Der Hamburger Hauptbahnhof ist eine der wichtigsten Eisenbahnschnittstellen Deutschlands. Über eine halbe Million Menschen nutzen den Fernbahnhof der Deutschen Bahn täglich. Damit ist der Hamburger Hauptbahnhof nach Paris-Nord der meistfrequentierte Bahnhof Europas. Alles zu seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft hier.
Die Geschichte des Hamburger Hauptbahnhofs
Der Hamburger Hauptbahnhof ist ein wichtiger Durchgangsbahnhof in der Hansestadt. Er wurde ab 1904 gebaut, um einen Ersatz für die bis dahin verstreuten Kopfbahnhöfe verschiedener Bahngesellschaften zu leisten. Am 6. Dezember 1906 wurde er offiziell in Betrieb genommen. Um den Bahnhof zu gestalten, wurde 1900 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Gewünscht war ein repräsentatives Gebäude nahe dem Hamburger Stadtzentrums. Die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Charlottenburg gewannen den Wettbewerb. Jedoch bewertete Kaiser Wilhelm II. den ersten Entwurf als „einfach scheußlich“, weshalb er überarbeitet werden musste.
Die Architektur des Hauptbahnhofs entspricht bis heute dem überarbeiteten Plan. Sie besteht vor allem aus der monumentalen Bahnsteighalle mit ihrer Spannweite von 73 Metern. Die Halle ist 150 Meter lang, 114 Meter breit und bis zu 37 Meter hoch. Das Eingangsgebäude wird von zwei 45 Meter hohen quadratischen Türmen flankiert. Mit dem Nordsteg führt es quer durch die Bahnsteighalle. Am südlichen Ende der Halle verläuft der schmalere Südsteg. Die eindrucksvolle Halle des Hamburger Hauptbahnhofs gilt als eine Anspielung auf das Palais des Machines von der Pariser Weltausstellung von 1889, eine von drei Maschinenhallen aus Eisen und GlasGlas ist ein transparentes, sprödes Material, das durch Erhitzen von Sand, Kalk und anderen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Es wird oft in der Architektur verwendet, um Fenster, Türen, Duschen und andere dekorative Elemente zu kreieren. Glas ist langlebig, stark und vielseitig, und kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden….. Der Bahnhof in Hamburg gilt als einer der ersten größeren Bauten mit Eisenbetonpfählen in Norddeutschland. Er ist auf 800 Eisenbetonrammpfählen tiefgegründet.
Der Hauptbahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Hamburger Hauptbahnhof ab 1941 mit einer Tarnabdeckung versehen. Diese bemalte Holzkonstruktion sollte Bombern die Orientierung erschweren. Dennoch wurde er im November 1941 und im Juli 1943 stark beschädigt. Nach dem Kriegsende 1945 wurde der Abriss und Neubau diskutiert. Jedoch entschied man sich dafür, das alte Gebäude des Bahnhofs zu erhalten und zu renovieren.
In den 1970er Jahren erfolgte eine gründliche Sanierung sowie die Errichtung der Tunnelstation für die S-Bahn. Dafür mussten einige seitliche Anbauten an der Ostseite des Bahnhofs weichen. Der Nordsteg wurde zur „Wandelhalle“. Im Jahr 1988 fand sich ein privater Investor für den Neubau der Halle, die aus Altersgründen abgerissen worden war. Die neue Wandelhalle nach einem Entwurf von Horst von Bassewitz eröffnete am 1. Juni 1991 ihre Eröffnung. Auf 7.600 Quadratmetern und zwei Etagen finden sich zahlreiche Läden und gastronomische Einrichtungen. In den Obergeschossen kommen Büro- und Lagerflächen hinzu. Die Geschäfte unterliegen nicht den gesetzlich begrenzten Ladenöffnungszeiten, sondern sind an allen sieben Wochentagen von 6 bis 23 Uhr geöffnet.
Der Hamburger Hauptbahnhof heute
Als meistfrequentierter Fernbahnhof der Deutschen Bahn spielt der Hamburger Hauptbahnhof eine essenzielle Rolle für den Bahnverkehr im Land. Das Zentralgebäude enthält 14 oberirdische Gleisanlagen, während im benachbarten UntergrundUntergrund: Der Untergrund bezieht sich auf die Fläche, auf der eine Baustruktur errichtet wird. Er kann aus verschiedenen Materialien wie Beton, Erde, Gestein oder Asphalt bestehen und muss oft vor der Errichtung entsprechend bearbeitet oder vorbereitet werden. die U-Bahnhöfe Hauptbahnhof Nord und Hauptbahnhof Süd der Hamburger Hochbahn zu finden sind. Auch die S-Bahn Hamburg hat einen Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof. Täglich treffen etwa 800 Nah- und Fernzüge sowie 1.200 S-Bahnen am Bahnhof ein. 550.000 Personen sind hier jeden Tag unterwegs.
