Das Designstudio Space Popular beleuchtet im römischen Museum MAXXI die postmodernen Theorien von Aldo Rossi neu. Noch bis zum 15. Januar 2023 finden die postmodernen Theorien des italienischen Architekten Aldo Rossi in dem Kunstprojekt „Search History“ neue Anwendung.
Metaverse aus Alcantara-Stoffen
Architekturen aus ihrem ursprünglichen Kontext lösen und an anderer Stelle zu einem imaginären Ort zusammenfügen. Dieses Vorgehen verbirgt sich hinter Rossis Begriff der „città analoga“ aus den späten 1960er Jahren. Und davon ausgehend hat das Designstudio Space Popular Textilbahnen zu einem poppigen Pavillon arrangiert. Rossis Botschaft ist hier materialisiert: Space Popular hat Urbanismus mit digitalen Welten verknüpft. Bunte, fließende Alcantara-Stoffe skizzieren virtuelle Online-Räume und stehen für das Metaverse.
Neuinterpretation von Aldo Rossi
Die überlebensgroße Installation bewegt sich im Rhythmus einer eigens komponierten und produzierten Klanglandschaft des spanischen Duos San Jerónimo und eröffnet durch die fließende Bewegung ständig neue Perspektiven. „Diese Intervention soll Rossis Vorstellungen vom Gebäude als Einheit, das die Geschichte der Stadt aufnimmt, aufzeichnet und reflektiert, zeigen,“ erklärt das Designstudio Space Popular. „In ihren Zwischenstadien ist sie aber auch eine abstrakte Landschaft aus Schichten. Unsere Installation Search History ist gleichzeitig Objekt, Übergang und Umgebung.“ Diese Neuinterpretation der Arbeit von Aldo Rossi ist die elfte Ausgabe Formats „Studio Visit“.
„Studio Visit“: Kooperation zwischen Alcantara und MAXXI
Die seit mehr als zehn Jahren bestehende Kooperation zwischen dem italienischen Textilunternehmen Alcantara und dem MAXXI konzentriert sich auf die Erforschung zeitgenössischer Kunst- und Designpraktiken und fördert gleichzeitig den disziplinübergreifenden Ansatz. Jährlich laden die Initiatoren Künstler, Künstlerinnen und Designstudios dazu ein, sich mit einem in der Sammlung vertretenen Meister auseinanderzusetzen. Domitilla Dardi kuratiert das Programm. In der Vergangenheit zu Gast waren Nanda Vigo, FormaFantasma, Konstantin Grcic und das interdisziplinäre Architekturbüro Neri & Hu aus Shanghai, das die Werke von Carlo Scarpa dekonstruierte.
Das Designstudio Space Popular
Lara Lesmes und Fredrik Hellberg von Space Popular sind bekannt dafür, das Virtuelle mit dem Physischen zu verschmelzen. Seit Jahren arbeitet das Design- und Forschungsbüro mit Sitz in Spanien imultidisziplinär und gestaltet Räume, Objekte und Veranstaltungen im physischen und im virtuellen Raum, um immersive Erfahrungen zu schaffen. Das Büro legt dabei den Schwerpunkt stets auf die Frage, wie die beiden Bereiche in naher Zukunft miteinander verschmelzen. Die Verflechtung von real und virtuell, bezeichnen die Space Popular-Direktoren selbst als „immersives Internet“.
Das Studio hat Gebäude, Ausstellungen, öffentliche Kunstwerke, Möbelsammlungen sowie Inneneinrichtungen in Asien und Europa. Auch virtuelle Architektur für das immersive Internet haben sie realisiert, unter anderem mit internationalen Institutionen wie dem Swedish Centre for Architecture and Design – ArkDes, dem RIBA – Royal Institute of British Architects oder dem National Museum of Modern and Contemporary Art (Seoul). Derzeit lehren Lara Lesmes und Fredrik Hellberg an der Daniels, Faculty of Architecture, Landscape and Design, University of Toronto, und an der Fakultät für Architektur und Städtebau an der UCLA (Los Angeles).
Einen Überblick dieser Ausstellung gibt’s auf der Webseite des MAXXI Museo nazionale delle arti del XXI secolo, sowie beim Designbüro Space Popular. Außerdem kann man sich online hier über Alcantara informieren.
In Düsseldorf wird derzeit die erste posthume Retrospektive des Verpackungskünstlers Christo und seiner Frau Jeanne-Claude gezeigt: Christos Vermächtnis im Museum Kunstpalast in Düsseldorf