01.12.2023

Gewerbe

Space Copenhagen: Cozinha das Flores in Porto

Innenarchitektur
Die Cozinha das Flores in Porto liegt in einem Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert. Foto: Joachim Wichmann
Die Cozinha das Flores in Porto liegt in einem Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert. Foto: Joachim Wichmann

Das dänische Studio Space Copenhagen hat in Porto das Restaurant Cozinha das Flores gestaltet, das sich gemeinsam mit der Bar Flôr in einem Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert befindet. Designer Signe Bindslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou haben ein vielschichtiges Design geschaffen, das lokale Handwerkskunst feiert und zugleich luxuriöse Texturen und moderne Silhouetten zeigt. 


Historisches Gebäude

Die Cozinha das Flores ist ein Restaurant auf dem historischen Platz Largo São Domingos in Porto, Portugal. Es befindet sich in mehreren miteinander verbundenen Gebäuden, wovon zwei dem Platz zugewandt sind und ursprünglich als Familienhäuser dienten. Die übrigen Gebäude hatten seit dem 17. Jahrhundert viele verschiedene Zwecke. Die Kombination aus dem Restaurant Cozinha das Flores und der Bar Flôr soll Gäste entspannen, aber zugleich die lebhafte und pulsierende Energie von Porto widerspiegeln. Moderne Möbel, speziell in Auftrag gegebene Kunstwerke sowie traditionelle Akzente schaffen eine besondere Atmosphäre.

Bild: Joachim Wichmann
Fotos: Joachim Wichmann
Das Lokal vereint Restaurant und Bar miteinander.
Bild: Joachim Wichmann

Lokale Traditionen im Vordergrund

Die Designer von Space Copenhagen wollten eine starke Verbindung zwischen Gast und Raum herstellen. Viele verschiedene Bezugspunkte sind vorhanden und laden zu einer Erkundung ein. Der einladende Innenraum ist zur Entspannung geeignet, während die Fensterbereiche einen Einblick auf die lebhafte Straße bieten.

Starkoch Nuno Mendes, der wohl bekannteste Koch Portugals, verwöhnt die Gäste in der Cozinha das Flores mit kulinarischen Spezialitäten. Dabei stehen lokale Traditionen im Vordergrund. Auch bei der Farbauswahl, den Materialien und den Texturen im Restaurant steht das lokale Erbe im Vordergrund. Handwerkliche und dekorative Elemente aus regionalen Materialien wie Stein, Holz, Metall und Fliesen spiegeln das besondere Flair der Region. Die Ausgangspunkte für die Designer waren gealterter Stein und dunkles, mattes Holz. So verbinden sie das Gebäude mit seinem früheren Zweck und seiner jahrhundertealten Geschichte. Hinzu kommen verputzte Wände in erdigen, warmen Tönen und der bewusste Einsatz von Licht, um die Atmosphäre zu verstärken und zu sättigen. Akzentuierende Metalle wie geschwärzter Stahl und abgedunkeltes Messing bilden Akzente.

Bild: Joachim Wichmann
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Fotos: Joachim Wichmann
Die Esstische aus Eichenholz sind handgefertigt.
Bild: Joachim Wichmann
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Fotos: Joachim Wichmann
Die maßgeschneiderten Kacheln stammen von einer portugiesischen Künstlerin.
Bild: Joachim Wichmann

Offene Küche

Das zentrale Element im Restaurant Cozinha das Flores sind 50 Plätze an handgefertigten Esstischen aus Eichenholz, die im Hauptspeisesaal stehen. Die Tische bilden einen Kontrast zu den Wegner-Stühlen und den modernen Pendelleuchten von OCHRE. Insgesamt ist das Restaurant 250 Quadratmeter groß. Die offene Küche ist um einen Kamin herum angelegt. Dabei entsteht eine Verbindung zwischen den Gästen und den lokalen portugiesischen Produkten, die gut sichtbar zubereitet werden.

Bild: Joachim Wichmann
Fotos: Joachim Wichmann
Das Highlight des Restaurants – der Weinschrank mit der Sommelierstation.
Bild: Joachim Wichmann

Geräusche vom Gebäude selbst

Ein beeindruckender, großer Weinschrank mit einer Auswahl lokaler und internationaler Weine gehört zu den Highlights im Restaurant. Der Schrank besteht aus dunkler Eiche und geschwärztem Stahl. Es handelt sich um ein Einzelstück, das die gesamte Rückwand des Restaurants ausfüllt. Die Sommelierstation aus Naturstein vor dem Schrank zieht ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich.

Vor der Wandverkleidung des Schranks befinden sich die Bäder in einem wenig erwarteten, schwach beleuchteten Raum mit maßgeschneiderten Kacheln der portugiesischen Künstlerin Bela Silva. Diese Kacheln sind von den Themen Wasser und Natur inspiriert. Außerdem gibt es in den Badezimmern eine einzigartige Klanginstallation von Ian Johansson von Sontastic. Sie nimmt Geräusche auf, die vom Gebäude selbst ausgehen, und erzeugt daraus einen atmosphärischen Soundtrack, der sich ständig verändert. Interne und externe Impulse und Rhythmen zeigen so mehr von dem historischen Gebäude.

Auch in Porto zu finden: Ein spannendes Umbauprojekt des portugiesischen Büros OODA.

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