Nicht nur für den Bahnverkehr innerhalb der Stadt, sondern auch für das Fernstreckennetz ist der Hauptbahnhof unverzichtbar. Er stellt einen Knotenpunkt für Verbindungen nach Norden, etwa nach Kiel oder Dänemark, nach Nordosten, Osten, Süden und Südwesten dar. Seit 2010 gilt der Hamburger Hauptbahnhof offiziell als überlasteter Schienenweg. Laut dem ehemaligen Bahnchef Rüdiger Grube stellt er den größten „Flaschenhals“ im Netz der Deutschen Bahn dar. Mit seiner Lage am östlichen Rand der Hamburger Innenstadt ist der Hamburger Hauptbahnhof außerdem ein wichtiger Zugang zu Hamburgs Zentrum. Zum Rathaus sind es 800 Meter. Die Elbe sowie der Hamburger Hafen sind in 600 Metern erreicht. Der Bahnhof befindet sich auf dem Gelände des früheren Hamburger Stadtwalls und der alten Steintorfriedhöfe. Die Gleisanlagen folgen in etwa dem Verlauf des alten Wallgrabens zwischen Hamburg und der früheren Vorstadt St. Georg.
Zukunftspläne für den Hamburger Hauptbahnhof
Der Hamburger Hauptbahnhof hat sowohl mit Verkehrs- als auch mit Passagierüberlastung zu tun. Es wäre sehr schwer, ihn baulich zu erweitern. Daher haben mehrere Bahnsteiggleise bereits sogenannte Beifahranlagen erhalten, um zwei kurze Züge am gleichen Bahnsteig halten zu können. Die geplante S-Bahn-Linie S4 soll ebenfalls durch den Hauptbahnhof verlaufen und den S-Bahnverkehr erweitern, was eine Weiterentwicklung des Bahnhofs noch wichtiger macht. Daher ist für die nächsten Jahre ein Um- und Ausbauumfasst alle Arbeiten, die nach der Rohbauphase durchgeführt werden müssen, damit ein Gebäude bewohnbar oder nutzbar wird. Dazu gehören beispielsweise das Verlegen von Elektro- und Sanitärinstallationen, das Verputzen der Wände und das Verlegen von Bodenbelägen. des Hauptbahnhofs der Hansestadt geplant. Damit sollen die Kapazitäten des wichtigen Verkehrsknotenpunktes deutlich erhöht werden. Zugleich möchten die Deutsche Bahn und die Stadt Hamburg das denkmalgeschützte Hauptgebäude, das auch bei den Hamburgern sehr beliebt ist, erhalten.
Im Dezember 2021 wurde ein städtebaulich-freiraumplanerischer Planungswettbewerb abgeschlossen. Er stellt die Grundlage für das weitere Vorgehen dar. Sieger des Wettbewerbs war der Entwurf von bof Architekten aus Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro hutterreimann aus Berlin. Der von einem Rahmenplan zur Stadtentwicklung begleitete Entwurf sieht unter anderem eine Überdeckelung des Gleisfelds im Norden sowie einen Erweiterungsbau mit überdachter Passage im Westen des Bahnhofs vor. Neue Bahnsteigzugänge ab dem Erweiterungsbau an der Steintorbrücke sollen die Südseite entlasten. Auch eine überdachte Kommunaltrasse für Busse und Radfahrer ist in Planung.
Übrigens: Mehr zu den Plänen für den Um- und Ausbau lesen Sie bei unseren Kollegen von Garten + Landschaft.
Entlastung des Bahnhofs
Um den Hamburger Hauptbahnhof zu entlasten, soll laut bof architekten zudem ein 37 Meter hohes Glasdach über der Steintorbrücke entstehen. Dieses würde Fahrgästen die Möglichkeit bieten, zu flanieren und umzusteigen. Der reguläre Durchgangsverkehr müsste dafür eventuell gesperrt werden. Diese Vorhaben befinden sich derzeit in Prüfung. So wird ermittelt, ob die Vorschläge architektonisch und verkehrstechnisch umsetzbar sind.
Schon seit 2019 gibt es einige kurzfristige Maßnahmen, die zur Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofs beitragen sollen. Dazu gehörte die EntfernungIn der Architektur bezeichnet Entfernung die Distanz oder den Abstand zwischen zwei Punkten oder Objekten. Diese Entfernung kann horizontal oder vertikal gemessen werden. von Kiosken und Anbauten auf Gleis 13/14. Ein direkter Zugang vom Bahnsteig auf die Steintordammbrücke soll die Südseite des Bahnhofs entlasten. Weitere Vorschläge befinden sich in Prüfung. Der Aus- und UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. des Hauptbahnhofs soll dazu beitragen, ihn für die nächsten 100 Jahre zukunftsfähig zu machen. Derzeit wird die Dauer der nötigen Bauarbeiten auf mindestens 10 Jahre geschätzt, wobei auch noch konkrete Angaben zur Finanzierung fehlen. Derzeit sind Gesamtkosten von mehreren Milliarden Euro und ein Baustart im Jahr 2028 geplant.
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