03.05.2023

Öffentlich

Common Sky von Sebastian Behmann und Olafur Eliasson

Kultur
Olafur Eliasson und Sebastian Behmann entwarfen für die Erweiterung des Buffalo AKG Art Museum ein außergewöhnliches Dach. Foto: Studio Other Spaces
Olafur Eliasson und Sebastian Behmann entwarfen für die Erweiterung des Buffalo AKG Art Museum ein außergewöhnliches Dach. Foto: Studio Other Spaces

Ein spektakuläres Spiegeldach von Studio Other Spaces, dem Büro von Olafur Eliasson und Sebastian Behmann, krönt künftig die 160 Millionen Dollar teure Erweiterung des Buffalo AKG Art Museum.


Erweiterung für 160 Millionen Dollar

Das Buffalo AKG Art Museum, vorher bekannt unter dem Namen Albright-Knox Art Gallery, ist eine Kunstgalerie in der Stadt Buffalo im US-Bundesstaat New York. In puncto moderne und zeitgenössische Kunst reicht die Bedeutung des Museums über die Grenzen der USA hinaus. 1905 gegründet ist es heute eines der ältesten Museen der Vereinigten Staaten und wird im National Register of Historic Places (Verzeichnis der Historischen Stätten der Vereinigten Staaten) aufgeführt.

Das Museum wird nun für ganze 160 Millionen Dollar erweitert. Teil der Erweiterung wird „Common Sky“ sein. Dabei handelt es sich um ein geschwungenes Glasdach über dem Atrium des Museums. Mithilfe einer Vielzahl von Spiegeln sowie transparenten Flächen soll es für komplexe Reflexionen und Lichtspiele im Inneren sorgen. Für den Entwurf sind der dänische Künstler Olafur Eliasson und der deutsche Architekten Sebastian Behmann, die Gründer von Studio Other Spaces, verantwortlich. Die Konstruktion des aus Stahlrohren aufgebauten Tragwerks führt die hessische Firma Hahner Technik, ein kunstaffines Unternehmen für Stahl- und Anlagenbau, aus.

Foto: Studio Other Spaces
Common Sky besteht aus über 600 Spiegel- und Glaselementen. Foto: Studio Other Spaces

Dach aus Spiegeln und Glasscheiben

Das Dach verfügt über einen Berührungspunkt mit dem Boden des Atriums. Dort läuft die Dachkonstruktion in einer hohlen, trichterförmigen Säule zusammen. Genau an dem Ort, wo vorher ein in den 60er-Jahren gepflanzter Baum stand. Durch diesen Trichter wird nicht nur die Asymmetrie des Raumes aufgegriffen und betont, sondern außerdem Inneres und Äußeres – durch das Dach zunächst voneinander getrennt – wieder in Verbindung gebracht. Regen und Schnee können somit in den Trichter einfallen und stellen so auch eine Verbindung zwischen dem vom Menschen geschaffenen Atrium und der Natur her.

 

Foto: Studio Other Spaces
Modell der dreieckigen Spiegelflächen. Foto: Studio Other Spaces

Kaleidoskopische Effekte

Spektakulär ist vor allem das Lichtspiel, dass das Dach durch seinen Aufbau zu erzeugen in der Lage ist. Die durch die fast 600 in jeweils verschiedenen Winkeln angeordneten Spiegel und Glasscheiben entstehenden optischen Effekte erinnern an den Blick durch ein Kaleidoskop. Die Glaspaneele von Common Sky werfen, sonnenstandsabhängig, gemusterte Schatten in den Innenhof. Die innere Schicht hingegen erzeugt aus verspiegelten Paneelen komplexe Reflexionen, die unerwartete Blicke auf die Besucher und die Umgebung ermöglichen.

Die Tragwerkskonstruktion des Dachs ist aus sechseckigen, aus Stahlrohren geschweißten Basislelementen aufgebaut, in deren dreieckigen Zwischenräumen entweder ebenso dreieckige Glasfenster oder aber Spiegelelemente eingesetzt werden. Der Transport der vorgefertigten Dachelemente in die USA stellte Hahner Technik allerdings vor besondere Herausforderungen. So wurden von der hauseigenen Ideenschmiede Alpaka Innovation dedizierte Gestelle entwickelt, um die Teile nach Übersee transportieren zu können.

Von außen fügt sich Common Sky nahtlos in die Silhouette des bestehenden Gebäudes ein – im Osten wird es vom Grün des Parks umschmiegt, im Westen dient es als gut sichtbare Landmarke zur Begrüßung der Besucher, die sich dem Museum von der Elmwood Avenue aus nähern. Für die Dauer des Umbaus ist das Museum geschlossen. Das frisch erweiterte Buffalo AKG Art Museum wird voraussichtlich ab dem 25. Mai 2023 seine Pforten wieder öffnen.

Studio: Other Spaces
Der Transport der Dachelemente in die USA stellte eine besondere Herausforderung dar. Fotos: Studio Other Spaces
Studio: Other Spaces
Foto: Studio Other Spaces
Entwürfe: Studio Other Spaces
Foto: Studio Other Spaces
Foto: Studio Other Spaces
Foto: Studio Other Spaces
Foto: Studio Other Spaces

In der aktuellen Mai-Ausgabe des BAUMEISTER haben die Studio Other Spaces einen umfangreichen Sonderteil gestaltet. Aber auch online gibt‘ viel über Olafur Eliasson, Sebastian Behmann und ihre Projekte zu erfahren – und zu sehen. Mehr erfahren Sie hier in unserem Spezial zu Studio Other Spaces.

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