24.09.2015

Event

Zaha Hadid gewinnt RIBA’s Royal Gold Medal

Zaha Hadid ist die erste weibliche Preisträgerin der Royal Gold Medal des Royal Institute of British Architecture.

Zaha Hadid ist die erste weibliche Preisträgerin der Royal Gold Medal des Royal Institute of British Architecture.

 

Zaha Hadid erhält die Royal Gold Medal 2016, die jährlich von dem Royal Institute of British Architects (RIBA) verliehen wird. Der Award wird seit 1848 an Persönlichkeiten überreicht, die sich in besonderem Maße in der Architektur verdient gemacht haben. Hadid ist die erste weibliche Preisträgerin

Die Jury begründete die Entscheidung damit, dass Zaha Hadid einen bedeutenden Beitrag in der Architekturtheorie und -praxis geleistet habe und das über ihre gesamte Karriere, ohne Trends und Moden hinterherzulaufen.

Ihre Arbeit und ihre Person charakterisiert Peter Cook, Jurymitglied, so: „Wenn Paul Klee eine Linie mit auf einen Spaziergang nimmt, dann macht Zaha dasselbe mit Oberflächen und nimmt sie mit auf eine Reise durch den Raum. (…) In unserer britischen Kultur der Bescheidenheit ist weder ihre Arbeit noch sie selbst bescheiden. Ihre lautstarke Kritik an schlechter Arbeit und Dummheit ist aber auch mit Sicherheit ein Zeichen dafür, mit welcher Ernsthaftigkeit sie die ganze Branche betrachtet. (…) Diese Selbstsicherheit wird bei Filmemachern und Fußballmanagern leicht akzeptiert, sorgt bei vielen Architekten aber für Unwohlsein, vielleicht weil sie insgeheim auf Zahas unbestreitbares Talent neidisch sind. Wir hätten die Medaille einer würdigen, glatten Persönlichkeit verleihen können. Das haben wir aber nicht, wir haben Zaha ausgewählt: überlebensgroß, frech wie Oskar, und sicherlich auf einer Mission. Unsere Heldin. Wie glücklich können wir sein, sie in London zu haben.“

Aufruf für Architekten, den Standard zu heben

Zaha Hadid wurde 1950 in Bagdad geboren und studierte zuerst Mathematik in Beirut und später Architektur unter Elia Zenghelis und Rem Koolhaas in London. Im Anschluss arbeitete sie beim Office for Metropolitan Architecture (OMA) in Rotterdam, wo sie kurz darauf Partner wurde. 1979 gründete sie Zaha Hadid Architects in London. Immer wieder hält sie Vorträge in Harvard und Yale University sowie der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Zaha Hadid in ihrer Karriere erhalten hat, zählen unter anderem der Pritzker Preis und der Stirling Prize. Die UNESCO ehrte sie als „Artist for Peace“, die Queen adelte sie 2012 und für das Forbes Magazine zählt Hadid zu den „World’s Most Powerful Women“.

Zaha Hadid zu ihrer Ehrung: „Ich bin sehr stolz darauf, die Royal Gold Medal zu erhalten und insbesondere darauf, die erste Frau zu sein, der diese Ehrung persönlich, und nicht als Teil eines Kollektivs, zu teil wird. Ich möchte mich bei Peter Cook, Louisa Hutton und David Chipperfield für die Nominierung und bei Jane Duncan und dem Ehrenkomittee für die Unterstützung bedanken. Heutzutage etablieren sich immer mehr weibliche Architekten in der Branche. Das bedeutet nicht, dass es einfacher wird. Manchmal sind die Herausforderungen immens. In den letzen Jahren gab es einen enormen Wandel und dieser Prozess wird fortlaufen. Diese Auszeichnung ist eine Ehre für mich und mein Büro, aber gleichermaßen für all unsere Klienten. Es ist immer aufregend mit Menschen zu arbeiten, die einen großen Bürgerstolz und eine Vision haben. Ein Teil der Arbeit eines Architekten ist es, Leuten ein gutes Gefühl zu geben wo sie leben, zur Schule gehen oder arbeiten – deswegen sind wir verpflichtet den Standard konstant zu heben. Wohnungen, Schulen und andere wichtige öffentliche Gebäude basierten immer auf dem Konzept der minimalen Existenz – das sollte heute nicht mehr der Fall sein. Architekten haben heute die Fähigkeit und das Werkzeug, diese kritischen Probleme anzugehen.”

In der Vergangenheit wurden bereits architektonische Größen wie Frank Lloyd Wright, Le Corbusier, David Chipperfield und Peter Zumthor mit der Royal Gold Medal ausgezeichnet. Die Medaille wird im Frühjahr 2016 offiziell verliehen.

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