Besser groß? Wohnungsbau in größeren Maßstäben hat meist keinen guten Ruf. Fest steht allerdings, dass insbesondere in den Städten neuer Wohnraum benötigt wird. Zudem kommt dem Aspekt der NachhaltigkeitNachhaltigkeit: die Fähigkeit, natürliche Ressourcen so zu nutzen, dass sie langfristig erhalten bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Nachhaltigkeit in der Architektur – Gebäude, die die Umwelt schützen und gleichzeitig Ästhetik und Funktionalität bieten Nachhaltigkeit und Architektur sind zwei Begriffe, die heute mehr denn je miteinander verbunden… beim Bauen immer mehr Bedeutung zu. Ob großmaßstäblicher Wohnungsbau einen Lösungsansatz für diese Herausforderungen bieten kann, erfahren Sie in der August-Ausgabe. Mehr dazu im Editorial von Chefredakteur Fabian Peters.
Fehlender Wohnraum
„Wir müssen mehr Wohnungen bauen!“ Das ist unter Politikerinnen und Politikern offenbar Mehrheitsmeinung. Dieses Ziel hat sich die gar nicht mehr so neue Bundesregierung auf die Fahnen und groß in den Koalitionsvertrag geschrieben. „Wir dürfen kaum noch oder gar nicht mehr bauen“, sagen Klimaforscher und Umweltaktivisten mit Verweis auf die ungeheuren Mengen an Energie, die dabei verbraucht werden. Fest steht: Wenn die Antwort auf den fehlenden Wohnraum in den Metropolen, zumal bezahlbaren, nur Neubau sein kann, dann werden kleine Wohn- oder gar Einfamilienhäuser keine Option sein. Es muss in großen Formaten geplant und gebaut werden. Und es darf dabei nur so wenig Energie wie möglich aufgewendet werden. Das geht, indem man nachhaltige Materialien verwendet und indem man so effizient wie möglich baut. Industrielle Bauweisen könnten dabei zukünftig eine Schlüsselposition einnehmen.
Schicksal der Großbauten
Industrielles Bauen? Da stehen vielen sofort die Bilder von Großsiedlungen in Ost wie West vor Augen. In Westdeutschland waren diese Quartiere Inbegriff für soziale Brennpunkte – und sind es vielfach bis heute. Inzwischen konnte durch Quartiersmanagement viel erreicht werden. Dennoch – ob Chorweiler, Neuperlach, Gropiusstadt und Märkisches Viertel, es sind Adressen, denen nach wie vor ein Stigma anhaftet. Können neue großmaßstäbliche Wohnbauten dem Schicksal ihrer Vorgänger aus den Sechziger- und Siebzigerjahren entgehen? Oder haben wir in 25 Jahren einen neuen Pruitt-Igoe-Moment?
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Bauen in größeren Maßstäben als Lösung fehlenden Wohnraums?
Wir haben uns für dieses Heft unterschiedliche Konzepte für Wohnbau in größeren Maßstäben angeschaut, haben uns mit Experten über Technologien und Strategien unterhalten, schauen auf Projekte und Erfahrungen in unseren Nachbarländern Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Ob wir dann zukünftig in Form großmaßstäblichen Wohnungsbaus weiteren Wohnraum schaffen wollen und in welchem Umfang – diese Diskussion müssen wir in den kommenden Jahren intensiv führen.
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Im Juli ist unser Südtirol-Heft erschienen, in dem wir uns mit Neubauten im ländlichen Raum sowie Umnutzungen historischer Bausubstanz auseinander gesetzt haben. Mehr dazu hier: Südtirol