen in den Lockdown eintrat, mussten die Pläne geändert werden. Zwischen August 2020 und März 2022 konnte New Practice die Arbeiten umsetzen. Im April 2022 fand die Neueröffnung des Kinning Park Complex statt.

Der Kinning Park Complex hat eine lange Geschichte der Bildung und des Aktivismus. Er hat die Nachbarschaft für über 100 Jahre zusammengehalten. Im Jahr 1976 schlossSchloss: Ist ein Mechanismus, zum Verriegeln oder Schließen einer Tür oder eines Fensters. die Schule. Ihr Gebäude wurde zum Kinning Park Neighbourhood Centre, organisiert vom Stadtrat von Strathclyde, das Anwohnern einen wichtigen Raum für Versammlungen und Lernangebote gibt. Diese Einrichtung wurde jedoch im Mai 1996 geschlossen.

Mütter, die von der Kinderbetreuung profitierten, und andere Unterstützer, darunter die frühere Premierministerin Nicola Sturgeon, organisierten einen Protest und blockierten den Eingang. Das Gebäude war insgesamt 55 Tage lang rund um die Uhr besetzt. Am Ende beschloss der Stadtrat, das Zentrum der Nachbarschaft für einen symbolischen Preis von einem Pfund zu übergeben. Anwohnerin Helen Kyle und ihre Organisation namens Scotland in Europe kümmerten sich fortan um das Zentrum. Künstler und Organisationen, die günstig alte Klassenräume mieteten, unterstützten das Projekt und generierten ein Einkommen.

In den letzten 20 Jahren stiegen die Reparatur- und Wartungskosten für das Gebäude stetig an. Sowohl die Heizung als auch die Elektrik und das Dach wiesen Probleme auf. Das Team aus der Nachbarschaft fand keine Möglichkeit, die nötigen Ressourcen für Reparaturen an einem gemieteten Gebäude bereitzustellen. Aber dank des Community Empowerment (Scotland) Act 2015 war es möglich, das Gebäude zu kaufen und dann Spenden zu sammeln und Bewerbungen für finanzielle Unterstützungsangebote zu schicken.

Seit 2018 arbeitet New Practice an Designs, um das Gebäude auf die Zukunft vorzubereiten. Dazu gehörte ein Ansatz, der sowohl die Geschichte der alten Schule präsentiert als auch neue Wege bietet, die vorhandenen Räume besser und flexibler zu nutzen. Durch eine interne Reorganisation ist es nun besser möglich, wertvolle Gemeinschaftsveranstaltungen und -ressourcen, ein Café und Lernangebote zu kombinieren. Auch Konferenzen, Sportunterricht und kulturelle Veranstaltungen können nun im Kinning Park Complex stattfinden.

Die Designs von New Practice haben die WendeltreppeWendeltreppe: Eine Treppe, die in Kreisform verläuft und normalerweise im Inneren von Türmen zu finden ist. optisch geöffnet, um das Gebäude sicherer zu machen und den Raum besser zu verstehen. Zudem gibt es nun mehr natürliches LichtLicht: Licht bezeichnet elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. In der Architektur wird Licht zur Beleuchtung von Räumen oder als Gestaltungselement eingesetzt.. Da viele Nutzer des Komplexes Anforderungen an Barrierefreiheit haben, wurde eine Priorität darauf gelegt, das Gebäude so zugänglich wie möglich zu gestalten. Dazu gehört ein neuer Aufzug mit einer Rampe zum Eingang. Zudem gibt es nun einen neuen Ruheraum zum Beten, Stillen sowie als Zufluchtsort für alle, die sich Ruhe wünschen. Maximal drei Personen können diesen Raum auf einmal benutzen.

Durch diese Arbeiten gelang es, das Gemeinschaftsgefühl vom Kinning Park Complex zu erhalten oder sogar zu verstärken. Das Zentrum dient nach wie vor als sicherer Ort in der Nachbarschaft, der Komfort, Bildung und Aktivismus für alle bietet.

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