Endlich ist es wieder so weit: die BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, findet erstmals seit 2019 wieder vor Ort in München statt. Im Mittelpunkt der diesjährigen BAU steht unter anderem die Frage danach, wie sich klimafreundliches und zukunftsorientiertes Bauen umsetzen lässt. Antwort auf diese und weitere Fragen gibt die BAU vom 17. bis 22. April in München. Alles über die Leitthemen der Messe und was Sie auf der BAU 2023 erwarten wird, erfahren Sie hier.
19 Hallen, 200.000 Quadratmeter
Die BAU, die alle zwei Jahre in München stattfindet, zählt zu den größten Messen Deutschlands und ist die wichtigste Messe für die Baubranche. Als internationale Leitmesse für die Themen Architektur, Materialien und Systeme bietet sie branchenübergreifenden Austausch für alle, die im Bereich Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden tätig sind. Die BAU 2023 präsentiert konkrete Lösungsansätze und Perspektiven für die Zukunft des Bauens und ist damit wichtige Informations- und Inspirationsplattform. In 19 Hallen auf insgesamt 200.000 Quadratmetern Fläche zeigen internationale Aussteller dieses Jahr wieder ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen rund ums Thema Bauen. Ursprünglich sollte die BAU 2023 bereits im Januar stattfinden. Allerdings entschied der Ausstellerbeirat und das Kuratorium der BAU im März vergangenen Jahres, coronabedingt die Messe einmalig ins Frühjahr zu verschieben.
Die Leitthemen der BAU 2023
Dieses Jahr steht die BAU ganz im Namen der fünf Leitthemen der Messe: „Herausforderung Klimawandel“, „Digitale Transformation“, „Zukunft des Wohnens“, „Ressourcen und Recycling“ und „Modulares Bauen“. Insbesondere der zunehmende Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Baubranche und erzwingt neue Ansätze und Konzepte. Eine Frage, der auf der BAU unter anderem nachgegangen wird, ist, wie sich Gebäude und Städte resilienter gegen extreme Wetterverhältnisse gestalten lassen. Präsentiert werden innovative Lösungsansätze für umwelt- und klimagerechtes Bauen und Planen. Die Themenschwerpunkte der BAU kreisen um die aktuellen Herausforderungen und Fragen der Baubranche wie Digitalisierung, mangelnder Wohnraum, Energiewende und Ressourcenknappheit. Die fünf Leitthemen der BAU 2023 spiegeln sich sowohl in den Präsentationen und Lösungsansätzen der Aussteller als auch in den Vorträgen und Konferenzen wider und bieten Potenzial zum kreativen Austausch.
Präsentation innovativer Lösungsansätze
Die internationalen Aussteller präsentieren auf der BAU Material- und Produktneuheiten sowie innovative, zukunftsorientierte Technologien und Systeme, beispielsweise zu den Themen Türen und Fenster, Dachkonstruktionen oder Bodenbeläge. Der Ausstellungsbereich der Messe ist nach Baustoffen, Produkt- und Themenbereichen gegliedert. Renommierte Firmen wie Schüco oder Agrob Buchtal stellen auf der diesjährigen BAU in München ihre neuesten Entwicklungen vor und stehen dabei gleichzeitig zum persönlichen Austausch zur Verfügung. Ein wichtiger Programmpunkt der diesjährigen BAU sind die Vortragsreihen, die im Rahmen der Messe stattfinden. Mit dem „Forum C2“ ist auf der BAU erstmalig ein Forum zu finden, in dem Projekte bekannter Architekten, darunter zum Beispiel Florian Nagler, vorgestellt werden. Zudem setzen sich Architekturbüros aus Europa, Südamerika, Afrika und Asien im Rahmen der Vortragsreihe der AIT-Dialog mit den Arbeitsweisen der neuen Architekturgeneration auseinander. Sie sprechen unter anderem über die zentralen Themen soziale Integration, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Spannende Vorträge des Forums C2
Montag:
- 13:30 Uhr: „Einfach Bauen“ – Florian Nagler, TU München, Florian Nagler Architekten München & Thomas Auer, TU München, Transsolar, München und Stuttgart. Passend dazu ein Wohnhaus in Mitterfischen am Ammersee von Nagler.
