Im Mannheimer Luisenpark, der ein wichtiger Bestandteil der BUGA 2023 ist, hat das Stuttgarter Architekturbüro bez+ kock architekten mit Koeber Landschaftsarchitektur ein Grünes Erlebniszentrum entworfen. Es zeichnet sich durch seine geschwungene Dachkonstruktion aus, die einen fließenden Übergang zwischen Park und Gebäude ermöglicht.
Die Dachkonstruktion als Verbindungselement
Der Mannheimer Luisenpark, erbaut in den 1890er Jahren, ist für seine schönen landschaftlichen Elemente bekannt, die die Gebäude in den Hintergrund treten lassen. Diese Eigenschaft hat sich das Architekturbüro bez+ kock architekten gemeinsam mit Koeber Landschaftsarchitektur zu Herzen genommen: Der Neubau eines Grünen Erlebniszentrums in dem Park ist kein klassisches Gebäude, sondern ein organisch geformter, einstöckiger Pavillons. Die Dachkonstruktion befindet sich auf filigranen Stützen und ist elegant geschwungen, um die verglasten Innenräume zu überdecken.
So entsteht ein fließender Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Die Nebenräume sind von glänzenden, dunkelgrünen Keramikelementen umschlossen. In Kombination mit der flachen Silhouette des schlanken Dachrandes schieben sich die Pavillons unter die auskragenden Äste. Und umlaufende Vordächer bieten Schutz vor Sonne und Regen.
Insgesamt ist die Dachkonstruktion des Grünen Erlebniszentrums bis zu 133 Meter lang und bis zu 39 Meter breit. Sie ist sanft geschwungen und verbindet die verschiedenen Funktionsbereiche des Hauses miteinander. Im Süden befindet sich das neue Parkrestaurant des Luisenparks mit einer geschwungenen Glasfassade, die Blicke auf den angrenzenden Kutzerweiher ermöglicht. Im Sommer lassen sich die großen Schiebetürensind Türen, die horizontal oder vertikal auf einer Schiene gleiten, um den Raum zu öffnen oder zu schließen. Sie nehmen weniger Platz ein als herkömmliche Türen, sind daher ideal für Räume mit begrenztem Platzangebot oder für den Zugang zu Terrassen oder Gärten. öffnen, sodass Gäste unter dem großzügigen Vordach sitzen können.
Verbindung zwischen Erlebniszentrum und Weiher
bez+ kock architekten erhielten beim Wettbewerb im Jahr 2018 den 1. Preis und später den Auftrag für den Bau des Grünen Erlebniszentrums im Mannheimer Luisenpark. Der Gebäudekomplex wurde 2023, pünktlich zum Beginn der BUGA, eröffnet. Das Leitbild der bewegten Dächer als Teil der Landschaft zeigt, wie es gelingen kann, frei geformte organische Gebäudeteile in eine Parklandschaft zu integrieren.
Mehr zur BUGA und zur Geschichte des Luisenparks lesen Sie bei G+L.
In der ersten Bauphase entstand das Hauptgebäude mit seinen drei Gebäudeteilen, die unter einem Dach vereint sind. Dazu gehören ein Multifunktionshaus mit Aquarium und Gastronomie, die Vogelvoliere und ein Funktionshaus mit Stallungen und WC-Bereich. die Gastronomie. Auch die Pinguinanlage sowie die Sanierung der bestehenden Pflanzenschauhäuser waren Teil der ersten Bauphase.
Für die zweite Bauphase, die noch nicht begonnen hat, ist das Freizeithaus mit grüner Schule geplant. Dieses Ensemble am Platanenhain gruppiert sich um die prächtigen Bäume herum. Die grüne Schule liegt dabei am Fuß des grünen Hügels. Ihre großen Seminar- und Tagungsräume sollen direkt zum See weisen und sind dank einer großzügigen Sitztreppenlandschaft mit dem Wasser verknüpft. Drei Zugänge werden Verknüpfung zum Wegenetz des Parks bieten. Das Foyer des Freizeithauses ist für vielseitige Zwecke gedacht. Und eine neue Fußgängerbrücke soll die drei Häuser über den Weiher hinweg mit dem nördlichen und dem westlichen Teil des Parks verbinden.
Eine durch das Gebäude fließende Landschaft
Die Architekten konzetrierten sich auf eine substanzschonende Umgestaltung der Bestandsgebäude sowie auf sanfte Linien. Die neue Uferpromenade verläuft entlang des Aquariums und der Pinguinanlage. Die untere Ebene des Hauses am Sees liegt am Niveau des Ufers, während die obere Ebene auf der Höhe der Pflanzenschauhäuser Platz für Gastronomie und Volieren bietet. Und die bestehenden Pflanzenschauhäuser wurden substanzschonend umgestaltet. So entstand ein ruhiger Rückzugsbereich in der Nähe des Südamerikahauses. Auch Sitzmöglichkeiten zum Verweilen wurden geschaffen.
Das grüne Erlebniszentrum im Luisenpark Mannheim zeigt, dass die Trennlinie zwischen Außen- und Innenräumen nicht immer scharf an der FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. stattfinden muss. Vielmehr kann es gelingen, die Landschaft durch das Gebäude fließen zu lassen. Organische Formen, lockere und naturnahe VegetationVegetation: Pflanzen oder Gräser, die auf dem Dach wachsen., geschwungene Dächer und amöbenförmige Gebäude machen dies möglich. Das Preisgericht des Wettbewerbs urteilte entsprechend: „Die Arbeit leistet einen spannenden und eleganten Beitrag und bietet eine Formensprache an, die in weiteren Bereichen des Luisenparks Verwendung finden könnte.“
Auch in Mannheim: MVRDV hat im Stadtteil Franklin Mannheim das Hochhaus Orbit entworfen. Mehr darüber lesen Sie hier.