05.04.2018

Event

Entscheidungshilfe für Frankfurt

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Städtische Bühnen Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar

Die Ausstellung „Große Oper – viel Theater“ ist als Beitrag des Deutschen Architekturmuseums zur Frankfurter Debatte um die Sanierung des Opernhauses zu verstehen. Mit der rasch aus dem Hut gezauberten Ausstellung zeigt das DAM neunzehn europäische Beispiele ähnlicher Projekte: komplette Neubauten sowie Sanierungen.

Städtische Bühnen Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar
Städtische Bühnen Frankfurt. Foto: Birgit Hupfeld
Duesseldorfer Schauspielhaus. Foto: Ullstein, Bild: Thomas Robbin
National Theatre London. Foto: Philip Vile
Theater Kraftwerk Mitte Dresden. Foto: Ralf Buscher

Neunzehn Europäische Opern

Dabei ging es den Kuratoren bei ihrer aktuellen Wortmeldung nicht nur darum, die Bauten mit Fotoserien, Plänen und Erläuterungstexten zu präsentieren. Sie haben auch versucht, die Projekte durch Erhebung der Daten vergleichbar zu machen.

Keine leichte Aufgabe, die unterschiedlichen Flächenangaben und die meist komplizierten Kostenstrukturen aus unterschiedlichen Bauzeiten zu durchdringen und auf eine einheitliche Basis zu bringen. Und die Kuratoren stellten die Frage: Welche Zeitabläufe hat es gegeben, vom Baubeschluss bis zum Baubeginn und bis zur Fertigstellung?

Bei privaten Stiftungen geht das ruckzuck. Die Oper von Kopenhagen etwa wurde zwei Jahre lang geplant, und schon drei Jahre nach Baubeginn wurde die Eröffnung gefeiert. Das Theater in Danzig hat man elf Jahre lang geplant – und in knapp drei Jahren verwirklicht. Die Sanierung in Köln wird sich wohl zehn Jahre hinziehen.

Ein genauer Blick wird auch auf die Berliner Staatsoper Unter den Linden geworfen. Deren Bau- und Finanzierungsproblematik könnte für die Frankfurter als Anschauungsbeispiel dienen. Außerdem wird das seit längerem diskutierte Sanierungsvorhaben der Oper in Köln behandelt. Aber auch die Verantwortlichen in Stuttgart und Karlsruhe, wo die Erneuerungen der Musiktheater anstehen, werden nach Frankfurt blicken.

Entscheidungshilfe für Frankfurt

Die Ausstellung versteht sich als aktuelle Entscheidungshilfe für die Bürger und die Stadtoberen. Was sie nicht leistet: Sie liefert keinen expliziten Diskussionsbeitrag, denn sie enthält sich jeglicher Wertung.

Was man vermisst: In der Kürze der Zeit war die Herausgabe eines Katalogs nicht möglich. Das ist schade, denn man hätte gerne das erarbeitete Zahlenmaterial mit nach Hause getragen. Auf der Website des Museums sind die Inhalte auch nicht nachzulesen und der eingerichtete Blog www.grosseoper-vieltheater.de ist kein vollwertiger Ersatz. Um am Frankfurter Disput teilhaben zu können muss man also seine Schritte ins DAM lenken.

Die Ausstellung findet bis 13. Mai 2018 im Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main statt.

 

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