Das niederländische Architekturbüro Zecc Architecten hat in Utrecht einen Wasserturm in eine erhöhte Wohnanlage umgewandelt. Dank der zylindrischen Form entsteht im obersten Bereich ein 360-Grad-Blick auf die Stadt. Mehr zu dem Projekt hier.
Von Wasserturm zu Wohnprojekt
Der Wasserturm am Utrechter Amsterdamsestraatweg liegt nordwestlich des Stadtzentrums. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht unter DenkmalschutzDenkmalschutz: Der Denkmalschutz dient dem Schutz und der Erhaltung von historischen Bauten und Bauwerken.. 2012 wurde der baufällige Turm von einem privaten Bauherren erworben. Er beauftragte das Architekturbüro Zecc Architecten damit, in den Turm eine Reihe erhöhter Wohnungen zu integrieren. Im Rahmen der Renovation sind so vier Wohnungen entstanden. Drei davon liegen über einem Café im Erdgeschoss. Und in der Spitze des Turm befindet sich die vierte, 400 Quadratmeter große Wohnung. Sie wird von der freiliegenden Metallstruktur des ehemaligen Wasserspeichers eingerahmt.
Vier Wohnungen im Wasserturm
Die oberste Wohnung ist das Meisterstück im Wasserturm. Sie erstreckt sich über sechs Etagen und bietet eine verglaste Terrasse mit 360-Grad-Blicken auf Utrecht. Laut Zecc Architecten bestand die Herausforderung darin, gute Tageslichtöffnungen zu finden, einen schönen Außenbereich zu schaffen und die oberste Wohnung mit einem Aufzug und einem sicheren Treppenhaus auszustatten.
Von der Straße aus führt eine Holztür in das Café im Erdgeschoss. Sie liegt zwischen einem Aufzug und einer WendeltreppeWendeltreppe: Eine Treppe, die in Kreisform verläuft und normalerweise im Inneren von Türmen zu finden ist., die zu den drei Atelierwohnungen über dem Café führt. Außerdem haben die Architekten einen zusätzlichen Zugang an der Rückseite des Turms geschaffen und schlanke Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine… zur Tageslichtgewinnung eingesetzt.
Drei kleinere Atelierwohnungen
Die drei kleineren Wohnungen haben einen kompakten Grundriss mit Küchenzeile, Bad, Schlafbereich im Zwischengeschoss und offenem Wohnzimmer. Sie sind identisch aufgebaut und befinden sich in den ersten drei Stockwerken des Wasserturms. Dabei haben die Architekten den Charakter des robusten Ziegelmauerwerks und der Holz- und Betonbalken so weit wie möglich erhalten.
Vom Auszug aus sind die Wohnungen direkt betretbar. Dies spart Platz und vermittelt zugleich ein exklusives Gefühl. Die Stahl-Falttüren in drei großen Öffnungen bestehen aus einem Corten-Stahlrahmen. Wenn die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. ganz geöffnet ist, entsteht eine kompakte Loggia als Außenraum.
Die exklusive Wohnung an der Spitze des Turms
Im vierten Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. des Wasserturms befindet sich der Eingang zum größeren WohnbereichEin Wohnbereich ist eine Umgebung, die zum Wohnen genutzt wird, wie beispielsweise ein Wohnzimmer oder ein Schlafzimmer. Bodenbeläge für Wohnbereiche sollten bequem, pflegeleicht und langlebig sein. in Form einer offenen Halle unter einer gewölbten Decke. Ein privater Aufzug und eine Holztreppe verbinden diesen Empfangsraum mit den folgenden Ebenen. Außerdem gibt es auf der fünften Ebene einen dunklen Veranstaltungs- oder Kinoraum. Es folgen Schlafzimmer, Küchen sowie ein heller Wohnbereich unter dem konischen Dach. Im Hauptschlafzimmer haben die Architekten einen Ausschnitt im Turm genutzt, um einen geschützten Loggia-Raum zu schaffen. Dieser ist durch Glasschiebetüren zugänglich und wird von den Metallfensterbändern der ursprünglichen FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. eingerahmt.
Reise nach oben
So ist eine „Reise nach oben“ entstanden. Privatere Funktionen wie Gästezimmer, Entspannungsraum und Stauraum befinden sich weiter unten. So wird der Raum des Wasserturms nach oben hin immer offener. Es entsteht eine eindrucksvolle Abfolge von Etagen, Leerräumen und Ausblicken. Morgens hat man laut Zecc Architecten einen „fantastischen Blick auf die erwachende Stadt und die aufgehende Sonne“.
Die Umwandlung von Gebäuden
Zecc Architecten hat bereits Erfahrung mit der Umwandlung besonderer Gebäude und sogar mit Wassertürmen: So hat das Büro in der Vergangenheit einen Wasserpark im Nationalpark De Wieden renoviert und in eine 45 Meter hohe Aussichtsplattform für Besuchende umgewandelt. Vor kurzem verwandelten die Architekten außerdem eine ehemalige Garage in Utrecht in ein mit CortenstahlCortenstahl: Eine wetterfeste Stahllegierung, die für ihre charakteristische rostige Oberfläche bekannt ist. Cortenstahl wird oft für Fassaden oder Skulpturen verwendet. verkleidetes Haus.
Architektur nach der Amsterdamer Schule
Der Wasserturm am Amsterdamsestraatweg war jahrelang ein baufälliges Nationaldenkmal, das leerstand. Die Herausforderung bestand darin, die nötigen architektonischen Eingriffe sorgfältig in die Architektur des über 100 Jahre alten Bauwerks der Amsterdamer SchuleAmsterdamer Schule: Die Amsterdamer Schule war eine Architekturbewegung, die sich in den Niederlanden in den 1910er Jahren formierte und bis in die 1930er Jahre hinein aktiv war. Die Vertreter dieser Bewegung setzten sich für eine organische Architektur ein, die sich durch verwinkelte Grundrisse, verspielte Elemente und Verwendung von Naturmaterialien auszeichnete…. zu integrieren. Elemente der Struktur sowie der Boden des Wassertanks, das wieder sichtbare Mauerwerk und das Nussbaumholz der neuen Interventionen erzeugen einen hellen, warmen und einladenden Eindruck.
Übrigens: Mehr über die Architekturtradition der Amsterdamer Schule lesen Sie hier.