BD House von Space Encounters und Studio Vincent Architecture

Im niederländischen Badeort Bergen haben Amsterdamer Architekten eine alte Villa um einen modernen Anbau erweitert. Das BD House von Space Encounters und Studio Vincent Architecture fügt sich nun wunderbar in die umgebende Küstenlandschaft ein.

Die alte Villa benötigte keinen Fürsprecher, sie wusste hingegen selbst zu überzeugen. Eine junge Familie hatte das kleine Haus aus den Fünfzigerjahren im niederländischen Küstenort Bergen gekauft. Das Häuschen entsprach in Hinblick auf Technik, Substanz und Größe eigentlich nicht mehr heutigen Anforderungen. Doch nachdem die neuen Eigentümer einige Wochen im neuerworbenen Heim gewohnt hatten, konnten sie sich nicht mehr dazu durchringen, es abzureißen. Zu sehr hatten sie währenddessen seinen Charakter schätzen gelernt. Also beauftragten sie die beiden Amsterdamer Büros Studio Vincent Architecture und Space Encounters damit, die Villa zu renovieren und zu erweitern.

Die beiden Büros entschieden sich, den Neubau gestalterisch klar vom Bestand abzugrenzen. Die Erweiterung sollte dem Haus Eigenschaften bescheren, die ihm zuvor fehlten. Das BD House von Space Encounters und Studio Vincent Architecture öffnet sich nun zur umgebenden Küstenlandschaft.

Die Architektinnen und Architekten legten die neuen Räume als einstöckigen, L-förmigen Annex um das bestehende Gebäude. Während sich die Villa zur Eingangsseite wie bisher als Satteldachhaus aus weißgestrichenem Ziegelmauerwerk präsentiert, dominiert zum Garten der Bungalow-artige Anbau, der fast vollständig mit Fenstertüren geöffnet wird. Blickfang ist hier ein weitüberstehendes Dach, das konkav eingezogen ist.

Etwa mittig teilt ein Rücksprung den neuen Gartenflügel. Das Architektenteam durchbricht dort die Dachfläche mit einer ovalen Öffnung, durch die ein hoher Nadelbaum wächst. Während sich auf der einen Seite des Rücksprungs das neue Wohnzimmer befindet, grenzt auf der anderen Seite das Elternschlafzimmer an. Hier stoßen die beiden Flügel der L-förmigen Erweiterung aneinander. Der zweite Flügel, der einer der Giebelseiten der alten Villa vorgelagert ist, nimmt Sanitär- und Wirtschaftsräume auf.

Bei der Fassadengestaltung des neuen Bauteils haben sich die beiden Architekturbüros hingegen für einen dunkelbraunen Verblender entschieden. Er hebt sich klar von den weißgetünchten Ziegelfassaden des Bestandsbaus ab. Dadurch wollen die Architektenteams die unterschiedlichen Bauphasen klar aufzeigen. Durch die breite Verfugung und den pastosen Mörtelauftrag beleben die Architektinnen und Architekten die Mauerflächen des Anbaus und verleihen ihm sogar im Detail eine gewisse Unregelmäßigkeit.

Die großformatigen Fenster und Türen des Neubaus sind aus Fraké-Holz gefertigt, das durch thermische Behandlung haltbar gemacht wurde. Im BD House von Space Encounters und Studio Vincent Architecture  harmoniert die warme Farbe des Frage-Holz mit dem Ton der Ziegel, außerdem bildet sie ein wunderbares Gegenwicht zu dem grauen Terrazzoboden und den weißen Wänden im Innern.

Mehr zu dem Haus Sie auf der Website von Space Encounters oder Studio Vincent Architecture.

Auch ein niederländisches Einfamilienhaus ist die kleine Stadtvilla in Maastricht von den Architekten Martens Willems & Humblé.