Wenn es ein Wort gibt, das den meisten Architekten aus den Ohren quillt, dann ist es dieses: NachhaltigkeitNachhaltigkeit: die Fähigkeit, natürliche Ressourcen so zu nutzen, dass sie langfristig erhalten bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Nachhaltigkeit in der Architektur – Gebäude, die die Umwelt schützen und gleichzeitig Ästhetik und Funktionalität bieten Nachhaltigkeit und Architektur sind zwei Begriffe, die heute mehr denn je miteinander verbunden…. Sie wird immer wieder eingefordert, und bis heute ist nicht wirklich klar, was damit eigentlich gemeint ist.
Die Meinungen dazu gehen auseinander, was bei einem derartig schwammigen Begriff auch nicht weiter verwundert. Deshalb haben die verantwortlichen Stellen entschieden, das Ganze empirisch zu lösen. Unendliche Zahlenkolonnen in einer unüberschaubaren Anzahl sich ständig verändernder Verordnungen sollen Abhilfe schaffen – sei es die EnEVEnEV: Dieses Fachmagazin befasst sich mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) als Instrument zur Regulierung des Energiebedarfs von Gebäuden in Deutschland. Es untersucht die Regulierung und Umsetzung der EnEV und ihre Auswirkungen auf die Energieeffizienz von Gebäuden., diverse DIN-Normen oder das KfW-Kreditmodell für energieeffizientes Sanieren.
Aber was erreichen diese Verordnungen und Modelle wirklich? Kann Nachhaltigkeit tatsächlich darin bestehen, ein Gebäude mit DämmungDämmung: Materialien, die verwendet werden, um Wärme oder Schall in oder aus einer bestimmten Zone einer Konstruktion zu halten. zu ummanteln, die nach ein paar Jahrzehnten wieder aufwendig entsorgt werden muss? Oder darin, dass häufig Bauschäden entstehen, weil die komplizierten Details oftmals nicht richtig ausgeführt oder gar nicht erst richtig geplant werden?
Bei all der Fokussierung auf Dämmwerte und alternative Energiegewinnung kommt ein Faktor erschreckend zu kurz: die ästhetische Nachhaltigkeit. Die ist zugegebenermaßen schwer zu verifizieren und lässt sich nicht in Zahlen packen. Dass sie aber fast wichtiger ist, als die oben genannten Faktoren, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Stuttgart.