- 14:45 Uhr: „Das Bauen von Morgen – Chance der Herausforderung“ – Elisabeth Endres, TU Braunschweig & Ingenieurbüro Hausladen, München
Dienstag:
- 11:00 Uhr: „Iluissat Icefjord Centre – Architektur unter extremen Bedingungen“ – Kasper Pilemand, Dorte Mandrup Arkitekter, Kopenhagen. Mehr zu dem Projekt hier: Iluissat Icefjord Centre.
- 12:00 Uhr: „Kreislauffähiges Bauen in der Praxis“ – Kim Le Roux und Margit Sichrovski, LXSY Architekten, Berlin
- 14:30 Uhr: „Ein Quartier in Wien“ – Bettina Götz, Artec Architekten, Wien
Mittwoch:
- 11:15 Uhr: „Zusammenleben neu verhandeln – über Ideen zum Wohnen in der Stadt und auf dem Land.“ – Jenny Kurth, Meyer-Grohbrügge Architekten, Berlin
- 12:00 Uhr: „Designen für die Kreislaufwirtschaft“ – Anders Lonka, ADEPT, Kopenhagen, Hamburg. Ein spannendes Projekt von ADEPT zu dem Thema ist die Arkitektskolen in Aarhus, ein Labor für das Studieren und Erforschen von Architektur.
Freitag:
- 10:30 Uhr: „Form follows Flow“ – Max Schwitalla, Studio Schwitalla Berlin
- 11:30 Uhr: „Upscaling Earth“ – Anna Heringer, Anna Heringer Architects, Laufe
Samstag:
- 11:15 Uhr: „Zukunft Gasteig“ – Stefan Sinnig, HENN, Berlin, München, Beijing, Shanghai
- 12:00 Uhr: „We are all alone in this together“ – Sophie Reiner, studioeuropa, München, Wien
Messe-Highlights
Innovation Hub & Start-Up Area:
Besonderes Highlight der BAU 2023 ist darüber hinaus das sogenannte „Innovation Hub“, das in der Halle B0 zu finden ist und mithilfe nachhaltiger Materialien gestaltet wurde. Das Innovation Hub bietet Platz für die Themen Ressourcen und Recycling, Urban Mining, modulares Bauen, innovative Bauprozesse, zukunftsweisende Materialien und Bauprodukte für ein klimagerechtes und ressourcenschonendes Bauen. Bestandteil des Innovation Hubs ist zudem die Communication Area, die für Impulsvorträge und Diskussionen aktueller Forschungsergebnisse und Innovationen gedacht ist. Mit der Start-Up Area bietet die BAU 2023 jungen Unternehmen außerdem die Möglichkeit, sich und ihre Ansätze dem anwesenden Fachpublikum zu präsentieren. Auf der BAU 2023 finden des Weiteren nicht nur Preisverleihungen statt, das Rahmenprogramm der diesjährigen BAU umfasst auch Sonderschauen, die die Themenschwerpunkte der Messe zusätzlich vertiefen.
Die Sonderschauen der BAU 2023:
- DGNB: „Bauen 2030 – nachhaltig, klimapositiv, zirkulär“ (Stand C2.518)
- Fraunhofer Allianz Bau: „Wir realisieren das Bauen der Zukunft – digital, nachhaltig, bezahlbar!“ (Stand C2.528)
- GGT: „Digital, Nachhaltig, Authentisch – Die DNA des Bauens“ (Stand C2.101)
- ift Rosenheim: „Klimasicher Bauen mit nachhaltigen und klimaresilienten Bauprodukten“ (C4.502)
Preisverleihungen auf der BAU 2023:
- Innovationspreis Architektur+ Bauwesen: Die AIT und AIT-Dialog verleihen auf der BAU im April zum 15. Mal den Innovationspreis Architektur+ Bauwesen. (Montag, 17.04.2023, Stand E0 2/5/7)
- Preisverleihung im Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“: Dieser Preis dient der Auszeichnung besonderer IT-Lösungen für die Bauwirtschaft. (Dienstag, 18.04.2023, ICM, Saal 14a)
- Balthasar Neumann Preis: Der Balthasar Neumann Preis wird von der DBZ Deutsche Bauzeitschrift und der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) vergeben. (Mittwoch, 19.04.2023, Forum C2.309)
Wichtige Infos
Im Rahmen der Messe sind unter anderem auch Führungen geplant. Die konkreten Themen und Termine dafür werden im Laufe der nächsten Wochen noch auf der Website der BAU veröffentlicht. Eine Übersicht über das Rahmenprogramm, die einzelnen Vorträge, einen Gebäudeplan zum Herunterladen sowie Tickets finden Sie ebenfalls auf der offiziellen Website der BAU 2023.
