14.11.2023

Hotel

Unterwegs im Hotel Aeon Oberbozen

Holz
Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Aeon-Hotel so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt. Foto: Hannes Niederkofler
Auf einem Hochplateau gelegen: das Hotel Aeon in Oberbozen. Foto: Hannes Niederkofler

Vom geschäftigen Treiben im Etschtal ist hier nichts zu sehen oder zu hören. Stattdessen dröhnt die Stille in den Ohren. Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Hotel Aeon so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt.


Blick auf die Berge

Zwei weitere Gründe für die außergewöhnliche Ruhe: die Hotelgröße. In dem nur mit dem Auto bequem erreichbaren Hotel Aeon Oberbozen gibt es lediglich 15 Zimmer und Suiten mit insgesamt 30 Betten. Außerdem gilt: Adults only. Kaum sind die Räder des Autos also zum Stehen gekommen, ist bestenfalls noch ein leises Windrauschen zu hören. Dass ankommende Gäste sofort in den Zustand der Entschleunigung geraten, liegt auch an den Begrüßungscocktails, die an der Bar gereicht werden – mit Blick auf Bergketten, die teilweise so weit entfernt liegen, dass sie nur noch schemenhaft zu erkennen sind.

Nicht zu übersehen ist auch, dass der gesamte Gastrobereich ebenso wie die Lobby im Hotel Aeon Oberbozen von nur zwei angenehm harmonierenden Farbgruppen geprägt sind, die noch dazu nicht einfach irgendwie verteilt sind. Vielmehr sind unter einer Höhe von rund 1,60 Metern ausschließlich helle Beigetöne zu finden, während alles darüber in kräftiges Blau getaucht ist.

Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Aeon-Hotel so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt. Foto: Hannes Niederkofler
Foto: Hannes Niederkofler
Abkühlung mit Blick auf Bergketten
Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Aeon-Hotel so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt. Foto: Hannes Niederkofler
Foto: Hannes Niederkofler
Zimmer mit Panoramablick

Ausdruck einer neuen Generation

Dieses Farbenspiel wirkt ästhetisch unglaublich reizvoll – nicht zuletzt deshalb, weil an den Übergangslinien immer wieder zweifarbige Objekte wie etwa Lampenschirme oder Vorhänge platziert sind. Die Zweifarbigkeit hat einen ganz pragmatischen Hintergrund. Denn das Haus, für das der gerade mal 28-jährige Max Ramoser als Bauherr und Hotelchef verantwortlich zeichnet, ist auch sichtbarer Ausdruck einer neuen Generation von Gastgebern. Als Sohn der Betreiber des benachbarten Lobishofs erhielt er die Möglichkeit, seine Idee eines kleinen feinen Hotels zu verwirklichen. Das Hotel Aeon in Oberbozen versteht sich weniger als klassische Herberge denn als zurückgezogenes Feriendomizil.

Anders als ihm schwebte den Eltern allerdings kein kraftvoll zeitgenössisches, designorientiertes Ambiente vor. Sondern ein eher bodenständig-natürliches Erscheinungsbild. „Sanftes Beige – geerdet, sinnlich, vertraut – trifft hier auf ein mystisches Blau, das die Zukunft, das Geheimnisvolle, das Ungewisse verkörpert“, so beschreiben die Architekten des Bozener Büros noa* network of architecture die gestalterische Übersetzung dieser zwei Positionen. Die beige-blaue Farbwelt findet sich in sämtlichen Räumen im Hotel Aeon Oberbozen wieder. Die öffentlichen Bereiche, so auch das moderne Spa mit Außenpool, verfügen stets über einen horizontalen Äquator. In den Zimmern verläuft die Trennlinie hingegen immer vertikal und quer durch die Räume.

Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Aeon-Hotel so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt. Foto: Hannes Niederkofler
Foto: Hannes Niederkofler
Eine 1,60 Meter hohe Grenze teilt den Gastrobereich in ein sanftes Beige und Dunkelblau.
Auf einem sanft gewölbten Hochplateau 900 Meter oberhalb von Bozen liegt das neue Aeon-Hotel so abgelegen, dass sich der Gast auf faszinierende Weise der Welt entrückt fühlt. Foto: Hannes Niederkofler
Foto: Hannes Niederkofler
In den Zimmern verläuft die Farbgrenze vertikal.

Pas de Deux der Generationen im Hotel Aeon Oberbozen

Dem Generationenthema begegnen die Gäste des Hotel Aeon in Oberbozen sowohl im Innenleben als auch in der Architektur. Die vielen Schrägen in der Fassade beispielsweise sind eine klare Reminiszenz an die aussteifenden Streben und Winkel eines denkmalgeschützten Stadels auf dem 500 Jahre alten Lobishof.

Der elterliche Hof ist ein beliebtes Ausflugslokal für Wanderer und Wochenendausflügler. Er erfreut sich aber auch bei Ramosers Gästen großer Beliebtheit. Denn während das Hotel Aeon Oberbozen neben dem sehr feinen Frühstück keine Halbpension bietet, wartet der eher rustikale Lobishof mit eigener Rinderzucht und einer reichhaltigen Speisekarte mit leckeren Südtiroler Spezialitäten auf. Besser hätten sich die Generationen kaum ergänzen können.

Hotel Aeon Oberbozen
Stauseeweg 9,
Ritten Oberbozen, Italien

www.aeon.it

Was bei einem Besuch des Hotel Aeon Oberbozen auf keinen Fall fehlen darf: unser Südtirol-Heft.

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