23.08.2023

Event

Inken Baller und Hinrich Baller mit BDA-Preis gewürdigt

Inken Baller und Hinrich Baller erhalten den alle drei Jahre vergebenen Großen Preis des BDA. Photo: (c) Till Budde
Inken Baller und Hinrich Baller erhalten den alle drei Jahre vergebenen Großen Preis des BDA. Photo: (c) Till Budde

Inken Baller und Hinrich Baller sind bekannt für ihren untypischen sozialen Wohnbau. Ihr Schaffen in den 1970er und 1980er in der Westberliner Szene ist bis in die Gegenwart aktuell geblieben. Unter anderem deshalb entschied sich der BDA zur Würdigung des Werks. Die Preisverleihung findet am 15. September 2023 im Museum für Angewandte Kunst Köln statt.


Durch den Irrgarten zum sozialen Wohnbau

Der Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) vergibt alle drei Jahre seinen größten personenbezogenen Preis. Nach Peter Zumthor (2017) und Anne Lacaton mit Jean-Philippe Vassal (2020) wurden mit Inken Baller und Hinrich Baller diesmal zwei Personen geehrt, die den sozialen Wohnbau des 20. Jahrhunderts maßgeblich durchgerüttelt haben.

Der Preis wird an jene aus dem In- oder Ausland vergeben, die mit ihrem Schaffen ein außergewöhnliches Werk im Bereich Architektur beziehungsweise Stadtplanung vorweisen können. Die Goldmedaille als Symbol der Ehrung zeigt die mythologische Figur Daidalos, Vater des Ikarus, und einen Irrgarten. Während Ikarus als unglücklicher Flieger in die Geschichte einging und bis heute für Übermut steht, ist Daidalos die Symbolfigur des Architekturschaffens; Erfinder, Baumeister und Konstrukteur. Gemeinsam mit Ikarus suchte er den Ausweg aus dem Labyrinth von Knossos und kam letztlich auf die Idee, sich Flügel anzuschnallen und dem Irrgarten zu entfiegen.

Inken Baller und Hinrich Baller werden mit dem BDA-Preis 2023 geehrt. Im Bild: Wohnhäuser Fraenkelufer. Photo: (c) urban fragment observatory
Wohnhäuser Fraenkelufer von Inken Baller und Hinrich Baller. Photo: (c) urban fragment observatory

Bezahlbar, innovativ und klimasensibel

Inken Baller und Hinrich Baller werden für ihre „eigenständige und ökologisch geprägte Entwurfshaltung“ gewürdigt. In der Zeit ihres Wirkens sind sie mit einer konstruktiven und ästhetischen Reduktion den schwierigen Rahmenbedingungen des sozialen Wohnbaus begegnet. Die dadurch eigenwillige Schönheit ihrer Bauten genoss aber großen Anklang bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Durch die sorgfältige Planung konnten Flächengewinne den Nutzenden zugesprochen werden, was die Qualität der Wohnbauten steigerte. Bereits damals als „experimentelle Reallabore“ gedacht, wird in diesem Jahr das Engagement von Inken Baller und Hinrich Baller mit dem BDA-Preis entsprechend gekrönt. Die Aktualität der Architektur zeigt sich dabei in den Anforderungen der Bezahlbarkeit, der Innovation und einer klimasensiblen Planung.

Die Jury spricht sich positiv über die Architektur aus, die sie als „aufmüpfig, fröhlich, sozial und von eigenwilliger Schönheit“ beschreibt. Unter dem Vorsitz von Präsidentin Susanne Wartzeck werden die Berliner Architektin und der Architekt am 15. September 2023 im MAKK geehrt. Die Laudatio wird Professor Georg Vrachliotis (TU Delft) halten. Im Rahmen der Verleihung des Preises werden Inken Baller und Hinrich Baller ihr Werk vorstellen. Anschließend steht die Architektur zur breiten Diskussion, wohl auch im regen Austausch mit jüngeren Generationen.

Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie hier.

Mehr zur Architektur von Lacaton & Vassal, ebenfalls Preisträgerinnen des BDA, gibt es im Text zu deren Pritzker-Preisverleihung zu lesen.

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