Die BAU 2023 hat folgende Öffnungszeiten:
- Für Besucher: Montag bis Freitag: 9:30 bis 18:00 Uhr. Samstag: 9:30 bis 16:00 Uhr.
- Für Aussteller: Montag bis Freitag: 7:30 bis 19:00 Uhr. Samstag: 7:30 Uhr bis Abbauende.
So erreichen Sie das Messegelände:
- Die U-Bahn-Linie U2 bringt Sie bis zur Haltestelle „Messestadt West“ oder „Messestadt Ost“.
- Mit dem Auto ist das Messegelände über die Ausfahrt „München-Riem“ zu erreichen.
Übrigens: Nicht weit von der Messe steht das Preisträger-Projekt des DAM-Preis 2022.
Was in der Zeit der BAU in München noch zu entdecken ist
Einen Besuch wert ist das Architekturmuseum der Technischen Universität München, das eine der größten Archive für alle Bereiche der Architektur im deutschsprachigen Raum betreut. Hier findet in der Zeit der BAU eine Ausstellung der bangladeschischen Architektin Marina Tabassum statt, in der verschiedene öffentliche und private Bauprojekte von ihr vorgestellt werden. Ihre Architektur zeichnet sich insbesondere durch Vereinigung der Themen Klima, Kontext, Kultur und Geschichte aus. Für ihre Bait-Ur-Rouf-Moschee erhielt sie 2016 den Aga Khan Award for Architecture. Die Ausstellung „Marina Tabassum Architects: In Bangladesh“ kann noch bis zum 11. Juni 2023 im Architekturmuseum der TU München besucht werden.
Das Museum Brandhorst, das sich unweit des Architekturmuseums der TU München ebenfalls im Münchner Kunstareal befindet, präsentiert vom 28. Februar bis 14. Juli 2023 seine Sammlung neu kuratiert. Die Ausstellung mit dem Titel „Von Andy Warhol bis Kara Walker. Szenen aus der Sammlung Brandhorst“ vereint eine Kombination von Neuerwerbungen mit bekannten Kunstwerken aus dem Bestand des Museums. Ausgestellt werden Werke von Andy Warhol, Kara Walker und William Pope.L. Auch die Alte Pinakothek, die sich in unmittelbarer Laufnähe des Museum Brandhorst befindet, präsentiert eine Neuanordnung ihrer Sammlung. Unter dem Titel „Alte Meister in Bewegung“ werden die Gemälde vom 14. bis 18. Jahrhundert in neue Zusammenhänge gebracht. Die Ausstellung eröffnete am 25. Oktober 2022 und kann noch bis zum 31. Dezember 2024 besichtigt werden.
Der Besuch auf der BAU lässt sich außerdem optimal mit einem Ausflug ins Münchner Werksviertel verbinden. Hier steht nicht nur das von MVRDV und N-V-O Nuyken von Oefele Architekten geplante und realisierte WERK 12, für das sie 2021 mit dem DAM Preis für Architektur ausgezeichnet wurden. Das Werksviertel im Münchner Osten vereint auf architektonisch einzigartige Weise Leben, Arbeiten und Freizeit miteinander und ist in jedem Fall sehenswert. Vom Messegelände aus erreichen Sie das Werksviertel mit der U-Bahn-Linie U2, indem Sie bis zur Haltestelle „Karl-Preis-Platz“ fahren und von dort aus laufen. Alternativ können Sie mit der U2 bis zur Haltestelle „Innsbrucker Ring“ fahren und dort in die Linie U5 umsteigen, die Sie bis zur Haltestelle „Ostbahnhof“ bringt.
Weiteres architektonisches Highlight in München: Der Kopfbau, eines der letzten Zeugnisse des ehemaligen Münchner Flughafens in Riem.