Steinern schweigende Therme
Sehnen Sie sich nach etwas Spannung im Homeoffice und in Ihrem Quarantänealltag? Oder möchten Sie den eigenen vier Wänden entfliehen? Dann los! Begeben wir uns, fiktiv vom Sofa aus, in die Schweiz, zu Peter Zumthors Therme in Vals – dem Schauplatz eines Krimis des jungen französischen Comic-Künstlers Lucas Harari. Protagonist ist der Architekturstudent Pierre.
In seiner erster Graphic Novel „Der Magnet“ schickt uns der junge französische Comic-Künstler Lucas Harari gemeinsam mit der Hauptfigur Pierre, einem Pariser Architekturstudenten, auf die gefahrvolle Suche nach dem Geheimnis hinter den Mauern der bekannten Therme des Schweizer Architekten Peter Zumthor.
Die Architektur des monolithischen Baus aus rauem Beton und Valser Quarzitblöcken, in dem das Bad ein spirituelles Erlebnis ist, übt eine ganz besondere Wirkung auf Pierre aus. Weil es für Pierre auch nach seiner fertiggestellten Abschlussarbeit über die Thermenarchitektur noch ungeklärte Fragen gibt, stellt er sich dem Bau erneut. Mit Bleistift und Block ausgerüstet versucht Pierre, ihn zu erschließen.
Der Zugang zur Therme ist ausschließlich über das Hotel durch einen unterirdischen Gang möglich. Das Bad selbst ist ein Labyrinth aus mehreren untereinander verbundenen Kammern mit verschiedenen Becken, Schwitzbädern, Ruheräumen und der Öffnung zum Außenbad. Pierre verliert sich in der Therme. Dient die Anlage wirklich nur der Ruhe und der Kontemplation? Was ist ihr Geheimnis? Doch die Therme schweigt steinern.
Hyperreale Grafik
Die Nachforschungen des jungen Architekten gestalten sich nicht einfach. Als Pierre dann auch noch eine geheime Tür entdeckt, muss er plötzlich alles daransetzen, sein Leben zu retten. Die Spannung der Erzählung unterstreicht die präzise, geradezu hyperreale Grafik von Lucas Harari. Der gebürtige Pariser stammt aus einer Architektenfamilie und brach übrigens wie seine Hauptfigur Pierre auch das Architekturstudium ab, allerdings um Kunst zu studieren.