Casa El Gauchal in Chile

Das kleine Dörfchen Matanzas liegt in Zentralchile und ist eine beliebte Urlaubsdestination. Der nahegelegene Strand und die Windsicherheit der Region locken nicht nur Wind- und Kitesurfer an, sondern Erholungssuchende aus dem ganzen Land. Hier wurde mit der Casa El Gauchal von Iván Bravo Arquitecto ein ungewöhnliches Ferienhaus errichtet, und zwar in ungewöhnlicher Konstellation.

Nur wenige Meter von der Küste Matazanas entfernt liegt die Casa El Gauchal, ein hochragendes VolumenVolumen: Das Volumen beschreibt das Raummaß bzw. die Größe eines Körpers oder Behälters in Kubikmetern oder Litern., das äußerlich unter anderem wegen der wenigen Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine… mehr an eine Scheune erinnert, als an das Mehrfamilienhaus, das es ist. Ungewöhnlich, wie der Plan für das Gebäude am Pazifischen Ozean zustande kam: Nicht etwa ein Bauherr, sondern gleich mehrere in Form vierer Familien, die sich zusammenschlossen, gaben den Bau des als Erholungsziel dienenden Zweithauses in Auftrag.

Der Baukörper unterscheidet sich vor allem durch seine ausgeprägte Vertikalität deutlich von der typischen Bautypologie der chilenischen Küstenregion. Auf einer Grundfläche von 111 Quadratmetern bringen die Architekten dabei 340 Quadratmeter Geschossfläche unter. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt der Höhe: Von der oberen Terrasse aus bietet sich ein hervorragender sowie praktisch unverbaubarer Blick über die Landschaft und den nahegelegenen Ozean.

Für die vier Familien mit insgesamt 14 Personen gibt es in dem Haus außerdem jeweils ein privates Zimmer. Diese sind dabei an den beiden Enden des Hauses positioniert. So ist jede Familie die gleiche Distanz vom Zentrum des Hauses entfernt. Das ist kein Zufall, denn bei der Planung achteten die Planer auch ansonsten streng darauf, dass jede der Familien gleichberechtigt ist. Die Privatzimmer sind allesamt gleich groß, so dass also keine der Familien einen Vor- oder Nachteil hat. Den Rest des Hauses teilen sich die Bewohner gemeinsam, ähnlich wie in einem Hotel, ohne weitere Eigentumsansprüche.

Das Haus ist vollständig aus HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. erbaut ­– mit Ausnahme der Fußböden, die stattdessen aus Beton sind. Die Verkleidung des Hauses mit hell lasiertem Kiefernholz stellt einen gewissen Gegenpol zum Inneren der Casa El Gauchal dar. Dessen Bretterverkleidung wurde in einem inert-zeitlosen Grau gehalten, das bewusst den Status eines Neubaus kaschieren soll. Verantwortlich für die Architektur sind die in Santiago de Chile ansässigen Kollegen Iván Bravo, Martín Rojas und Gino León.

Mehr Informationen zur Casa El Gauchal erfahren Sie auf der Webseite des Architekten.

Ein ebenfalls interessantes Haus ist die „Casa Ubaíra“ in São Paulo, die Garten und Wohnfläche verbindet.