Maßstäbe anlegen: Eine Ausstellung über Architektinnen

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben sich Forscherinnen mit erfolgreichen Architektinnen der jüngeren Geschichte beschäftigt. Die Kuratorinnen des Projekts sind Dr. Anette Busse, Sandra Böhm, Fanny Kranz, Nina Rind und Manuela Gantner. Die Ergebnisse des Projekts Gender Equity 1 können vom 9. März bis zum 28. April 2023 im Architekturschaufenster Karlsruhe besichtigt werden. Ziel der Forschung war es, das antiquierte Bild des männlichen Architekten als Norm aufzubrechen und die weibliche Arbeit sichtbar zu machen. Letztlich fanden das Wirken und das Werk von zwanzig Frauen in die Ausstellung.

Ausgangspunkt war die Tatsache, dass seit der ZulassungZulassung – Eine behördliche Genehmigung für den Einsatz eines Produkts oder einer Technologie in einem bestimmten Bereich. zum Architekturstudium am Anfang des 20. Jahrhunderts mittlerweile ein Großteil der Studierenden Frauen sind. Allerdings wird dieser weibliche Anteil immer weniger, je höher man auf der Karriereleiter der Architekturbranche nach oben blickt. Eine Theorie ist, dass es jungen Architekturstudentinnen an Vorbildern fehlt, an denen sie sich messen können. Dies gilt sowohl für die Praxis als auch die akademische Laufbahn. Dementsprechend wurde die Ausstellung unter das Motto und den Titel „M* 1:1 * verborgene Ansichten und weibliche Perspektiven in der Architektur“ gestellt. Mit einem positiven Ausblick will man so die Studentinnen selbst ermächtigen, sich die Vielfältigkeit ihrer beruflichen Optionen zu vergegenwärtigen. So sollen sie später als erfolgreiche Architektinnen reüssieren können.

Die Ausstellung über Maßstäbe in der gendersensibilisierten Architekturbranche wird begleitet von einem diskurshaltigen Rahmenprogramm. Zwischen der Vernissage am 8. März sowie der Finissage mit Abschlussfeier am 28. März wird es Round-Table-Gespräche geben. Dadurch soll idealerweise ein Netzwerk für Frauen entstehen, das generationenübergreifend wirken kann. Mit der Hilfe zur Selbsthilfe und vor allen Dingen der Sichtbarkeit im Fachdiskurs sollen Frauen so gestärkt werden.

Bei der Finissage mit dabei ist Karin Hartmann, Autorin des Buchs „Schwarzer Rolli, Hornbrille“. Mehr zu dem Buch bei unseren Kolleginnen der G+L: Schwarzer Rolli, Hornbrille – Buchrezension.

M* 1:1 * verborgene Ansichten und weibliche Perspektiven in der Architektur
9. März bis 28. April 2023
im Architekturschaufenster Karlsruhe, Waldstraße 8, 76133 Karlsruhe

Round Table-Termine:

• Generation A to Z: 21.03.2023, 19 Uhr
• Queens of Science: 28.03.2023, 19 Uhr
• Local SHEroes: 04.04.2023, 19 Uhr

Apropos starke Frauen: 2020 gab es gleich zwei Pritzker-Preisträgerinnen – Yvonne Farrell und Shelley McNamara – und somit fünf weibliche Preisträgerinnen von damals insgesamt 48 Auszeichnungen.