03.08.2023

Öffentlich

Bürgernaher Fährverkehr – das neue Fährterminal von Henning Larsen

Holz
Henning Larsen Architects wurden beauftragt, ein neues Fährterminal für Torshavn zu bauen. Foto: ELEMENT
Henning Larsen Architects wurden beauftragt, ein neues Fährterminal für Torshavn zu bauen. Foto: ELEMENT

Die Architekten von Henning Larsen bauen bis voraussichtlich 2024 in Torshavn ein neues Fährterminal. Es dient gleichzeitig auch als das Hauptquartier des Fährunternehmens Smyril Line. Die Intention ist, den Hafen ein Stück weit den Einwohnerinnen und Einwohnern der Hauptstadt der Färöer Inseln zurückzugeben.


Ein Ort mit Geschichte

Drei Funktionen soll das Fährterminal auf insgesamt 7.750 Quadratmetern erfüllen. Das ist zum einen das Terminal selbst, ein Logistikzentrum sowie ein Bürogebäude für die Angestellten von Smyril Line. Damit auch die Allgemeinheit ein Stück des Gebäudes nutzen kann, wurde eine öffentliche Rampe konzipiert. Sie dient als Freiraum und Verbindung zum östlichen Hafen. Der Hafen ist für viele Einwohner der Färöer Inseln ein von Erinnerungen gekennzeichneter Ort, er galt schließlich als Tor zur restlichen Welt des kleinen Inselstaates. Viele verbinden mit dem Hafen eine persönliche Geschichte, romantische Spaziergänge prägen das Bild ebenso wie schmerzliche Abschiede.

Foto: ELEMENT
Eine öffentliche Rampe soll als Verbindung zum östlichen Hafen dienen. Foto: ELEMENT

Traditionelle Holzboote als Vorbild

Durch Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Schengen-Abkommens war der Hafen lange Zeit öffentlich nicht zugänglich. Henning Larsen Architects haben in ihrem Entwurf die Fracht strikt von den Passagieren getrennt und konnten so die strengen Auflagen im zukünftigen Personenbereich umgehen. Letztlich wird die historische Promenade wieder mit der Hauptstadt Torshavn verbunden. Optisch bettet sich das Gebäude in die ruhige Landschaft ein. Der flache Baukörper wird von Holz dominiert. Vorbild dafür waren die traditionellen Holzboote der Färöer Inseln, die auch zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Die Logistik sitzt in einem Betonsockel. Die solide Basis des Entwurfs von Henning Larsen greift die Idee der Anlegestellen auf den Inseln auf, die aus dem Wasser ragen und für gewöhnlich an einem kleinen Holzhäuschen enden.

Foto: ELEMENT
Auch das Innere der Ankunftshalle wird von Holz dominiert. Foto: ELEMENT

Aufenthalt für Durchreisende

Smyril Line bedient nicht nur die Färöer Inseln, sondern auch Dänemark und Island. Das internationale Unternehmen beauftragte Henning Larsen Architects mit dem Bau eines Terminals, das nicht nur als An- und Abfahrtsort, sondern auch als Zwischenstopp fungiert. Somit soll auch eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre für Durchreisende geschaffen werden. Der Entwurf für das neue Fährterminal berücksichtigt die raue nordische Wetterlage genauso wie die unterschiedlichen Jahreszeiten der Färöer Inseln. Eine zweigeschossige Ankunftshalle bietet Platz für ein Café, einen Wartebereich sowie logistische und organisatorische Infrastruktur. Der obere Bereich ist an die öffentliche Rampe angeschlossen, die auch den Besucherinnen und Besuchern freisteht. Von der Rampe aus ergibt sich ein umfangreicher Ausblick über den Hafen und die anlegenden wie abfahrenden Schiffe.

Foto: ELEMENT
Die zweigeschossige Ankunftshalle beinhaltet einen Wartebereich sowie ein Café. Foto: ELEMENT

Der Bau beginnt

Auf der Rampe selbst werden lokale Pflanzen eingesetzt, um die typische Landschaft ein Stück weit in das Gebäude zu holen. Außerdem gibt es einen privaten Garten im Bürotrakt des Fährterminals von Smyril Line. Daran angeschlossen ist eine offene Kantine, die auch als ruhiger Rückzugsort für die Angestellten dienen soll. Geht es nach dem Bauzeitplan von Henning Larsen Architects, wird das Terminal bereits 2024 eröffnet werden. Die Entwurfsphase ist nun offiziell abgeschlossen und der Bau beginnt. 

Pläne: Henning Larsen
Pläne: Henning Larsen Architects
Pläne: Henning Larsen
Pläne: Henning Larsen
Pläne: Henning Larsen
Pläne: Henning Larsen

Was sonst noch in einem Hafen untergebracht werden kann, zeigen XDGA in der belgischen Stadt Gent. Hier wurde ein ehemaliger Dock zu einer Schule umgebaut. 

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