Die Architektur und die Dunkelheit – das ist eine lange Geschichte. Eine sehr lange. Ein Essay über Höhlen, Erdkratzer und U-Bahnen.
Genau wie die Menschen bleibt auch die Architektur so lange über der Erde, bis es nicht mehr anders geht. Nur die wenigsten gelungenen, unterirdischen Bauten hatten die Wahl, ob sie nicht vielleicht doch lieber unter freiem Himmel hätten stehen wollen. Den amerikanischen Architekten Malcolm Wells traf die Erkenntnis, welche Vorzüge unterirdische Bauten haben könnten, wie ein Schlag, als er 1959 Frank Lloyd Wrights Atelierhaus Taliesin West in Arizona besuchte. „Ich merkte, dass dies mitten in der heißen Sonne Arizonas plötzlich ein Platz war, kühl und angenehm.“ 1964 verabschiedete sich Wells gänzlich vom oberirdischen Bauen, nachdem er, wie er schreibt, „10 Jahre lang im Namen der Architektur AsphaltAsphalt ist ein wasserundurchlässiges, dichtes Material, das hauptsächlich zur Herstellung von Straßenbelägen und Bürgersteigen verwendet wird. auf Amerika gegossen“ hatte. Er wurde ein visionärer Denker für ökologisches Bauen, dessen Schriften heute noch aktuell wären, wenn sie nur mehr Menschen kennen würden: Häuser sollten nicht mehr EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. verbrauchen als sie selbst erzeugen können. Materialien sollten stabil und nachhaltig sein. RegenwasserRegenwasser: Regenwasser ist Wasser, das vom Dach eines Gebäudes oder von anderen Oberflächen gesammelt und zur Bewässerung oder als Brauchwasser genutzt wird. sollte genutzt werden und vor allem: Gebäude sollten keine Flächen mehr versiegeln.